ASR Sport Ausgabe Oktober 2011 - Allgäu Sport Report

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F U S S B A L L / L A N D E S L I G A Landesliga Süd: So sieht's nach dem 12. Spieltag aus Freud und Leid liegen bei den Allgäuer Clubs eng beisammen Wie eng die unterschiedlichsten Emotionen im Fußball doch beieinander liegen können, zeigt ein Blick auf den TSV Kottern und den VfB Durach. Die Sportstädten sind zwar nur einen Steinwurf voneinander entfernt, die sportlichen Vorzeichen nach dem 11. Landesliga- Spieltag jedoch grundverschieden. Während sich der VfB schwer tut, richtig in Tritt zu kommen und durch eine 0:1-Niederlage in Schwabmünchen und dem erwarteten 1:3 gegen den starken Aufsteiger BC Aichach auf den vorletzten Tabellenplatz abrutschte, kannte der Jubel in der benachbarten ABT-Arena am 11.Spieltag keine Grenzen. Mit L A N D E S L I G A S Ü D 13. Spieltag 24./25. September Fürstenfeldbruck - Gundelfingen Eching - Durach Kirchanschöring - Unterföhring Landsberg - Pipinsried Wolfratshausen - Sonthofen Kottern - Eichstätt Aichach - Pullach Schwabmünchen - Augsburg II Burghausen II - Thannhausen 14. Spieltag 1./2.Oktober TSG Thannhausen - TSV Landsberg FC Pipinsried - TSV Kottern VfB Eichstätt - SV Kirchanschöring FC Unterföhring - Schwabmünchen FC Augsburg II - BC Aichach SV Pullach - TSV Eching VfB Durach - SC Fürstenfeldbruck FC Gundelfingen - Wolfratshausen 1. FC Sonthofen -Wacker Burghausen II 15. Spieltag 8./9. Oktober TSV Kottern - SV Kirchanschöring FC Pipinsried - TSG Thannhausen TSV Landsberg - 1. FC Sonthofen SV Wacker Burghausen II - FC Gundelfingen BCF Wolfratshausen - VfB Durach SC Fürstenfeldbruck - SV Pullach TSV Eching - FC Augsburg II BC Aichach - FC Unterföhring TSV Schwabmünchen - VfB Eichstätt 16. Spieltag 15./16. Oktober TSV Kottern - TSG Thannhausen SV Kirchanschöring - TSV Schwabmünchen VfB Eichstätt - BC Aichach FC Unterföhring - TSV Eching FC Augsburg II - Fürstenfeldbruck SV Pullach - Wolfratshausen VfB Durach - SV Wacker Burghausen II FC Gundelfingen - TSV Landsberg 1. FC Sonthofen - FC Pipinsried 17. Spieltag 22./23. Oktober TSG Thannhausen - 1. FC Sonthofen FC Pipinsried - FC Gundelfingen TSV Landsberg - VfB Durach SV Wacker Burghausen II - SV Pullach BCF Wolfratshausen - FC Augsburg II SC Fürstenfeldbruck - FC Unterföhring TSV Eching - VfB Eichstätt BC Aichach - SV Kirchanschöring TSV Schwabmünchen - TSV Kottern 6 A L L G Ä U E R S P O R T R E P O R T sage und schreibe 6:1 fertigte das Team von Trainer Stephan Wuttge den letztjährigen Aufstiegsaspiranten FC Unterföhring ab. Damit ist bei den Sankt Mangern wohl daheim der Knoten endgültig geplatzt. Allerdings wurde der kleine Höhenflug mit der 1:2 Niederlage beim TSV Landsberg wieder gebremst. Ein Auf und Ab herrscht hingegen beim immer noch personell recht angeschlagenen 1. FC Sonthofen. Während die Mannschaft von Bernd Kunze den BC Aichach im heimischen Illerstadion über weite Strecken dominierte und hochverdient einen Punkt in Sonthofen behielt und mit dem 6:0 Sieg gegen Fürstenfeldbruck einen Kantersieg landete, läuft es auswärts alles andere als rund. Einem 0:3 in Schwabmünchen folgte durch einige Abwehr-Schnitzer eine 3:4-Niederlage beim TSV Eching. Damit stehen die Kreisstädter auf Rang 11, punktgleich mit dem TSV Kottern. Während sich das Star-Ensemble vom BC Aichach zuletzt kontinuierlich auf Platz 4 hält, hat sich Wakker Burghausen II durch einen 2:1 Sieg in Pipinsried an die Spitze der Landesliga gesetzt, punktgeich mit dem FC Augsburg II. Abgerutscht auf den dritten Platz ist der VFB Eichstädt, der nur ein 1:1 Remis in Unterföhring erreichte. Mit einem 6:0 (2:0) Heimsieg gegen Fürstenfeldbruck gelang dem 1.FC Sonthofen am 12. Spieltag der erhoffte Befreiungsschlag. Im Bild hinten links Kapitän Andi Maier, der seine gute Leistung mit einem Tor krönte. Im Vordergrund Daniel Schaber und Michael Falger (Nr. 10) Der TSV Kottern zeigt unterschiedliche Leistungen in der Landesliga. Nach dem glanzvollen 6:1 Heimsieg über Unterföhring (li. Daniel Eisenmann) unterlag man beim TSV Landsberg unnötig mit 1:2 Toren
