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15. Kohlenhydrate oder Saccharide

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<strong>15.</strong>5. Die wichtigsten Reaktionen der <strong>Saccharide</strong> 431<br />

Es entstehen Methylcellulosen, die als Textilhilfsmittel <strong>oder</strong> als Kleister (beispielsweise im<br />

Tapetenkleister Metylan ® ) verwendet werden.<br />

Durch Reaktion mit Chloressigsäure entstehen die Carboxymethylcellulosen, die schwache<br />

Kationenaustauscher darstellen:<br />

<strong>15.</strong>5.5. Veresterung<br />

Die OH-Gruppen in Zuckern lassen sich sowohl mit organischen als auch mit anorganischen<br />

Säuren verestern. Bei der Reaktion mit Acetanhydrid entsteht Cellulosetriacetat (löslich in<br />

Dichlormethan), welches durch partielle Hydrolyse in das "Cellulose-2,5-diacetat" überführt<br />

wird. Dieses ist im Gegensatz zum "Triacetat" in Aceton löslich. Die Lösungen sind hochviskos.<br />

Acetatseide (Acetat-Reyon): In Aceton <strong>oder</strong> Dichlormethan gelöstes "Cellulose-2,5diacetat"<br />

wird durch Spinndüsen gepresst, das rasch verdampfende Lösungsmittel hinterlässt<br />

einen dünnen Faden (Trockenspinnverfahren).<br />

Ein anderes, sehr altes Verfahren, um Cellulose in verspinnbare Fäden umzuwandeln ist die<br />

Herstellung von Viskoseseide.<br />

Viskoseseide: Cellulose (beispielsweise aus Nadelholz) wird mit Natronlauge behandelt und<br />

es entsteht zunächst die sogenannte Natroncellulose. In einer nachfolgenden Reifungszeit<br />

unter dem Einfluss von Luftsauerstoff wird der Polymerisationsgrad der Cellulose erniedrigt.<br />

Danach wird die Natroncellulose mit Schwefelkohlenstoff (Kohlendisulfid CS 2 ) umgesetzt<br />

und es entsteht das Natriumcellulosexanthogenat in Form einer hochviskosen alkalischen<br />

Lösung. Nach mehreren Verarbeitungsschritten wird die hochviskose alkalische<br />

Lösung von Natriumcellulosexanthogenat, die man Viskose nennt, zum Verspinnen durch<br />

feine Spinndüsen gepresst und die entstehenden Fäden in verdünnte Säure gebracht. Dabei<br />

wird die Cellulose ("regenerierte Cellulose") wieder als dünner seidenähnlicher Faden abgeschieden.<br />

Dieses Spinnverfahren nennt man Nassspinnverfahren.

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