Blauer Ratgeber „Lungenkrebs“ - Deutsche Krebshilfe eV
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42 Lungenkrebs Lungenkrebs 43<br />
übelkeit und<br />
erbrechen<br />
entzündungen der<br />
schleimhäute<br />
Treten trotzdem einmal Blutungen auf, gehen Sie zu Ihrem Arzt.<br />
Auch bei länger anhaltendem Nasen- oder Zahnfleischbluten verständigen<br />
Sie bitte umgehend Ihren behandelnden Arzt. Fallen<br />
die Blutplättchen unter einen kritischen Wert, werden Blutplättchen<br />
eines Blutspenders übertragen.<br />
Da viele Medikamente – wie zum Beispiel Acetysalicylsäure<br />
(ASS) – die Funktion der Blutplättchen beeinträchtigen können,<br />
nehmen Sie zusätzliche Medikamente nur ein, wenn Sie vorher<br />
mit Ihrem Arzt gesprochen haben. Das gilt gerade für vermeintlich<br />
„harmlose“ Medikamente wie Kopfschmerz- oder Rheumamittel.<br />
Übelkeit mit Brechreiz und Erbrechen belastet die meisten Betroffenen<br />
am häufigsten. Oft entstehen die Beschwerden, weil<br />
die Zytostatika direkt auf das Zentrum im Gehirn wirken, das<br />
das Erbrechen auslöst. Zusätzlich können seelische Ursachen<br />
wie Angst die Beschwerden noch verstärken. Inzwischen gibt es<br />
jedoch sehr gute Medikamente, die Übelkeit und Brechreiz wirksam<br />
unterdrücken (Antiemetika). Viele Krebs-Patienten erhalten<br />
diese Medikamente vorsorglich als Infusion vor der eigentlichen<br />
Chemotherapie. Bei starken Beschwerden können sie später erneut<br />
über die Vene oder als Tabletten gegeben werden.<br />
Viele Betroffene überstehen heutzutage eine Chemotherapie<br />
ganz ohne Übelkeit und Erbrechen.<br />
Andere Nebenwirkungen der Chemotherapie können die<br />
Schleim häute betreffen und hier vor allem im Mund, in der<br />
Speiseröhre oder im Darm. Entzündungen der Zunge und der<br />
Mundschleimhaut können in einigen Fällen dazu führen, dass<br />
den Kranken jedes Schlucken weh tut und sie nichts essen mögen,<br />
selbst wenn sie guten Appetit haben. Mundspülungen kön-<br />
Appetitlosigkeit<br />
nen diese Beschwerden lindern. Fragen Sie Ihren Arzt oder das<br />
Pflegepersonal um Rat und Hilfe.<br />
Sie können Entzündungen im Mund vorbeugen, wenn Sie solche<br />
Mundspülungen bei Bedarf etwa sechs- bis achtmal am Tag vornehmen.<br />
Ihr Arzt wird Sie beraten.<br />
Häufiger ist auch die Darmschleimhaut in Mitleidenschaft<br />
gezogen. Stirbt sie – vorübergehend – ab, geht gleichzeitig<br />
eine wichtige Schutzschicht verloren, weshalb es vermehrt zu<br />
Darmentzündungen und Durchfällen kommt. Bevorzugen Sie bei<br />
Durchfällen stopfende Nahrungsmittel wie Schokolade, schwarzen<br />
Tee, geriebenen rohen Apfel und Bananen.<br />
Achten Sie bei Durchfällen zudem auf ausreichende Flüssigkeits-<br />
und Mineralstoffzufuhr.<br />
Viele Betroffene leiden während einer Chemotherapie unter<br />
Appetitlosigkeit oder Geschmacksstörungen.<br />
einige praktische tipps, die ihnen helfen können<br />
• Wählen Sie Speisen und Getränke, auf die Sie Appetit haben.<br />
• Das Auge isst mit: Decken Sie den Tisch hübsch und machen<br />
Sie das Essen zu etwas Besonderem.<br />
• Meiden Sie Lebensmittel, die die Magenschleimhaut reizen<br />
beziehungsweise den Magen stark belasten (zum Beispiel<br />
saure und fette Speisen, scharf Gebratenes, Kaffee, manche<br />
alkoholische Getränke).<br />
• Einige Betroffene berichten aber auch darüber, dass sie gerade<br />
gut gewürzte Speisen gerne essen. Probieren Sie das für<br />
sich aus.<br />
• Wenn Sie der Geruch warmer Speisen stört, essen Sie lieber<br />
kalte Gerichte.