F U S S B A L L / L A N D E S L I G A Der Neuzugang des TSV Kottern hat mit Aufstiegen in die Bayernliga bereits Erfahrung Johannes Zwickl: "Wir haben es vom Potential her drauf" Beim Blick auf die fußballerische Laufbahn von Johannes Zwickl fällt eines besonders auf: aufsteigen scheint ein Hobby des 27-Jährigen zu sein. Egal ob in der Jugend oder im Herrenbereich steht bei allen seinen bisherigen Stationen mindestens ein Aufstieg zu Buche. Bezeichnend dabei ist, dass ihn diese Erfolge zumeist in die Bayernliga führten. Wenn das kein gutes Omen ist, werden sich jetzt wohl alle Fans des TSV 1874 Kottern denken, denn seit Beginn dieser Spielzeit steht Johannes Zwickl in Reihen der Sankt Manger. Und deren ausgegebenes Ziel ist bekanntermaßen, sich für die neue Bayernliga Süd zu qualifizieren. "In der Liga wird es heuer zwar eng, aber vom Potential her haben wir es drauf, unter die ersten Acht zu kommen", versichert der 27-Jährige. Sportliche Herausforderung Johannes Zwickl, den 1874-Coach Stephan Wuttge als "eine Bank auf rechts" bezeichnet, hat schon von Kindesbeinen an den Spaß am Spiel mit dem runden Leder entdeckt. "Bei uns daheim gab es nichts anderes außer Fußball", räumt er ein und erinnert sich gerne daran zurück, wie er mit seinen beiden Brüdern immer im heimischen Garten "gebolzt" hat. In der Jungend kickte der gebürtige Memminger für den TV Bad Grönenbach bevor er im Jahr 2000 zum FC Kempten wechselte. Die Juniorenteams seines Heimatvereins waren zwar eher in unteren Ligen zu finden, Johannes Zwickl gehörte allerdings einem "guten Jahrgang" an, wie er lachend bemerkt. Daher durfte er schon damals viele Aufstiege miterleben. Diese Serie setzte sich in seiner Zeit beim FC Kempten fort. Nicht nur in Reihen der B- und A-Jugend gelang der Aufstieg in die Bayernliga, auch im Herrenbereich schaffte Johannes Zwickl zwei Bayernliga-Aufstiege. Sein Trainer war damals kein geringerer als Ex- Bundesliga-Profi Uwe Wegmann, der den jungen Allgäuer sehr beeindruckt hat. "Er ist eine tolle Persönlichkeit", beschreibt Zwickl seinen Ex-Coach und fügt hinzu: "gerade als junger Spieler kann man unter einem Spielertrainer Wegmann sehr viel mitnehmen." Mit dem Ende der Ära Wegmann kehrte Johannes Zwickl dem FC Kempten ebenfalls den Rücken. Als sich der Traditionsclub 2008 aus der Bayernliga verabschiedete, nahm der damals 24-Jährige das Angebot des FC Memmingen an und sicherte sich somit den Verbleib in Bayerns höchster Spielklasse. Denn obwohl der Konkurrenzkampf im Team von Esad Kahric durch den breiteren Kader wesentlich größer war, gelang Zwickl auf Anhieb der Sprung in die Stammformation. Aus sportlicher Sicht, so der 27-Jähige, war der Wechsel zum FCM genau der richtige Schritt. "Ich hab mich sehr über das Angebot gefreut, weil es für mich eine super Herausforderung war", erklärt er. Was die Mannschaftskollegen und das Umfeld angeht, hat ebenfalls alles gepasst, sodass sich Johannes Zwickl rundum wohl fühlen konnte. Was das Training angeht, musste er sich allerdings noch umstellen. Selbst im Vergleich zu Ex-Bundesliga-Profi Uwe Wegmann waren die Einheiten in Memmingen noch eine Spur härter, gibt der 27-Jährige zu. "Esad Kahric verlangt seinen Spielern noch mehr