„Aus den Augen, aus dem Sinn?!“ - Landesjugendring Baden ...
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Dokumentation der Tagung <strong>„Aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Augen</strong>, <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Sinn</strong>?!<strong>“</strong> – Wege der Tabakprävention und des<br />
Nichtraucherschutzes in der Jugendarbeit am 11. Juli 2008 in Stuttgart.<br />
2. Vortrag: Warum Rauchen Jugendliche (nicht)?<br />
Referent: Walter Farke, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS)<br />
Walter Farke & Wolfgang Settertobulte<br />
Zunächst die gute Nachricht: Im Vergleich zum Jahr 2002, in <strong>dem</strong> die letzte Erhebung der HBSC-Studie 2<br />
(Richter & Settertobulte 2002) stattgefun<strong>den</strong> hat, zeigen die Ergebnisse der aktuellen Erhebung von 2006<br />
einen deutlichen Rückgang der Raucherzahlen unter <strong>den</strong> 11- bis 15-Jährigen. In NRW ging der Anteil<br />
regelmäßig rauchender 13-Jähriger von 13 Prozent um die Hälfte auf 6 Prozent bei Jungen und Mädchen<br />
zurück. Unter <strong>den</strong> 15-Jährigen reduzierte sich der Raucheranteil von 32 Prozent auf heute 22 Prozent bei<br />
<strong>den</strong> Mädchen und 18 Prozent bei <strong>den</strong> Jungen (Nickel et al. 2008) (siehe Abbildung 1).<br />
Prozent<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Die gute Nachricht:<br />
Deutlicher Rückgang der Raten der regelmäßig rauchen<strong>den</strong><br />
13- bis 15-Jährigen<br />
29<br />
Mädchen<br />
Jungen<br />
21<br />
9<br />
Mädchen<br />
Jungen<br />
8<br />
33<br />
27<br />
14<br />
13<br />
15-Jährige<br />
13-Jährige<br />
12<br />
32<br />
1994 1998 2002 2006<br />
14<br />
Abbildung 1: Entwicklung des Tabakkonsums von 1994 - 2006 in NRW (Nickel et al. 2008)<br />
Gesundheitsexperten sind sich darüber einig, dass die Ursachen für diesen Rückgang auf verschie<strong>den</strong>e<br />
verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen zurückzuführen sind, die in der nachfolgen<strong>den</strong> Tabelle<br />
aufgeführt sind (siehe Tabelle 1). Demnach haben zum Beispiel die massiven Steuererhöhungen und die<br />
Ausweitung des Nichtraucherschutzes dazu geführt, dass immer weniger Jugendliche zur Zigarette greifen.<br />
Denn Jugendliche reagieren besonders sensibel auf eine Preiserhöhung, da sie nur begrenzt finanzielle<br />
Ressourcen zur Verfügung haben.<br />
2 Die Studie <strong>“</strong>Health Behavior in School-Children” (HBSC) ist ein kooperatives Forschungsprojekt, der<br />
Weltgesundheitsorganisation (WHO). Ziel der Studie ist es, zu einem erweiterten Verständnis gesundheitsbezogener<br />
Einstellungen und Verhaltensweisen junger Menschen beizutragen und die Bedingungen ihrer Entwicklung zu<br />
untersuchen. Das Thema Risikoverhalten und Substanzgebrauch nimmt in dieser Studie einen großen Stellenwert ein.<br />
Seit 1982 plant und koordiniert die HBSC Organisation in vierjährigem Turnus Datenerhebungen in einer ständig<br />
wachsen<strong>den</strong> Zahl von Ländern. Die Durchführung der nationalen Studien obliegt dabei <strong>aus</strong>gewählten<br />
Forschungsteams <strong>aus</strong> <strong>den</strong> einzelnen Mitgliedsländern nach festgelegten Richtlinien für die Stichproben<strong>aus</strong>wahl, die<br />
methodische Durchführung und die Aufbereitung der Daten. Die Erhebungen erfolgen mittels eines international<br />
standardisierten Fragebogens, der in die jeweiligen Sprachen übersetzt wird. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche<br />
im Alter von 11 bis 15 Jahren in einer repräsentativen Auswahl von Schulen.<br />
22<br />
18<br />
6<br />
4