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125 Jahre Linde - The Linde Group

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Carl von <strong>Linde</strong> – begnadeter Ingenieur und UnternehmerAls Carl von <strong>Linde</strong> am 11. Juni 1842 imlutherisch-evangelischen Pfarrhaus vonBerndorf in Oberfranken geboren wurde,war ihm keine Karriere als angesehenerWissenschaftler, begnadeter Erfinder underfolgreicher Unternehmer in die Wiegegelegt worden. Vielmehr hätte es seinVater Friedrich gern gesehen, wenn ihmsein drittes von neun Kindern in denBeruf des Seelsorgers gefolgt wäre.Doch der Umzug der Familie nachKempten, wo der Vater eine Pfarrei übernahm,und der spätere Besuch des dortigenGymnasiums brachten Carl von <strong>Linde</strong>in engere Verbindung mit der Familie desDirektors der AktienbaumwollspinnereiKempten. Die häufigen Besuche in derFabrik mit ihren mächtigen Kraftmaschinenweckten das Interesse des Jungen ander Technik und den Wunsch, Ingenieurwissenschaftenzu studieren.Trotz der materiell beengten Verhältnissedes vielköpfigen Pfarrhaushaltskonnte von <strong>Linde</strong> seinen Vater davon überzeugen,an der führenden technischenHochschule jener Zeit, dem Polytechnikumin Zürich, Maschinenbau studieren zudürfen. Seine wichtigsten Lehrer wurdenCarl von <strong>Linde</strong> im Alter von 83 <strong>Jahre</strong>n (1925).dort, so berichtete <strong>Linde</strong> in seinen Erinnerungen„Aus meinem Leben und vonmeiner Arbeit“, Zeuner (Mechanik undtheoretische Maschinenlehre), Reuleaux(Maschinenbaukunde) und Clausius(Physik). Zeuner und Reuleaux waren esauch, die von <strong>Linde</strong> mit persönlichenEmpfehlungsschreiben ausstatteten, alser nach einem Studentenprotest dasPolytechnikum ohne offizielles Abschlusszeugnisverlassen musste.Seine erste praktische Ausbildungerhielt von <strong>Linde</strong> zunächst als Volontär inder mechanischen Werkstatt der BaumwollspinnereiKottern bei Kempten, dannbei Borsig in Berlin. Ab August 1865arbeitete er im Zeichenbüro von Borsigals Ingenieur.Ende 1865 bewarb sich Carl von<strong>Linde</strong> als Vorstand des technischen Bürosbei der in Gründung stehenden LokomotivenfabrikKrauss & Co. in München.Am 20. Februar des darauf folgenden<strong>Jahre</strong>s erhielt er diese Stelle und feiertenoch vor seiner Abreise aus Berlin am26. Februar Verlobung mit Helene Grimm.Die Hochzeit folgte am 17. Septemberin Kempten. Im Laufe ihrer 53-jährigenEhe hatte das Ehepaar <strong>Linde</strong> sechsKinder: Maria (1867–1954), Franziska(1868 –1966), Friedrich (1870–1965),Anna (1873 –1949), Richard (1876 –1961)und Elisabeth (1880 –1959).Doch der junge v. <strong>Linde</strong>, damals nochnicht einmal 25 <strong>Jahre</strong> alt, strebte ausdem Zeichenbüro hinaus in die Wissenschaftund Lehre. Auf Empfehlung desGründungsrektors der PolytechnischenSchule in München (später TechnischeHochschule) wurde er am 24. August1868 zum außerordentlichen und am24. Dezember 1872 zum ordentlichenProfessor der Maschinenlehre ernannt.In seinen Lehrplan schloss er auch die<strong>The</strong>orie der Kältemaschinen ein.Damit er seinen Studenten auch praktischenUnterricht geben konnte, genehmigteihm die Bayerische Regierung70.000 Gulden für die Einrichtung einesMaschinenlaboratoriums – das ersteseiner Art in Deutschland. Es sollte derAusgangspunkt seiner bahnbrechendenEntwicklungen in der Kältetechnik werden.12

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