ab und holt das Maximum raus", berichtet er. Neben dem enormen Aufwand mit vier wöchentlichen Trainingseinheiten ist das wohl mit ein Grund dafür, warum Johannes Zwickl die drei Jahre in Memmingen nicht nur als "super Zeit" sondern auch als "anstrengend" bezeichnet. Allerdings durfte er beim FC Memmingen seinen größten sportlichen Erfolg feiern: den Aufstieg in die Regionalliga. "Das war das absolute Highlight", schwärmt Johannes Zwickl und ergänzt noch weitere Superlative. "Traumhaft" sei die Stimmung im Stadion und in der Stadt gewesen und die Euphorie, mit der die Spieler gefeiert wurden-"einfach fantastisch". ABT-Arena soll eine Festung werden Das Folgejahr verlief für Johannes Zwickl aus sportlicher Sicht allerdings nicht so gut. In der Regionalliga brachte er es auf lediglich fünf Einsätze. Dass es schwer werden würde, gegen die Neuverpflichtungen den Platz in der ersten Elf zu behaupten, war dem 27-Jährigen klar, allerdings hätte er sich doch ein paar Spiele mehr erhofft, räumt er ein. Das "Erlebnis Regionalliga" wollte er aber dennoch auf jeden Fall mitnehmen. Die Stadien und das ganze Drumherum zu sehen, waren für ihn "eine tolle Erfahrung", versichert er. Mit dem Wechsel zwischen der Regionalliga-Bank und dem Bezirksoberliga- Team konnte sich Johannes Zwickl auf Dauer nicht zufrieden geben. "Ich wollte wieder einen festen Platz in einem Team haben", begründet er, warum er sich nach langen Überlegungen dazu entschlossen hat, den FC Memmingen zu verlassen. Die Entscheidung, dass ihn sein Weg zum TSV 1874 Kottern führen werde, war schnell getroffen. Zum einen kennt Johannes Zwickl einen Großteil seiner jetzigen Teamkollegen noch aus Kempten oder Memmingen, zum anderen waren die Gespräche mit Vorstandschaft und Trainer Stephan Wuttge "sehr gut", sagt er. "Ich hab einfach gewusst, dass ich hier super aufgenommen werde", fügt der 27-Jährige hinzu, der auf dem Platz wieder eine feste Größe ist. Seine Vorstöße auf der rechten Außenbahn sowie seine Maßvorlagen nach Standart-Situationen haben die Fans schon in der Vorbereitung überzeugt. Beim 6:1 Kantersieg gegen den FC Unterföhring machte Johannes Zwickl als Torschütze von sich reden. Aus 60 Metern überlistete er den Gäste-Keeper und brachte seinen Coach bei der Pressekonferenz ins Schwärmen: "Schade, dass keiner dieses Tor aufgenommen hat", bedauerte Stephan Wuttge. Schon ein paar Minuten vor seinem Treffer bemerkte Zwickl, dass der gegnerische Torwart meist zu weit vor seinem Kasten stand und fasste den Entschluss, in der Partie noch einmal einen Weitschuss zu wagen. "Als ich dann den Ball hatte, habe ich einfach mal draufgehalten", erzählt er. Zum Laufen sei er in dieser Phase nämlich schon zu müde gewesen, begründet der 27-Jährige schmun- zelnd. Für sein Team sei es jetzt vor allem wichtig das Selbstvertrauen aus dem Kantersieg mitzunehmen. "Ich hoffe, dass das Spiel eine Initialzündung war, denn wenn es gut läuft, schaffen wir alles", betont Johannes Zwickl und ergänzt : "in der Arena müssen wir jetzt eine Festung werden." Wenn das gelingt, klappt es mit Sicherheit auch mit dem Platz unter den ersten Acht und Jo- Johannes Zwickl hannes Zwickl könnte die Liste seiner Bayernliga-Aufstiege noch um einen weiteren aufstokken. Text: Marion Bässler, Foto: Andreas Mangold Geboren: 16. 02. 1984 In Memmingen Wohnort: Herbisried Beruf: technischer Zeichner Vereine: TV Bad Grönenbach, FC Kempten, FC Memmingen, TSV Kottern Position: Abwehr, Mittelfeld Größter sportlicher Erfolg: Regionalliga- Aufstieg mit dem FC Memmingen Hobbys: Skifahren, Radeln A L L G Ä U E R S P O R T R E P O R T 7
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