15. Kohlenhydrate oder Saccharide
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418 <strong>15.</strong> <strong>Kohlenhydrate</strong> <strong>oder</strong> <strong>Saccharide</strong><br />
α- und β-Zucker: Durch die intramolekulare Halbacetalbildung entsteht innerhalb des Moleküls<br />
ein neues chirales Zentrum. Beide Zucker sind diastereoisomer aber nicht enantiomer<br />
zueinander. Man nennt sie Anomere. Als α-Zucker in der D-Reihe wird diejenige Form bezeichnet,<br />
die das linear polarisierte Licht am weitesten nach rechts dreht, die andere Form<br />
bezeichnet man als β-Zucker.<br />
Beispiel: α-D-Glucose: [α] D = + 112,2 β-D-Glucose: [α] D = + 18,7<br />
Die absoluten Konfigurationen der α- und β-Zucker an dem neuen chiralen Zentrum entsprechen<br />
dann den in den Strukturformeln dargestellten. Sie wurden experimentell ermittelt.<br />
<strong>15.</strong>4. Die wichtigsten <strong>Saccharide</strong><br />
<strong>15.</strong>4.1. D-Ribose und 2-Desoxy-D-ribose<br />
Die Bedeutung dieser Aldopentosen (Formeln siehe <strong>15.</strong>3) liegt darin, dass sie Bestandteile<br />
der Nucleinsäuren darstellen, welche man chemisch als Polynucleotide bezeichnen kann.<br />
Die DNS ist die Desoxyribonucleinsäure (eng. DNA für Desoxyribonucleinic Acid) und die<br />
RNS ist die Ribonucleinsäure (engl. RNA für Ribonucleinic Acid). Der Säurecharakter beider<br />
Substanzen ergibt sich aus den Phosphorsäureresten. Die Ribose bzw. Desoxyribose liegen<br />
nicht frei vor, sondern sind N-glycosidisch (als β-Anomeres) an die Nucleinbasen (Purine<br />
und Pyrimidine) gebunden, so dass die Ringform (furanoide Form) fixiert ist. Die<br />
Hydroxylgruppe in 5-Stellung ist außerdem mit Phosphorsäure verestert. So einen Nucleinsäurebaustein<br />
nennt man Nucleotid, während man unter einem Nucleosid den phosphorsäurefreien<br />
Baustein versteht. Wichtige Nucleotide mit Purinbasen sind: