Quartiersmanagement Moabit West
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Integriertes Handlungskonzept 2012 <strong>Quartiersmanagement</strong> <strong>Moabit</strong> <strong>West</strong> | Oktober 2011<br />
jekte geführt. So konnte im Jahr 2011 ein Projekt über das Förderprogramm<br />
BIWAQ erfolgreich in Kooperation mit dem <strong>Quartiersmanagement</strong><br />
<strong>Moabit</strong> Ost, dem Unternehmensnetzwerk <strong>Moabit</strong><br />
und dem Träger CJD (Fördernehmer) beantragt werden (vgl.<br />
dazu II.2 Gewerbe stärkt den Kiez).<br />
Eine weitere Chance für das Quartier sind die neben dem Programm<br />
„Soziale Stadt“ existierenden Förderkulissen (Stadtumbau<br />
<strong>West</strong>, Aktive Stadtzentren), die für den Entwicklungsprozess<br />
eingebunden werden können. Daraus folgen zunehmende Synergien,<br />
wie über verschiedene Förderkulissen gemeinsam durchgeführte<br />
Projekte, Informationsaustausch und die Erarbeitung<br />
strategischer Ansätze und Maßnahmen. So wurde beispielsweise<br />
mit den verschiedenen Gebietskulissen nach einer Fortführung<br />
der ‚<strong>Moabit</strong>er Kulturtage’ gesucht. Hier zeichnet sich eine Finanzierung<br />
und Realisierung einer ähnlichen Veranstaltung über ‚Aktionsraum<br />
plus’ ab.<br />
Seit dem Jahr 2009 engagiert sich die Freudenberg-Stiftung mit<br />
dem „Quadratkilometer Bildung in <strong>Moabit</strong>“. Darüber konnten in<br />
den letzten Jahren die pädagogische Werkstatt in der Emdener<br />
Str. und das Rucksackprojekt zur Sprachförderung in den beiden<br />
Kitas des Eigenbetriebs Kindergärten City und in der Carl-Bolle-<br />
Grundschule finanziert werden.<br />
Auch wenn sich die Breuninger-Stiftung bei der Finanzierung des<br />
Quadratkilometers Bildung zurückgezogen hat, wird von ihr weiterhin<br />
die Lerntherapie von Schülern der Carl-Bolle-Grundschule<br />
unterstützt.<br />
3.2 Vorhandene Schwächen und Defizite<br />
Trotz der erheblichen Anstrengungen des <strong>Quartiersmanagement</strong>s<br />
und anderer Förderprogramme in den letzten Jahren und<br />
der zahlreichen Verbesserungen im Wohnumfeld und bei der sozialen<br />
Infrastruktur gehört das Gebiet weiterhin zu den Bereichen<br />
Berlins mit der höchsten Problemdichte. Viele Indikatoren wie<br />
z.B. der hohe Anteil an Haushalten, die von Transfereinkommen<br />
abhängig sind und die Lernmittelbefreiung von Schülern deuten<br />
auf die Zunahme von Armut, insbesondere auch von Kindern,<br />
hin. Die letzte Sozialstudie für das Gebiet verweist auf die stark<br />
ausgeprägten Unterschiede zwischen Haushalten mit und ohne<br />
Migrationshintergrund und zeigt die Differenzierungen in den Gebietsteilen.<br />
Insgesamt ist immer noch eine hohe Fluktuation und<br />
Wegzugsbereitschaft in der Bevölkerung vorhanden. Besonders<br />
die Abwanderung von Familien mit Kindern unter sechs Jahren<br />
ist sehr hoch und lässt auf Probleme in der sozialen Struktur und<br />
im Bildungsangebot schließen. Dies kann auf verschiedene Ursachen<br />
und Problemzusammenhänge zurückgeführt werden.<br />
Unzufriedenheit mit der Wohnungssituation und dem Wohnumfeld<br />
Das <strong>Quartiersmanagement</strong>gebiet <strong>Moabit</strong> <strong>West</strong> ist im Vergleich zu<br />
anderen innerstädtischen Altbauquartieren insbesondere im Bereich<br />
westlich der Beusselstraße ein relativ unattraktives Wohngebiet.<br />
Ca. 50% der Bewohner hegen bald oder zu einem späteren<br />
Zeitpunkt einen Auszugswunsch. Dieser resultiert häufig aus<br />
der sozialen Situation im Quartier (40%), gefolgt von privaten<br />
Gründen (17%), Mängeln in der Infrastruktur (13%) und Mängeln<br />
in der Wohnung / den Häusern (13%). Bei den Familien geben<br />
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