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Beiträge der Hymenopterologen-Tagung in Stuttgart (4 ... - DGaaE

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Beitr. Hymenopt.-<strong>Tagung</strong> <strong>Stuttgart</strong> (1996) 31Sekretorische Öffnungen am Antennenputzapparat <strong>der</strong> Formicidae(Hymenoptera)Michael O. A. SCHMELZLE, Roland R. MELZER und Klaus SCHÖNH'ZERZoologische Staatssammlung, Münchhaiiserstraße 21, D-81247 MünchenFax: 149-89-8107300, E-mail: schmelzl@zi.biologie.uni-muenchen.deAmeisen und soziale Insekten im allgeme<strong>in</strong>en zeichnen sich durch e<strong>in</strong> gut entwickeltescxokr<strong>in</strong>cs System aus. Teil dieses Systems ist die Antennenputzdrüse, die sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> tibiolaisalRegion des Ameisenvor<strong>der</strong>be<strong>in</strong>es bef<strong>in</strong>det und mit dem Antennenputzapparat assoziiertist (Wlii.LDON 1960, IIÖLLDOBLERct al. 1992, SCHÖNlTZBRatal. 1996). RasterclektronenmikroskopischeUntersuchungen zeigen Ausführöffnungen dieser Drüse <strong>in</strong> <strong>der</strong> Cuticulaoberllächedes Basilarsus. Diese, vom Erstentdecker JANET (1894) als "bande poreuse" bezeichnetenOffnungen wurden bei 147 Individuen aus 134 Arten <strong>in</strong> 49 Gattungen vergleichenduntersucht. Die unterschiedliche Merkmalsausprägung <strong>der</strong> "bande poreuse" wurden <strong>in</strong> 5Kategorien unterteilt: schuppenförmige Platten, nur Poren, Poren und Spalten, nur Spalten,Kanalsysteme. Die relative Fläche, die die "bande poreuse" e<strong>in</strong>nimmt, wurde über e<strong>in</strong>enstandartisicrtcn Index determ<strong>in</strong>iert.Mit e<strong>in</strong>er Ausnahme wurde bei allen Arten e<strong>in</strong>e "bande poreuse" gefunden; dieses Merkmalmuß somit als Synapomorphie <strong>der</strong> Formicidae betrachtet werden, da es bei den möglichenSchweslergruppen fehlt (SCHÖNITZER und LAWITZKY 1987). Bis auf wenige Ausnahmen trifftman auf Gattungsebene die gleiche Morphologie an. Bei den Unterfamilien <strong>der</strong> Pseudoniyrmec<strong>in</strong>aeund Myrmic<strong>in</strong>ae f<strong>in</strong>det sicli bei allen Arten (e<strong>in</strong>zige Ausnahme: Vheidolemegacephala) e<strong>in</strong> Kanalsystem. Bei Doryl<strong>in</strong>ac l<strong>in</strong>den sich entwe<strong>der</strong> nur Poren, o<strong>der</strong> Porenund Spalten, während bei Eciton<strong>in</strong>ae zudem noch schuppenförmige Platten vorkommen. BeiFormicidae und Poner<strong>in</strong>ae s<strong>in</strong>d alle Merkmalskategorien anzutreffen. Bei allen untersuchtenArten <strong>der</strong> Myrmcci<strong>in</strong>ae, Ancuret<strong>in</strong>ae, Dolicho<strong>der</strong><strong>in</strong>ae und Notho<strong>in</strong>yrmec<strong>in</strong>ae wird die "bandeporeuse" aus schuppcnförmigen Platten gebildet. Es wird vermutet, daß die letztgenannteMerkmalausprägung die ursprüngliche Form <strong>der</strong> "bande poreuse" darstellt. Sie tritt <strong>in</strong> fastallen Unterfamilien auf und f<strong>in</strong>det sich auch bei Nothomynnecia macrops (Nothomyrmeci<strong>in</strong>ae),die als e<strong>in</strong> lebendes Fossil gilt. Der Flächen<strong>in</strong>dex <strong>der</strong> "bande poreuse" pendelt für jedeGattung, bei <strong>der</strong> mehrere Arten zur Verfügung standen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em für diese Gattung charakteristischenWertebereich. Bei Doryl<strong>in</strong>ae and Pseudomyrmec<strong>in</strong>ae ist <strong>der</strong> Index kle<strong>in</strong>, wasbedeutet das die Flächenausdehnung <strong>der</strong> "bande poreuse" groß ist. Bei Myrmeci<strong>in</strong>ae ist <strong>der</strong>Index groß, somit die Fläche <strong>der</strong> "bande poreuse" kle<strong>in</strong>. Die Indices <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Unterfamiliennehmen e<strong>in</strong>e Mittelstellung e<strong>in</strong>, teilweise mit starker Streuung.Die fünf morphologischen Kategorien <strong>der</strong> "bande poreuse", die für die e<strong>in</strong>zelnen Unterfamilienermittelt wurden, korellieren sehr gut mit aktuellen Stammbaumvorschlägen (BARONlURBANI et al. 1992, WARD 1990). Die Funktion des Sekrets <strong>der</strong> Antennenputzdrüse ist nochunbekannt. Es könnte sowohl bei <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Des<strong>in</strong>fektion <strong>der</strong> Antennen o<strong>der</strong>

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