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Beiträge der Hymenopterologen-Tagung in Stuttgart (4 ... - DGaaE

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10 Beitr. Hymenopt.-<strong>Tagung</strong> <strong>Stuttgart</strong> (1996)Die Evolution und das phylogenetische System von StizoidesGUÉRIN-MÉNEVILLE, und die Bedeutung für das phylogenetischeSystem <strong>der</strong> Stiz<strong>in</strong>i und Bembic<strong>in</strong>i (Apoidea: Nysson<strong>in</strong>ae)Michael OHLII. Zoologisches Institut und Museum, Abt. Morphologie und Systematik. Berl<strong>in</strong>er Str. 28.D-37073 Gött<strong>in</strong>genStizoides umfaßt e<strong>in</strong>unddreißig Arten, die circummediterran, <strong>in</strong> Nordamerika, Südwest-Asienund beson<strong>der</strong>s artenreich <strong>in</strong> Afrika verbreitet s<strong>in</strong>d. Aus Südamerika und Australien s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>eArten bekannt. Stizoides gehört <strong>in</strong> das Taxon Stiz<strong>in</strong>i, das zusammen mit den Bembic<strong>in</strong>i e<strong>in</strong>gut begründetes Monophylum darstellt. Während aber die Bembic<strong>in</strong>i e<strong>in</strong>e Reihe verläßlicherAutapomorphien aufweisen, s<strong>in</strong>d die diagnostischen Merkmale <strong>der</strong> Stiz<strong>in</strong>i (kurzes Labrum,normale Ocellen) zweifellos plesiomorphe Zustände. Mit großer Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit s<strong>in</strong>d dieStiz<strong>in</strong>i daher e<strong>in</strong>e paraphyletischc Gruppierung, die die drei laxa Bembeciiws, Stizus undStizoides umfaßt. Zur Klärung <strong>der</strong> phylogenetisehen Beziehungen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Stiz<strong>in</strong>i iBembic<strong>in</strong>i bedarf es zuallererst <strong>der</strong> Charakterisierung <strong>der</strong> monophyletischen Teilgruppen <strong>der</strong>Stiz<strong>in</strong>i. Bembec<strong>in</strong>us und Stizoides können als gut begründete Monophyla gelten, die Artenvon Stizus dagegen teilen ansche<strong>in</strong>end nur plesiomorphe Merkmale. Möglicherweise ist e<strong>in</strong>eTeilgruppe <strong>der</strong> mutmaßlich paraphyletischen Stizus die Schwestergruppe von Stizoides. E<strong>in</strong>eweltweite Revision und phylogenetische Analyse <strong>der</strong> Arten von Stizoides ist e<strong>in</strong> ersterVersuch, anhand <strong>der</strong> daraus resultierenden Hypothese über die Stammart von Stizoides zue<strong>in</strong>er fundierten Merkmals<strong>in</strong>terpretation <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Stiz<strong>in</strong>i zu gelangen.Die Annahme <strong>der</strong> Monophylie von Stizoides wird neben e<strong>in</strong>er Vielzahl von morphologischenMerkmalen durch das cleptoparasitische Verhalte . <strong>der</strong> Weibchen gestützt, die ihre Eier an dievon Sphec<strong>in</strong>ae (evtl. auch von Stizus und Bembix) e<strong>in</strong>getragenen Orthopteren legen, ohneselbst eigene Beute zu fangen o<strong>der</strong> eigene Nester zu graben. Obwohl es <strong>der</strong>artige Ecldbcobachtungennur von vier <strong>der</strong> e<strong>in</strong>unddreißig Arten gibt, deuten die morphologischen Übere<strong>in</strong>stimmungenaller Arten daraufh<strong>in</strong>, daß wahrsche<strong>in</strong>lich alle Stizoides-Arten dieses abgeleiteteVerhalten zeigen. Im Gegensatz ?u allen übrigen Stiz<strong>in</strong>i und Bembic<strong>in</strong>i besitzt Stizoides e<strong>in</strong>stark skierotisiertes Integument, das durch e<strong>in</strong>e Vielzahl von E<strong>in</strong>senkungen, Graten undmanchmal Dornen zusätzlich verstärkt ist. Cleptoparasiten an Aculeaten (z.B. Chrysididae,Nysson<strong>in</strong>i) weisen offensichtlich grundsätzlich <strong>der</strong>artige Verstärkungen auf, die mutmaßlichdem Schutz vor dem Stachel und den Mandibeln des nestbauenden Wirtsweibchens dienen.Die Rekonstruktion <strong>der</strong> phylogenetisehen Beziehungen <strong>der</strong> Arten von Stizoides und e<strong>in</strong>edarauf aulbauende historisch-zoogeographische Analyse führte zu e<strong>in</strong>er begründeten Hypotheseüber den Verlauf <strong>der</strong> Evolution dieser Gruppe. Die ranghöchsten Monophyla umfassenje etwa die Hälfte <strong>der</strong> Arten und s<strong>in</strong>d jeweils durch Autapomorphien gut begründet. Zwarkonnten die phylogenetisehen Beziehungen <strong>der</strong> meisten Arten geklärt weiden, zwei Bereichedes Verwandtschaftsschemas können aber mangels Synapomorphien zur Zeit nicht aufgelöstwerden. Die historisch-zoogeographische Analyse konnte zeigen, daß Stizoides-Arlcn - vom

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