Quartiersmanagement Moabit West
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Integriertes Handlungskonzept 2012 <strong>Quartiersmanagement</strong> <strong>Moabit</strong> <strong>West</strong> | Oktober 2011<br />
Emdener Straße. wurden diese Objekte mit Licht- und Kunstobjekte<br />
verschönert.<br />
Weitere Kunstaktionen im öffentlichen Raum, wie „Starke Kunstwerke,<br />
starke Nachbarschaft“ tragen mit der Gestaltung von<br />
Stromkästen und Balkonen zu einer Verschönerung des Straßenbildes<br />
bei.<br />
Verkehrsanbindung und –belastung<br />
Die westlich gelegenen Teile des Gebietes haben trotz der zentralen<br />
Lage eine relativ schlechte ÖPNV-Anbindung. Der U-<br />
Bahnhof Turmstrasse ist für viele dieser Gebietsbewohner fußläufig<br />
nur schwer erreichbar. Der S-Bahnhof Beusselstraße liegt<br />
nördlich angrenzend außerhalb des Gebietes und ist daher nur<br />
für einen kleinen Teil der Gebietsbewohner wohnortnah. Bemühungen<br />
des Unternehmensnetzwerkes <strong>Moabit</strong> zur Erhöhung der<br />
Taktfrequenz der Buslinie M27 blieben bisher erfolglos. Im Rahmen<br />
der Initiative „Green <strong>Moabit</strong>“ wird dieses Verkehrsthema<br />
aufgegriffen, so dass dahingehend weitere Bemühungen erfolgen.<br />
Nach der Schließung der Flughafens Tegel wird die Buslinie<br />
TXL voraussichtlich die Linienführung durch <strong>Moabit</strong> beibehalten.<br />
Das hohe Kfz-Verkehrsaufkommen und der Verkehrslärm entlang<br />
der stark belasteten Durchgangsstraßen (Beusselstraße,<br />
Kaiserin-Augusta-Allee, Turmstraße und Alt-<strong>Moabit</strong>) sowie der<br />
Parksuchverkehr beeinträchtigen die Wohn- und Umweltqualität<br />
erheblich und stellen zum Teil unüberwindliche Barrieren für Kinder<br />
im Stadtteil dar. Die Tempo-30-Regelung in der Beusselstraße<br />
führt zu einer teilweisen Verringerung, aber nicht zu einer<br />
Lärmentlastung.<br />
Der Bezirk Mitte weist eine hohe Unfallstatistik auf. Der Straßenverkehr<br />
stellt eine ernsthafte gesundheitliche Gefährdung für die<br />
Bewohner, insbesondere für die Kinder dar. Sie weisen eine zunehmend<br />
eingeschränkte Mobilität auf, wie es das 2009 erarbeitete<br />
Konzept für die ‚<strong>Moabit</strong>er Bewegungslandschaft’ zeigt. Spiel-<br />
und Sportflächen im Quartier wurden von ihnen teilweise noch<br />
nie oder nur selten besucht.<br />
Bevölkerungsstruktur, Beschäftigung und Bildungsstand<br />
Das <strong>Quartiersmanagement</strong>gebiet hat eine problematische Sozialstruktur<br />
mit hohen Anteilen an Beziehern von staatlichen Transferleistungen<br />
und Langzeitarbeitslosen. Die Daten zu der Bezirksregion<br />
<strong>Moabit</strong> <strong>West</strong> insgesamt geben eine Tendenz der<br />
Verhältnisse wider. Demnach leben 50,2% der Einwohnerschaft<br />
unter 15 Jahren als nichterwerbsfähige Empfänger von Transferleistungen<br />
nach SGB II. Die Gruppe der 0-65Jährigen, die in Bedarfsgemeinschaften<br />
lebt, umfasst 33,7% Bezieher von Transferleistungen.<br />
30 Die hohe Zahl der Kinder- und Jugendarmut wurde<br />
schon in der Sozialstudie von 2009 nachgewiesen. 31 Ein weiterer<br />
Indikator, der Anteil von „SchülerInnen mit Lernmittelkostenbefreiung“<br />
an den Grundschulen ist mit 62,6% eklatant hoch.<br />
Der Anteil der Grundschülerinnen und –schüler nicht deutscher<br />
Herkunftssprache in der Bezirksregion <strong>Moabit</strong> <strong>West</strong> wird in dem<br />
Bericht zur Kinder- und Jugendarbeit mit 74,4% angegeben. 32<br />
30 Bericht zur Kinder- und Jugendarbeit <strong>Moabit</strong> <strong>West</strong>, BA Mitte von Berlin, Berlin, Juni<br />
2011.<br />
31 Vgl. TOPOS Stadtforschung: Sozialstudie 2009 <strong>Moabit</strong> <strong>West</strong>.<br />
32 Bericht zur Kinder- und Jugendarbeit <strong>Moabit</strong> <strong>West</strong>, S. 7<br />
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