15. Kohlenhydrate oder Saccharide
15. Kohlenhydrate oder Saccharide
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<strong>15.</strong>5. Die wichtigsten Reaktionen der <strong>Saccharide</strong> 427<br />
In einigen Zuckern ist eine glycosidische Bindung nicht über ein Sauerstoffatom, sondern<br />
stattdessen über ein Stickstoffatom erfolgt. Man spricht dann von einer N-glycosidischen<br />
Bindung. Diese liegt in den Nucleinsäuren vor. Die Basen sind über eines ihrer Stickstoffatome<br />
glycosidisch an einen Zucker gebunden.<br />
Bei der Ringbildung einer Hexose <strong>oder</strong> Pentose kann es zu einem Sechsring <strong>oder</strong> zu einem<br />
Fünfring kommen. Man spricht dann von Pyranosen (pyranoide Form des Zuckers) <strong>oder</strong> Furanosen<br />
(furanoide Form des Zuckers).<br />
Fischer-Synthese: Hierunter versteht man die Reaktion von z.B. Glucose mit einem Alkohol in<br />
Gegenwart einer starken Säure. Unter Wasserabspaltung entstehen dabei die Alkylglycoside. Da<br />
die Zucker in Alkoholen nicht löslich sind, muss die Reaktion, um Nebenreaktionen wie Mehrfachveretherung,<br />
Polymerisation des Zuckers und Bräunung möglichst zu vermeiden, vorsichtig<br />
durchgeführt werden. Die Reaktion spielt technisch eine große Rolle um Alkylpolyglucoside<br />
(APG, Glucopon ® ) herzustellen. Dies sind nichtionische Tenside der neuen Generation, die aus<br />
nachwachsenden Rohstoffen (Pflanzenölen und Zucker) hergestellt werden. Die Herstellung erfolgt<br />
derart, dass Gemische aus Fettalkoholen (C8-C16) mit Glucose umgesetzt werden. Die anfallenden<br />
APG stellen komplexe Mischungen dar.<br />
<strong>15.</strong>5.2. Hydrazon-Bildung<br />
Wie andere Aldehyde und Ketone reagieren auch Zucker mit Phenylhydrazin zu den Phenylhydrazonen.<br />
Allerdings bleibt die Reaktion nicht auf dieser Stufe stehen, sondern in einer<br />
kompliziert ablaufenden Umsetzung entstehen die sogenannten Osazone, bei denen die ersten<br />
beiden Kohlenstoffatome eine Hydrazonbildung eingegangen sind. Bei der Reaktion<br />
werden Anilin und Ammoniak frei, was auf einer formalen Oxidation einer Hydroxylgruppe<br />
durch Phenylhydrazin beruht.