Blauer Ratgeber „Lungenkrebs“ - Deutsche Krebshilfe eV
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22 Lungenkrebs Lungenkrebs 23<br />
kurzfristiger Anstieg<br />
auch bei gut<br />
wirkender therapie<br />
möglich<br />
Meistens werden Tumormarker dafür genutzt zu beobachten, wie<br />
die Erkrankung verläuft und wie die Behandlung wirkt. Wichtig<br />
zu wissen: Wenn die Werte gerade bei einer fortgeschrittenen Erkrankung<br />
steigen, muss das nicht zwangsläufig bedeuten, dass<br />
sich die Situation verschlechtert. Vielmehr kann ein kurzfristiger<br />
Anstieg der Tumormarker auch ein Zeichen dafür sein, dass die<br />
Behandlung sehr gut wirkt. Dann gehen nämlich viele Tumorzellen<br />
zugrunde und „entsorgen“ ihre Bestandteile über die<br />
Blutbahn. Tumormarker sind also weder für die sichere Diagnose<br />
noch für die Verlaufskontrolle hinreichend verlässlich. Lassen<br />
Sie sich von Ihrem Arzt die Einzelheiten erklären.<br />
Im Bronchialschleim (Sputum), der sich besonders morgens nach<br />
dem Aufwachen beim Husten löst, können eventuell Krebszellen<br />
gefunden werden, die die Verdachtsdiagnose erhärten.<br />
spiegelung der bronchien (Bronchoskopie) /<br />
gewebeentnahme (Biopsie)<br />
Besteht der Verdacht, dass Sie an Lungenkrebs erkrankt sind,<br />
ist es sehr wichtig, die Bronchien von innen genau anzusehen.<br />
Diese so genannte Spiegelung der Bronchien (Bronchoskopie)<br />
gehört deshalb zur Standarddiagnostik. Dabei wird ein dünner,<br />
weicher und biegsamer Schlauch (Endoskop) vorsichtig durch<br />
die Nase in die Luftröhre bis in die Bronchien vorgeschoben. In<br />
diesem Schlauch steckt eine Art „beleuchtete Lupe“, so dass<br />
der Arzt die Schleimhäute genau betrachten kann. Sie erhalten<br />
zuvor eine örtliche Betäubung (Lokalanästhesie), damit Sie die<br />
Untersuchung entspannt und weitgehend schmerzfrei erleben<br />
können. Manchmal wird diese Untersuchung auch in Vollnarkose<br />
mit einem starren Rohr durchgeführt. Das kann zum Beispiel erforderlich<br />
sein, wenn die Luftröhre verengt ist oder bei der Spiegelung<br />
zusätzlich größere Blutungen behandelt werden müssen.<br />
entnahme von<br />
gewebe sichert<br />
meist die Diagnose<br />
chirurgischer<br />
eingriff<br />
Grundsätzlich brauchen Sie für die Bronchoskopie nicht im Krankenhaus<br />
zu bleiben.<br />
Mit dem Endoskop kann der Arzt in die Bronchien schauen und<br />
die Schleimhaut beurteilen. Wenn es notwendig ist, kann er bei<br />
der Spiegelung auch gleich Gewebeproben entnehmen (Biopsie)<br />
oder Sekret aus tiefen Bronchialabschnitten absaugen. Ein<br />
Gewebespezialist (Pathologe) untersucht diese Gewebeproben<br />
unter dem Mikroskop feingeweblich (histologisch) und kann erkennen,<br />
ob sich darin bösartig veränderte Zellen finden. Etwa 80<br />
Prozent aller Lungenkrebse werden mit dieser Methode zweifelsfrei<br />
festgestellt.<br />
Die Biopsie ist ein ungefährliches Untersuchungsverfahren. Sie<br />
brauchen nicht zu befürchten, dass dabei Tumorzellen „ausgeschwemmt“<br />
werden, die dann Metastasen bilden.<br />
spiegelung des mittleren<br />
brustraumes (Mediastinoskopie)<br />
Ein anderes endoskopisches Verfahren ist die Mediastinoskopie,<br />
bei der der Arzt den mittleren Brustraum (Mediastinum) untersucht.<br />
Dieser Eingriff wird auf jeden Fall in Vollnarkose gemacht,<br />
so dass Sie für kurze Zeit im Krankenhaus bleiben müssen. Nach<br />
einem kleinen Schnitt über dem Brustbein schiebt der Arzt dann<br />
das En do skop mit der „Lupe“ in den Brustraum vor und sucht<br />
nach Lymph knoten, die bösartig verändert sein könnten. Er kann<br />
sie entfernen und ebenfalls feingeweblich untersuchen lassen.<br />
Die Untersuchung erscheint besonders dann sinnvoll, wenn aus<br />
dem Tumor selbst kein Gewebe entnommen werden kann.