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„Aus den Augen, aus dem Sinn?!“ - Landesjugendring Baden ...

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Dokumentation der Tagung <strong>„Aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Augen</strong>, <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Sinn</strong>?!<strong>“</strong> – Wege der Tabakprävention und des<br />

Nichtraucherschutzes in der Jugendarbeit am 11. Juli 2008 in Stuttgart.<br />

Ausprobieren neuer Verhaltensweisen<br />

+ Verwen<strong>den</strong> von Symbolen des Erwachsenseins<br />

Suche nach einem Publikum:<br />

Kommunikation mit Eltern und Gleichaltrigen<br />

Keine Akzeptanz<br />

durch die Eltern<br />

und andere<br />

Erwachsene<br />

Hohe Bedeutung<br />

der Gleichaltrigen<br />

und deren<br />

Verhaltenscodices<br />

= Gruppendruck<br />

Mangelnde Fähigkeit<br />

zur Kommunikation<br />

Angewiesen sein<br />

auf symbolisches<br />

Verhalten<br />

(z.B. Rauchen)<br />

Abbildung 4: Störungen des Prozesses der symbolischen Kommunikation<br />

Die Gleichaltrigen<br />

Jugendliche rauchen in der Gruppe mit Gleichaltrigen. Das relative Risiko für das Rauchen erhöht sich bei<br />

15-Jährigen um ein vielfaches wenn die Freunde auch rauchen. Dagegen sind die Einflüsse der Familie in<br />

diesem Alter eher gering:<br />

Rauchende Freunde<br />

Rauchende Schwester<br />

Rauchender Bruder<br />

Rauchender Vater<br />

Rauchende Mutter<br />

Alle Jungen Mädchen<br />

34,2<br />

2,8<br />

2,1<br />

1,3<br />

1,2<br />

34,1<br />

2,5<br />

1,6<br />

2,4<br />

0,9<br />

Tabelle 2: Relatives Risiko (Odds Ratios) regelmäßigen Rauchens bei 15-Jährigen in Beziehung zu<br />

Rauchern im Freundeskreis und in der Familie (Quelle: Paavola, Vartianen & Puska 1996)<br />

Die Freundesgruppe muss eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen, um interessant zu sein. So kann man<br />

beobachten, dass sich leistungsorientierte Jugendliche überwiegend in Gruppen zusammenfin<strong>den</strong>, die<br />

Leistung in der Schule oder im Sport anstreben, während Jugendliche, die sich eher Konsum und Parties<br />

interessieren, ebenfalls entsprechende Gleichgesinnte suchen. Ein quasi konstituierendes Element des<br />

Gruppenzusammenhalts bildet also die bisher <strong>aus</strong>geformte I<strong>den</strong>tität. Diese bestimmt auch die<br />

Zugehörigkeit zu einer bestimmten jugendlichen Subkultur. Das individuelle Verhalten wird dabei<br />

entschei<strong>den</strong>d mitbestimmt durch Annahmen darüber, was ein „normales<strong>“</strong> Verhalten in der<br />

entsprechen<strong>den</strong> Gruppe ist. So gehen Jugendliche mit einer bestimmten subkulturellen Affinität davon<br />

<strong>aus</strong>, dass die meisten vergleichbaren Gleichaltrigen Raucher sind und schließen dar<strong>aus</strong> für sich selbst ein<br />

Erfahrungsdefizit, das es <strong>aus</strong>zugleichen gilt. Das Risiko für <strong>den</strong> Beginn des Zigarettenkonsums steigt<br />

statistisch mit der Häufigkeit der Kontakte zur Gleichaltrigengruppe und damit der Gelegenheit zum<br />

Rauchen. Ebenso steigt das Risiko mit häufigen Kontakten zum anderen Geschlecht, was auf die<br />

symbolische Funktion des Rauchens bei der Selbstdarstellung hinweist. Letztlich entschei<strong>den</strong>d ist aber die<br />

Wahrnehmung, dass der überwiegende Teil der Freunde ebenfalls raucht. Dieser Faktor hat <strong>den</strong> größten<br />

Einfluss auf die Vorhersage jugendlichen Zigarettenkonsums (Settertobulte 2008).<br />

Schule und Rauchen<br />

Es ist wahrscheinlich, dass ein großer Teil der Jugendlichen im Umfeld der Schule zum ersten Mal mit <strong>dem</strong><br />

Rauchen in Berührung kommt. Dies begründet sich durch verschie<strong>den</strong>e Faktoren. So rekrutiert sich der<br />

überwiegende Teil des Freundeskreises <strong>aus</strong> Mitschülern. Der überwiegende Teil der Jugendlichen raucht<br />

im Umfeld der Schule, d. h. vor, nach oder während der täglichen Schulstun<strong>den</strong>. Gerade in der Schule ist<br />

Rauchen meist ein gern gewähltes Hilfsmittel zur Erleichterung sozialer Kontakte und ein besonderes<br />

42,4<br />

3,1<br />

2,9<br />

1,6<br />

0,7<br />

8

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