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125 Jahre Linde - The Linde Group

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1945 1946Bedingungslose Kapitulation Deutschlands.Beginn der Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozesse.Dr.-Ing. Richard <strong>Linde</strong> (1876–1961)Dr.-Ing. Richard <strong>Linde</strong> im Alter von 53 <strong>Jahre</strong>n (1929).Der zweite Sohn Carl von <strong>Linde</strong>s studiertebis 1900 an der Technischen HochschuleMünchen Maschinenbau und promovierte1904 zum Doktor der Technischen Wissenschaftenam Laboratorium für TechnischePhysik an der TH München. Nach einerrund zweijährigen Tätigkeit bei der MaschinenfabrikAugsburg Nürnberg (MAN)wechselte er zur Abteilung B der Gesellschaft<strong>Linde</strong> nach Höllriegelskreuth beiMünchen. Dort arbeitete er zunächst mitseinem Vater an der Entwicklung vonApparaten zur Luftverflüssigung und zurTrennung von Gasen. Anfangs noch gemeinsammit seinem Schwager RudolfWucherer und später mit verschiedenenMitarbeitern gelang ihm die Entwicklungvon vielen neuen Trennverfahren undRektifikationskolonnen.1914 erhielt er Prokura und die Verantwortungfür den Apparatebau und dasgesamte Geschäft der Lieferung von Anlagenzur Gasverflüssigung und -trennung,das vor allem während der Kriegszeitenhöchsten Einsatz erforderte.1928 wurdeRichard <strong>Linde</strong> in den Vorstand berufenund blieb bis 1949 oberster Entwicklerund Techniker der Abteilung B.In der NS-Zeit verlor Richard <strong>Linde</strong>drei seiner fünf Söhne. Der älteste Helmutund der zweitälteste Werner fielen. Beidewaren nach Studium und Promotion fürdie Gesellschaft <strong>Linde</strong> tätig gewesen. Derdritte Sohn Gustav beging 1935 auf demFeriensitz der Familie bei BerchtesgadenSelbstmord. Der seit 1948 in der Gesellschafttätige Sohn Dr. Hermann <strong>Linde</strong>wurde 1961 in den Vorstand berufen undwirkte von 1972 bis 1976 als dessenSprecher. Der jüngste Sohn Gerhard war fürdie Gesellschaft <strong>Linde</strong> in Höllriegelskreuthbei München als Vertriebsleiter tätig.Richard <strong>Linde</strong> wechselte 1949 in denAufsichtsrat der Gesellschaft und gab seinMandat 1955 ab. Er starb am 16. Januar1961 in München.als Nichtarier festgenommen waren. Der eine ist seit 10 Tagenwieder heraus, musste sich aber erst wieder etwas erholen unddarf auch nicht wieder ins Büro hinaus, sondern kann nur zuHause für uns tätig sein. Der andere kommt hoffentlich morgenheraus. Über diese Angelegenheit kann man nicht schreibenoder sprechen, sonst kommt einem die Galle hoch.“Borchardt kehrte 1946 nach Höllriegelskreuth bei Münchenzurück und arbeitete wie vor 1938 als technischer Direktor mitProkura für Verhandlungen und Vertragsabschlüsse im Ausland.Pollitzer dagegen wurde 1940 von der Gestapo in Paris gefasstund 1942 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet.Otto Hippenmeyer, seit 1929 Vorstandsmitglied der Gesellschaft<strong>Linde</strong>, überlebte als so genannter „Halbjude“ mit Hilfeder Familie <strong>Linde</strong> und der Gesellschaft <strong>Linde</strong> in Deutschland.Krieg und ZusammenbruchZwar lieferte keines der <strong>Linde</strong>-Unternehmen Rüstungsgüter imengeren Sinne, alle Abteilungen waren jedoch in die Rüstungsproduktioneingebunden. So belieferten die Sauerstoffwerke dieLuftwaffe, über die Heylandt-Gesellschaft für Apparatebau inBerlin war <strong>Linde</strong> auch in das Raketenprogramm (V1/V2) eingebunden.Das Kühlmöbelwerk in Mainz-Kostheim richtete währenddes Zweiten Weltkriegs für MATRA Werkstattwagen undkomplette Reparaturzüge ein.Auch die Werksgruppe Güldner fertigte für MATRA u.a. Zylinderbohrmaschinenund hydraulische Pressen. Später lieferteGüldner auch Motoren mit Holzvergaser, z. B. für Ackerschlepper.Die 1937 in Höllriegelskreuth bei München gegründeteAbteilung für elektrische Schweißsysteme Ellira (Elektro-<strong>Linde</strong>-Rapidschweißung) war während des Krieges fast ausschließlichmit Lieferungen von Schweißapparaten für die Erzeugnisse derRüstungsindustrie beschäftigt.Zu den dunklen Punkten in der <strong>Linde</strong>-Geschichte zählt sicherdie Verwicklung des Unternehmens in den Bau von Produktionsanlagender IG Farben im Umfeld des KonzentrationslagersAuschwitz. Dort ließ das zur IG Farben gehörende AmmoniakwerkMerseburg GmbH von Insassen des KZ-AußenlagersAuschwitz II ab Frühjahr 1941 ein Werk zur Herstellung von46

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