Florian Dezemberfarbeneu.qxp - Florian Rotenburg
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Nr. 27 Dezember 2005 FLORIAN ROTENBURG<br />
Seite 39<br />
Ermittlungen zum Gasunglück aufgenommen<br />
Zahl der Toten erhöht sich auf vier<br />
Rhadereistedt (fz). Einen Tag nach dem schweren<br />
Gasunglück von Rhadereistedt kamen Kräfte der<br />
Feuerwehr Rhade und des Gefahrgutzuges des<br />
Landkreises um 10:00 Uhr erneut zusammen, um die<br />
Arbeit der Ermittler des Kriminaltechnischen Untersuchungsdienstes<br />
zu unterstützen. So wurden erste<br />
Messungen auf Schwefelwasserstoff rund um die<br />
Unglücksanlage durchgeführt, diese brachten aber<br />
keine Ergebnisse, so dass nun ein Trupp unter schwerem<br />
PA durch eine Seitentür in das Gebäude vordringen<br />
konnte. Auch hier wurden Messungen an vier verschiedenen<br />
Punkten durchgeführt, aber auch diese<br />
ergaben keine erhöhten Werte. Die anwesenden<br />
Beamten der Polizei, das Gewerbeaufsichtsamt, das<br />
Gesundheitsamt, sowie Vertreter der Berufsgenossenschaft<br />
und der Feuerwehr Unfallkasse berieten nun mit<br />
dem Kreisbrandmeister und Dr. Käusen ein weiteres<br />
Vorgehen. So wurde ein weiterer Trupp vorgeschickt<br />
um nun das große Rolltor der Anlage zu öffnen. Nachdem<br />
dieses Geschah wurde die Anlage um 12:40 Uhr<br />
bis auf Weiteres von der Einsatzleitung freigegeben.<br />
Die Polizei konnte nun ihre Ermittlungen aufnehmen.<br />
Nachdem der Tankzug der niederländischen Firma<br />
aus der Halle gefahren wurde herrschte eine geisterhafte<br />
Atmosphäre, da seit dem Vortag, an dem das<br />
schwere Unglück geschah, nichts verändert wurde.<br />
Nachdem die erste Sichtung durch die Beamten des<br />
KTU gemacht wurde entschloss man sich den Deckel<br />
zur Gährgrube mit äußerster Vorsicht und unter PA zu<br />
öffnen um auch dort weitere Messungen vorzunehmen<br />
und Proben zu ziehen.<br />
Aber auch dieses blieb ohne Erfolg, so das nun die<br />
Anlage komplett freigegeben werden konnte.<br />
Unverständliches Zündeln führt zu Einsatz der Feuerwehr<br />
Landwirt handelt unvernünftig und steckt eigenes Stoppelfeld an<br />
Sassenholz (mw). Am 7. September 2005 gegen<br />
16:00 Uhr wurden die Feuerwehren Heeslingen und<br />
Zeven zu einem Flächenbrand kurz hinter der<br />
Ortschaft Sassenholz alarmiert. Ersten Erkenntnissen<br />
zu Folge, muss ein vorbeifahrender Passant schwarze<br />
Qualmwolken auf einem Acker gesehen haben, welche<br />
zirka 300 Meter von der Landstraße entfernt<br />
waren, und hatte unverzüglich die Feuerwehr informiert.<br />
Hierauf hin alarmierte die Rettungsleitstelle in<br />
Zeven die Ortswehren Heeslingen und Sassenholz,<br />
die mit 20 Einsatzkräften und drei Fahrzeugen zum<br />
Einsatzort ausrückten.<br />
Bei Eintreffen der ersten Kräfte stand eine kleine<br />
Fläche des Ackers in Flammen, die aber Dank des<br />
schnellen Eingreifens eines Sassenholzer Landwirtes<br />
schnell unter Kontrolle gebracht werden konnten, da<br />
dieser den Acker sofort mit seinem landwirtschaftlichen<br />
Gerät unterpflügte, so dass die Feuerwehr nicht<br />
EINSÄTZE<br />
Unterdessen wurde bekannt, das Informationen, von<br />
inoffizieller Stelle, an die Presse herausgegeben worden<br />
waren, welche die genaue Ursache zu „ 99<br />
Prozent “ beschrieben. Diese wurden aber sogleich<br />
vom Pressesprecher der Polizei entkräftet, da die<br />
Ermittlungen zu diesem Zeitpunkt erst angefangen<br />
hatten. So wurde vermutet, das der Tankzug des<br />
Niederländers Auslöser einer Verkettung unglücklicher<br />
Umstände war. Dieser hatte ausgekochte<br />
Schweinedärme geladen, welche als Abfallprodukt<br />
aus der Pharmaindustrie anfallen. Aus bisher noch<br />
ungeklärten Gründen hätten diese zu einer unvorhersehbaren<br />
Reaktion geführt, bei der sich das hoch toxische<br />
Gasgemisch gebildet hätte.<br />
Im Laufe der Vormittages erlagen beide Opfer, die aus<br />
dem Inneren der Anlage gerettet wurden, dann im<br />
Krankenhaus ihren schweren innerlichen Verletzungen,<br />
so dass die Anzahl der Opfer auf vier anstieg.<br />
Als einzig Überlebender bleibt nur noch der Fahrer der<br />
Zulieferfirma, welcher sich noch in stationärer<br />
Behandlung im Krankenhaus befindet...<br />
Unterdessen gehen die Ermittlungen der Polizei weiter<br />
um den Hergang und den Auslöser dieser Katastrophe<br />
zu ermitteln. Foto: Markus Fahlbusch<br />
mehr eingreifen brauchte. Während des Einsatzes<br />
stellte sich heraus, dass der Besitzer des Ackers,<br />
ebenfalls ein Landwirt aus Sassenholz, dass Feuer<br />
selbst entzündet hatte, um die Strohreste abbrennen<br />
zu lassen. Dieses Handeln stieß bei der Feuerwehr auf<br />
großes Unverständnis, da bei diesen Temperaturen<br />
und der dazugehörigen Trockenheit selbst kleine<br />
Brände in einer Katastrophe enden können. Nur durch<br />
das schnelle Handeln konnte in diesem Fall größerer<br />
Schaden verhindert werden.<br />
Im Zusammenhang mit dem Flächenbrand in<br />
Sassenholz, weist die Feuerwehr nochmals ausdrücklich<br />
daraufhin, keine brennenden Gegenstände aus<br />
dem Fenster zu werfen, geschweige denn in dieser<br />
trockenen Zeit offene Feuer in der Feldmark zu entzünden.<br />
In gesamt Niedersachsen herrscht zur Zeit<br />
mittlere Brandgefahr der Stufe drei.