„Aus den Augen, aus dem Sinn?!“ - Landesjugendring Baden ...

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Dokumentation der Tagung „Aus den Augen, aus dem Sinn?!“ – Wege der Tabakprävention und des Nichtraucherschutzes in der Jugendarbeit am 11. Juli 2008 in Stuttgart. Drogenmündigkeit als Ziel der (AD) • Grundannahme: Drogenkonsumweisen sind komplexe Phänomene, die in der Lebenspraxis der Menschen verankert und kulturell eingebunden sind. • Paradigmenwechsel: Weg von Verminderungs- oder Ausschlussstrategien hin zur Drogenmündigkeit. Darunter versteht man die Fähigkeit zum unproblematischen Umgang in individueller, kollektiver und gesellschaftlicher Hinsicht; also Verhaltensdispositionen und Handlungen, durch welche die Menschen in der Lage sind, unproblematische, weil integrierte, autonom kontrollierte und genussorientierte Drogenkonsumformen als in ihrem eigenen Interesse liegend zu erkennen und zu entwickeln. • Dadurch werden Bedingungen geschaffen, die die gesellschaftliche Integration des Konsums psychoaktiver Substanzen in Maßen fördern. Voraussetzungen für Drogenmündigkeit • Kompetenzen des einzelnen Individuums: o Sachgerechte Kenntnis über Drogen und deren Wirkungen o Genussfähigkeit (inklusive Selbstbeschränkung) o Kontrollierter Konsum o Risikomanagement (Umgang mit Risken der Droge) • Kollektive und gesellschaftliche Rahmenbedingungen: o Gesetzgebung, welche die Verbots-Altersgrenze nicht zu hoch setzt o Eine alltägliche Drogenkultur, die auf dem Prinzip der Drogenmündigkeit basiert o Institutionen, die schnell und nicht moralisierend Unterstützung anbieten Vorgehensweise: 1. Persönliche Auseinandersetzung mit den Thema 2. Auseinandersetzung mit den anderen im Team und Einigung auf Ziele, eine dazu passende Regelung und eine konkrete Vorgehensweise 3. Differenzierte Auseinandersetzung mit den Jugendlichen 4. Durchsetzung der Regelung Konkrete Handlungsmöglichkeiten: • Selbst-Information • Reflexion des eigenen Umgangs mit Rauchen im Rahmen eines Thementages oder einer LeiterInnenrunde, Einheit im Rahmen einer GruppenleiterInnenausbildung • Hinweis auf bzw. Vermittlung von Ausstiegsprogramme • Kooperation mit anderen Institutionen und Settings, in denen sich die Jugendlichen bewegen (vor allem Schule) • Sachgerechte Aufklärung der Jugendlichen ohne sofortige Sanktionsandrohungen und Schuldzuweisungen • Ausbildung der MultiplikatorInnen (Eltern) • Nutzung der Peers als positive Verstärker • Schaffung von sanktionsfreien Räumen, in denen man mit Tabak experimentieren kann (aber nicht beliebig und vor allem mit anschließender Reflexion des Erlebten) • Ggf. Aufweichung der gesetzlichen Regelungen (Folgen müssen aber vorher bedacht werden!) Haltung der Hauptberuflichen: • Ehrlich und authentisch • Moderierend, vermittelnd • Position beziehend, den Rahmen vorgebend • Offen und akzeptierend 23
Dokumentation der Tagung „Aus den Augen, aus dem Sinn?!“ – Wege der Tabakprävention und des Nichtraucherschutzes in der Jugendarbeit am 11. Juli 2008 in Stuttgart. Methodische Umsetzung Methoden zur Wissensvermittlung • Quiz zu verschiedenen Themenbereichen (hinter jeder Punktzahl verbirgt sich dann eine Frage zu der jeweiligen Kategorie): Vor- und Nachteile Die Substanz Rechtlicher Rauchmotive Ausstiegs- Tabak Rahmen möglichkeiten 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 3 3 3 3 3 4 4 4 4 4 • Filme zeigen und diskutieren o http://www.lung.ch/de/themenschwerpunkte/tabakpraevention/filme-und-kinospots.html („Totbringender Rauch“) o http://www.sfa-ispa.ch/index.php?IDthemepub=21&IDpubvis=1&langue=D („Aus voller Lunge“) o http://www.rauch-frei.info/de/whats-up/film/index.html („Thank you for smoking“, “Das Lächeln der Tiefseefische”, „Jargo“, „The Insider“ und andere) • Materialien zu unterschiedlichen Aspekten des Themas Rauchen verteilen und die Jugendlichen selbst kurze Präsentationen durchführen lassen Themen • Rechtlicher Rahmen • Verantwortung als LeiterIn • Gesundheitliche Folgen des Rauchens • Pädagogische Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Kinder • Akzeptierende Drogenarbeit Methoden zur persönlichen Auseinandersetzung • Diskussion von Thesen • Durchführung von Rollenspielen und Reflexion • Allgemeiner Fragebogen zum eigenen Rauchverhalten (Rauchprofil) • Fragen zur persönlichen Rauchgeschichte • Bingo-Spiel, unter anderem mit Aussagen zum eigenen Konsumverhalten (siehe Curriculum Anti- Rauchkurs der BZgA) • Suchtsack (siehe Broschüre des LJR Baden-Württemberg „Mehr als Dauerlauf und Salat“) • Vor- und Nachteilliste (siehe Curriculum Anti-Rauchkurs der BZgA) • Internetrecherche (Seiten siehe www.rauch-frei.info) Methode zur Regelfindung 1. Den eigenen Rahmen der Hauptamtlichen vorgeben 2. Vorschläge für eine Regelung innerhalb des Rahmens sammeln 3. Pro und Kontra-Listen für die unterschiedlichen Regelungen erstellen 4. Diskussion 5. Eventuell Kompromisssuche 6. Unterschrift aller unter die Regelung Variablen • Rauchen überhaupt erlauben? • Altersgrenze • Ort (Raucherzone) • Raucherzeiten • Haltung gegenüber den Kindern (allgemein und in Konfliktfällen) • Begleitende (pädagogische) Maßnahmen • Reaktionen bei Verstößen gegen die Regeln 24
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