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Aus dem Inhalt 1/2008 - Coburger Convent

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LeserbriefeIn wenigen Wochen findet derPfingstkongreß <strong>2008</strong> statt. Gut, daßin Heft 4/2007 der CC-Blätter unterder Rubrik Die Fuchsenstunde detailliertüber die Kleiderordnung undden Comment beim Pfingstkongreßberichtet worden ist. Mit Verlaub gesagt,ich halte es für eine einmaligePlatz- und Geldverschwendung, daßüber mehr als eine Seite förmlichvom Katheder herab Kleidungsvorschriftenvermittelt werden. Ich empfindees geradezu als eine Anmaßung,Aka<strong>dem</strong>ikern solcherlei Anweisungenzu erteilen.Ich habe mich spontan entschlossen,nicht am diesjährigen Pfingstkongreßteilzunehmen, da ich mirnicht vorschreiben lasse, wann ichmit einem dunklen Anzug, wannmit einem dunkelblauen Blazer mitdunkelgrauer Hose zu erscheinenhabe. Bereits in den zurückliegendenJahren kam ich mir teilweise vor wiebei einem Kongreß der Beerdigungsinstitute,wenn junge Menschenentgegen ihren sonstigen Gewohnheitenvon morgens bis abends miteinem dunklen Anzug anzutreffenwaren.Wir erleben in unserem Land injedweder Hinsicht eine Bevormundungskulturseitens des Staates. Diessetzt sich nun nahtlos in <strong>dem</strong> obengenannten Bericht fort. Dem Verfassermöchte ich im übrigen nichtRechenschaft ablegen müssen, wennich ein kurzärmeliges Hemd zumAnzug trage. Ich trage gern einenTrenchcoat, der meiner Körpergrößeentsprechend geschneidert ist. Insoweitdarf ich den Verfasser beruhigen,daß mein Trenchcoat nicht zu breitund überladen ist. Hat übrigens derVerfasser nicht mitbekommen, daßsich die Mode ein wenig gewandelthat: Es soll auch Kurzmäntel geben.Wachsjacken, die scheint er zu tolerieren.Das ist ja auch in und zeugtvon einer gewissen Weltläufigkeit.Übrigens ist mir ein ›ordentlich‹leger gekleideter Verbandsbruder lieberals ein torkelnder mit 2,5 ‰.Die <strong>Aus</strong>führungen erinnern michübrigens an eine Begebenheit unseresersten Bundespräsidenten, HerrnDr. Theodor Heuss: Als dieser in seinerEigenschaft als Bundespräsidentdas erste Mal mit <strong>dem</strong> Zug in Bonnankam, meldete der Stationsvorsteher:»Sehr geehrter Herr Bundespräsident,der Zug 904 von Stuttgartnach Bonn ist pünktlich um 10.33Uhr im Bahnhof Bonn auf der vorgegebenenPosition angekommen«.Der seinerzeitige Bundespräsidentantwortete: »Mann, was haben Siefür Sorgen!«Peter Hahn, Ghibellinia HeidelbergMit Comment und Sitte ist das so eineSache. Wie soll man damit umgehen?Wie streng müssen die Regeln sein?Beim Lesen der vergangenen Fuchsenstundevon Vbr. Gail war mir einessofort bewußt: Diese Fuchsenstundepolarisiert. Sie wird heiße Reaktionenzur Folge haben. Und ich sollterecht bekommen. Nun will ich andieser Stelle Vbr. Gail mehr als deutlichzur Seite stehen. Er hat recht mit<strong>dem</strong>, was er schreibt. Explizit nennter seine Darstellung von Commentund Sitte »die reine Lehre«. Jederkennt aus seinem eigenen Bund dasPhänomen, daß man 120 % fordernmuß, damit 80 % dabei herauskommen.Im Angesicht dessen, wie manso manchen Verbandsbruder in derÖffentlichkeit in Couleur auftretensieht, sollte noch deutlich mehr Wertauf Auftreten und gutes Benehmengelegt werden. Wenn ein Korporierterin Couleur in der Öffentlichkeitsitzt, sollte er immer daran denken,daß er das Verbindungswesen, speziellunseren Dachverband, repräsentiert.Ob er will oder nicht. Fürdie Öffentlichkeit sind wir alle »dieBurschenschaftler«. Es ist daher unerläßlich,Wert auf ein gepflegtesund commentgemäßes Auftreten zulegen. Und wirft man einmal einenBlick in die Reihen der Aktivita tes,dann versteht man mitunter, weshalbeinige Verbandsbrüder in BadBlankenburg die Initiative »SOS Lederschuh«gründen wollten. Turnschuhegehören auf den Sportplatzoder in die Turnhalle aber nicht aufdie Greifensteintagung! Und kurzärmeligeHemden sind die Dienstkleidungvon Schaffnern, aber keineadäquate Oberbekleidung für einenAnzug, um nur zwei Beispiele dieserStilblüten genannt zu haben. Nochbedeutender als commentgemäßesAuftreten ist anständiges und vorbildlichesBenehmen. Da hat einVerbandsbruder vielleicht fünf odermehr Partien gefochten, geht aberlachend an einem alten Mann vorbei,der seinen Gehwagen in den Bushieven will. So etwas kann und darfnicht passieren.Ich will mit diesen Zeilen überhauptnicht in die Hörner derer stoßen,die immer nur davon reden wieschlecht die Aktiven von heute seienund das früher alles besser gewesensei. Das ist nämlich ausgemachterUnfug. Aber ich will darauf hinweisen,daß es nicht schadet, ab und andie Latte mal wieder hoch anzulegen.Nach unten rutscht sie immervon ganz alleine!David Ermes, Saxo-Suevia,Geschf. Vorsitzender des CC-RatesHaben wir in unserem Verband keineanderen, wichtigeren Probleme undAufgaben? Wahrscheinlich doch,aber hier geht es um unser Verbandstreffen,das nicht nur aus offiziellenVeranstaltungen besteht, die beliebighin- und hergeschoben werdenkönnen. Besonders in der jetzigenDiskussion um seine Verkürzung darfnicht vergessen werden, es ist aucheine Zusammenkunft, bei der es umFreundschaft, Freude, Wiedersehenvon Bundes- und Verbandsbrüdernund ihren Familien geht, an der wiruns freuen wollen und deren Mottoauch ist: Student sein wenn die Veilchenblühen. Es geht um den Charakter,den Erlebnisgehalt dieses Pfingstfestesin Coburg.Es ist sicher verdienstvoll undauch notwendig, auf commentgerechtesVerhalten beim Pfingstkongreßhinzuweisen. Aber wir solltenuns bei Anweisungen zum rechtenComment von Übertreibungen undSkurrilitäten fernhalten. Hierzu zweiBeispiele.Vollcouleur und Jeans mit kariertemHemd gehören sicher nicht zusammen.Dunkler Anzug zu den offiziellenVeranstaltungen ist Pflicht. Zuden <strong>Convent</strong>en und den Sitzungen,auf denen gearbeitet wird, sollte eingedeckter Anzug oder eine gedeckteKombination genügen. Jedoch, dasPfingsttreffen besteht nicht nur ausMuseumsbesuchen, sondern aus vielenBegegnungen unterschiedlichsterArt, verschiedensten Charakters, differenziertenNiveaus. OrdentlichesHemd und Krawatte müssen sein,6 CC-Blätter 1/<strong>2008</strong>

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