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Aus dem Inhalt 1/2008 - Coburger Convent

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160 Semester mit Teutonen-BandPaul-Fritz Kuhlmann,Teutonia Bonn, 100 JahreAls noch zum Zeitvertreib gefochten wurde – Studieren unter keineswegs rosigenVerhältnissenDie ihn länger kennen – bei mir sindes 49 Jahre – dürfen ihn ›Pifka‹ nennen(ein Anagramm seines Namens),den Bonner Teutonen, der am 7. Juli2007 das seltene Alter von 100 Jahrenerreicht hat – in der GründungslandsmannschaftTeutonia Bonn eineinmaliges Ereignis.Nach <strong>dem</strong> Schulbesuch und vielensportlichen Aktivitäten in seinerHeimatstadt Lage und <strong>dem</strong> Abiturin Detmold im Jahr 1928 – der Zeithoher Arbeitslosigkeit – wurde er alsStudent der Geodäsie der LandwirtschaftlichenFakultät in Poppelsdorfaktiv bei der Landsmannschaft TuisconiaBonn mit den Farben grün-rotauf weißem Grund, da es 1875 eineSpaltung bei Teutonia gegeben hatte(ursprünglich grün-rot-gold), wasin der damaligen Zeit nichts Ungewöhnlicheswar, wodurch Nameund Farben vom neugegründetenKösener Corps Teutonia mitgenommenwurden. Kuhlmann mußte sich– aus einem Lehrerhause stammend,war er daran schon gewohnt – <strong>dem</strong>strengen Diktat seines FuchsmajorsSterneborg beugen, der auch als Leibburschkeine <strong>Aus</strong>nahme gelten ließ:Solch eine Erziehung prägte.Die schwierige wirtschaftlicheLage Deutschlands prägte zusätzlichauf ganz andere Weise: Man war inkeiner Weise so mobil wie heute, hattevielleicht ein Fahrrad oder fuhr – selten– mit der Bahn, und das täglicheLeben beschränkte sich neben <strong>dem</strong>Studium vor allem auf die Mahlzeiten,diese meistens auf <strong>dem</strong> Haus in derRiesstraße 11, und vielleicht das Bierchenim 'Hähnchen', der auch heutenoch bekanntesten Bonner Studentenkneipe.Die Besetzung des Rheinlandes– die andere Seite des Rheinsjenseits der Kaiser-Wilhelm-Brückevon Bonn her (also Beuel) durfte bis1923 nicht betreten werden – lag zwarschon zurück, doch die Verhältnissewaren alles andere als rosig. Gefochtenwurde in diesen Jahren jedochunendlich viel, es gab jeden Samstageinen Mensurtag und jedes Mal standennicht wenige Partien an, es warder gängige ›Zeitvertreib‹.Während der Semesterferien seinesVermessungsstudiums arbeiteteKuhlmann als Meßgehilfe bei einemTageslohn von 15 Reichsmark! Nachseiner ›1. Staatsprüfung für Vermessungsingenieurein Preußen‹ im Jahr1932 absolvierte er eine vierjährige (!)Referendarzeit in Herford, Bielefeld,Gütersloh, Minden und Münster, inder er keinen Unterhaltszuschuß erhielt,da er im Elternhaus lebte.Als apl. Regierungs-Landmesserwar Bbr. Kuhlmann nach seiner 2.Staatsprüfung im Bereich Umlegungfür die Reichsautobahn tätig. DenKrieg ›erlebte‹ er von Anfang bisEnde vor allem im Sudetenland, woer auch im vermessungstechnischenEinsatz war.In seiner Heimatstadt Lage/Lippewar er neben den Sportvereinen nochMitglied in zahlreichen weiteren Vereinen,wo er aktiv mitwirkte und woer seine Geburtstage immer zusätzlichfeierte; auch war er von AnfangMitglied der VACC Lage/Lippe.›Seine‹ Landsmannschaft TeutoniaBonn war und ist für Paul-FritzKuhlmann etwas, woran er ohnewenn und aber hing und weiterhängt, was nicht ausschließt, daß erKritik an ggf. auftretenden Mißständenübt. Die Frage: »Wieviel Füchsehaben wir?« kam immer als erstes,wenn man ihn anrief oder auch malim etwas abseits gelegenen Lage besuchte.Als Bbr. F. E. Nord 1948 zurWiederaufmachung unserer Landsmannschaftaufrief, war Kuhlmannein Mann der ersten Stunde und beider feierlichen Wiedergründung am5. November 1949 im ›Ännchen‹ inBad Godesberg dabei. Auch ließ ersich bei den ersten Zusammenkünftenmit Nord zur Gründung des <strong>Coburger</strong><strong>Convent</strong>s mit einbinden.Wir freuen uns, daß es unseremBundesbruder noch <strong>dem</strong> Alter gemäßgut geht, wenn die Sehkraftauch ziemlich nachgelassen hat undseine Frau ihm vorlesen und für ihnschreiben muß, und sind stolz, ihn160 Semester unseren Bundesbrudernennen zu dürfen, ein für uns einzigartigerTatbestand. Wir wünschenihm und seiner ihn so wunderbarversorgenden lieben Frau Margretweiterhin gute Gesundheit.Dr. Jörg Kujaw,Teutonia Bonn, PalaeomarchiaCC vor OrtCC-Blätter 1/<strong>2008</strong>33

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