Beiträge der Hymenopterologen-Tagung in Stuttgart (4 ... - DGaaE

Beitr. Hymenopt.-Tagung Stuttgart (1996)Bemerkenswerte Hymenopterenfunde aus Ostdeutschland(Hymenoptera, Symphyta und Aculeata)Stephan M. BLANK 1 und Frank BURGER 2'Deutsches Entomologisches Institut und ''Fachhochschule Rbcrswalde (Fachbereich 2),Schicklerstraße 5, D-16225 EberswaldeXyela curva BENSON, 1938 (Xyelidae) ist sporadisch vom subalpinen Spanien bis Ungarnbekannt (SCHEDL 1978). Sie wird hiermit erstmals aus Deutschland und zugleich am bislangnördlichsten Fundort vom Kyffhäuser bei Bad Frankenhausen nachgewiesen (Thüringen, 16.-19.4.1960, leg. K. ERMISCH, 25 9 28 8, coll. Deutsches Entomologisches Institut, Ebcrswalde,DEI). Die uns bekannten Standorte sind wärmebegünstigt. Der Kyffhäuscr bei BadFrankenhausen stellt einen teilweise verbuschten Kalkmagerrasen dar. BENSON (1961)erwähnt einen Fund aus der Schweiz in 1.800 m NN.X. curva wurde bisher ausschließlich aus männlichen Blüten der Schwarzkiefer {Pinus nigraARNOLD) gezüchtet (z. B. Donauraum in Nie ^Österreich, E. ALTEN!-lOl-ER, pers. Mitt.1996). Die autochtonen Standorte der Schwarzki Ter reichen in Mitteleuropa nördlich bis zurDonau in Österreich (Wiener Neustadt, Reichenau, Mariazell; SCHENCK 1939). Ihr Vorkommenam Kyffhäuser ist durch Anpflanzungen entstanden, weshalb X. curva als eine nachDeutschland eingewanderte oder mit Pflanzmaterial eingeschleppte Art zu betrachten ist.Die als Bestimmungsmerkmal verwendete Körperfärbung scheint bei Arten der Gattung Xyelavariabel zu sein. Neben der Forir ,ind Länge der Sägescheide (vgl. SCHEDL 1978) kann dieLängen-Breiten-Relation des 4. Fuhlcrgliedes als Unterscheidungsmerkmal für Xyc 'la- Wei liehenherangezogen werden: X. curva ca. 6-7 : 1; X. julii (BRÉBISSON, 1818) ca. 4-5 : 1; .V.graeca STEIN, 1876 ca. 5-6 : 1.Spinolia unicolor (DAHLBOM, 1831) (Chrysididae) ist von Europa bis in die Mongoleiverbreitet. Sie kommt in Mitteleuropa nur sehr lokal und eher im Norden vor. Aus Deutschlandwurden in jüngerer Zeit keine neuen Nachweise mehr publiziert (NlEHUIS, pers. Mitt.1996). Im folgenden werden bislang unpublizierte Daten zusammengefaßt, die auf Museumsmaterialund aktuellen Aufsammlungen beruhen. Mecklenburg-Vorpommern: Warnemünde,23.7.1889, leg. F. W. KONOW. 1? (coll. DEI); Klein Schmölen bei Dönitz, Binnendüne,1.7.1995, leg. D. LANGNER, le?; Brandenburg: Müllerberge, Blumenhagen bei Schwedt,15.8.1992. leg. A. TAEGER, 19; Mallnow bei Frankfurt / Oder, auf Holz sonnend, 9.7.1993,leg. W.-H. LlEBIG, la; Kummersdorf-Alexanderdorf bei Luckenwalde, 25.7.1995, leg. F.BURGER, 13. Außerdem liegt uns ein Weibchen aus Polen vor: Rügenwalde bei Koszalin(= Köslin), 10.7.1897, leg. M. P. RIEDEL (coll. DEI).Die Standortcharakterisierung beschränkte sich bisher auf Ödländer und dünn bewachseneSandgebiete (KUNZ 1994). Auch alle neueren Fundorte weisen unter anderem offene Sandflächenauf. Die Art besitzt möglicherweise eine breitere ökologische Valenz, da sich dieStandorte wie folgt unterscheiden: basiphiler Xerothcrmrasen zwischen Molorcross-Bahnen