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Beiträge der Hymenopterologen-Tagung in Stuttgart (4 ... - DGaaE

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12 Beitr. Hymenopt.-<strong>Tagung</strong> <strong>Stuttgart</strong> (1996)Die systematische Stellung von e<strong>in</strong>igen fossilen Hymenoptera aus<strong>der</strong> tertiären Fossillagerstätte Enspel (Westerwald)Sonja WEDMANNII. Zoologisches Institut und Museum, Berl<strong>in</strong>er Stalk 28, D-37073 CiöU<strong>in</strong>genDie oberoligozäne Fossilienfundstelle Enspel liegt im Westerwald. etwa 70 km südöstlich vonBonn. Enspel wurde erstmals vor über hun<strong>der</strong>t Jahren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur als Fossil lagerstätteerwähnt, geriet dann aber wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> Vergessenheit. Seit 1990 bauen Mitarbeiter des Landesamtesfür Denkmalpflege die Sedimente ab. Bei den Ablagerungen handelt es sich um dieSedimente e<strong>in</strong>es ehemals etwa zwei Quadratkilometer großen Süßwassersecs. Das Alter <strong>der</strong>Sedimente kann biostratigraphisch auf 25,8 Millionen Jahre datiert werden. Neben den bisjetzt fast 4000 Insekten gibt es sehr viele Pflanzenfossilien. Unter den Vertebralen dom<strong>in</strong>ierenFische und Kaulquappen, es werden aber auch hervorragend erhaltene Säuger gefunden.Das systematische Spektrum <strong>der</strong> Insektenfunde wird dom<strong>in</strong>iert von Coleoptera (41%).Diptera (16%) und Hymenopteren (9 %). Insgesamt s<strong>in</strong>d 13 "Ordnungen" vertreten.Das fossil überlieferte Spektrum ist sehr divers, wie sich am Beispiel <strong>der</strong> Hymenopterenzeigt. Die Symphyten s<strong>in</strong>d mit mehreren Fossilien vertreten. Außergewöhnlich ist <strong>der</strong> l'une!e<strong>in</strong>er weiblichen Holzwespe, die zu den Tremic<strong>in</strong>ae, wahrsche<strong>in</strong>lich zu <strong>der</strong> Gattung Eriotremex,gehört. Vertreter <strong>der</strong> Tremic<strong>in</strong>ae s<strong>in</strong>d bisher noch nicht fossil beschrieben worden,obwohl Angehörige <strong>der</strong> Stammgruppe <strong>der</strong> Siricidae schon aus <strong>der</strong> unteren Kreide bekannts<strong>in</strong>d. Vertreter <strong>der</strong> Ichneumonidae s<strong>in</strong>d relativ häufig <strong>in</strong> den Sedimenten von Enspcl zuf<strong>in</strong>den. E<strong>in</strong> Fossil ist zu den Trigonalyidac zu stellen. Auch dies ist mit erst drei Fundenweltweit e<strong>in</strong> fossil selten nachgewiesenes Faxon. Die Aculeata s<strong>in</strong>d durch zahlreiche Taxavertreten. Die Formicidae dom<strong>in</strong>ieren <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Ilymenopteren mit ca. e<strong>in</strong>em Drittel <strong>der</strong>Funde. Die Pompilidae und Chrysididae s<strong>in</strong>d mit jeweils e<strong>in</strong>em Fossil vertreten. Von denVespidae liegen mehrere Funde vor. Die Apidae s<strong>in</strong>d durch bisher sechs Fossilien von Apis(Synapis) vertreten. Synapis-AvX.cn s<strong>in</strong>d bisher nur aus Cerestc <strong>in</strong> Frankreich und aus Roll amSiebengebirge nachgewiesen. Es s<strong>in</strong>d weitere Bienen-Fossilien vorhanden, die noch nichtgenauer systematisch e<strong>in</strong>geordnet wurden.Bei <strong>der</strong> systematischen Arbeit an fossilen Insekten treten Schwierigkeiten auf, beson<strong>der</strong>s,wenn sie nicht aus fossilen Harzen, son<strong>der</strong>n aus S dimenten stammen. Der Erhaltungszustandund <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Vollständigkeit <strong>der</strong> Erhaltung ntscheiden darüber, <strong>in</strong>wieweit e<strong>in</strong>e laxonomischeZuordnung erfolgen kann. Es ist von Vorteil, wenn von e<strong>in</strong>er Morphospczies mehrereIndividuen vorliegen, so daß e<strong>in</strong>e größere Zahl von Merkmalen erfaßt und ihre Variabilitäte<strong>in</strong>geschätzt werden kann. Außerdem dürfen beim Vergleich mit rezenten Taxa nicht nure<strong>in</strong>heimische Vertreter betrachtet werden, son<strong>der</strong>n es muß auf weltweiter Basis gearbeitetwerden.

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