BeitrÃ¤ge der Hymenopterologen-Tagung in Stuttgart (4 ... - DGaaE

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28 Beitr. Hymenopt.-Tagung Stuttgart (1996)Spezies der leuchten und nassen Standorte mit dichter Vegetation reicht. Für die einzelnenSukzessionsstadien und Biotoptypen lassen sich Zeigeraten aufstellen, die im jeweiligenBiotoplyp ihr häufigsten Vorkommen haben.Einige bemerkenswerte bzw. seltene und gefährdete Arten konnten ebenfalls nachgewiesenwerden. Zu nennen wären: Polyergus rufescens. Formica exsecta, Lashis myops, Synihiomyrmakarava/evi, Strongylognathus testaceus und Leplothoixix tuberointcrnijitus.Die Ergebnisse und daraus zu ziehende Konsequenzen für den Arten-, Natur- und Landschaftsschutzwerden in einer späteren Publikation ausführlich diskutiert (MÜNCII i. Dr.19%).Literatur:MÜNCII, W. 1996 (i. Dr.): Ameisen und Laufkäfer von Wacholdcrheiden und sonstigen Kalkinagerslandorlen derSchwäbischen Alb, - Vorläufige Ergebnisse - VeröTf. Naturschutz Landschaflspflegc Bnd.-Wiirlt., Karlsruhe.Die Bedeutung der Lausitzer Bergbaulandschaft für dieStechwespenfauna (Hymenoptera, Aculeata)Christoph SAUREPflügerstraße 72, D-12047 BerlinDer Braunkohleabbau hat in der Niederlausitz vegetationsfreie bzw. vegetafionsarme Kippenlandschaftenhinterlassen, die in ihrem derzeitigen Zustand meist großflächige Sukzessionsflächendarstellen. Frühe Sukzessionsstadien auf oligolhrophem Bodensubstrat: das ist (nebenklimatischen Faktoren) Voraussetzung für die Existenz von Zeitlosen, die in den nurbereinigtenund überdüngten Landschaften Mitteleuropan weitgehend verdrängt wurden.Das abwechslungsreiche Bodcnrelief mit Böschr'^gcn, Steilkanten und Erosionslälern unterschiedlichsterAusprägung schafft Teilhabitate für stark spezialisierte Fauncnelementc, z.B.für steilwandbewohnende Bienen- und Wespenarten. Eine Nivellierung der Bergbaulandschafterscheint aus Sicherheitsgründen zwar oft notwendig, ist aber aus dem Blickwinkel des NaturundArtenschutzes abzulehnen. Stattdessen sollte die Selbstregulation der Ökosystemegefördert, d.h. auch langfristig dynamische Prozesse wie die Wind- und Wasscrerosionzugelassen werden. Durch Hangnitschungcn entstehen beispielsweise kontinuierlich vegetationsfreieFlächen, die als Ecbcnsraum für slenotope Flugsand- und Rohbodenbesiedler unabdingbarsind. Dadurch werden denjenigen Arten, die auf dynamische, sich ständig veränderndeLandschaftsstrukturen angewiesen sind, geeignete Lebensbedingungen geschaffen.Bestandsaufnahmen in den Jahren 1994 bis 1996 ergaben auf ausgewählten Probcflächcn eineZahl von rund 350 Stechimmenarten (die Auswertung ist noch nicht abgeschlossen). Untersuchtwurde der Tagebau Kleinleipisch nördlich von Lauchhammer (1994), sowie Tagebauenim Bereich Schiabendorf südwestlich von Lübbenau (1995/96). Im folgenden werden einige
Beitr. Hymenopt.-Tagung Stuttgart (1996) 29für Brandenburg oder überregional bemerkenswerte Funde aufgeführt (A = Kleinlcipisch, B= "Schlabendorfer Felder"):Chrysididae: Cleptes splendens (B), Oinalus hiciccinclus (B), ( 'hrvsis sexdenlata (A i B), ICuchracus piirpuratus(A+B)Scoliidae: Svolia hirta (A + B)Tiphiidae: Tiphia morio (B)Methochidae: Melhocha ichneiimonides (A i B)Mutillidae: Dasylabris maura (A+B)Vespidae: Euodynenis danlici (A+B), Euiuenes sareptanus (A+B)I'ompilidac: Arachnospila ausa (A), A. sogdiana (A), A. wesmaeli (A), Aporinellus sexmaciilatiis (B)Spliecidae: Podalonia luffii (B), Passaioccus pictus (B), Dryudella pinguis (A), Tachytes panzeri (B), Tachvsphexpanzeri (A+B), T. larsinus (A), Oxybclus iatro (A+B), O. victor (A+B), Bcmhix rostrata (B)Apidae: llylaeus variegatus (A+B), 77. stvriaciis (B), Rophites quinquespinosus (B), Halictus quadricinctus(Ai B), Lasioglossum sexmaculalum (A), Andrena pandellei (A), A. similis (A+B), A. strohmella (B),Coelioxvs afra (A i-B), ('. brevis (B), Ammobates punctatus (A), Rambus distinguendus (A i B), R. jone/lus(A), II muscorum (A+B), B. subterraneum (A).Im Bereich der "Schlabendorfer Felder" wurden die Probellächcn so ausgewählt, daß sie dieSukzessions-Dynamik zumindest annähernd wiedergeben. Anschließende Aufstellung stellt die6 Probeflächen mit wesentlichen Biotopstrukturen und für das jeweilige Stadium charakteristischeArten vor:I. Rohboden: Podalonia luffii, Tachysphex nitidus, Bembix rostataII. Pioniervegetation, Corynephorus: Tachysphex panzeri, Euodynenis dan/ici, Eumenes sareptanusIII. Hochstaudenflur: Tiphia ruficornis, Mimesa bicolor, Osmia anthocopoidesIV. Vorbuschuni;: Chrvsis gracillima, Lasioglossum xanthopus, Antho/)hora aestivalisV. Voivvald, Calluna: Dolichovespula norvegica. Colletés succinctus, Andrena fuscipesVI. Wald. Vaccinium: Andrena [vivida, A. lapponica. Osmia uncinata.Die Nicderlausitzer Bergbaufolgelandschaftbietet eine Vielzahl ökologisch wertvollerFlächen. Bntgcgen vielen unterschiedlichen Vorstellungen und Anregungen, die alle dieGestaltung der Landschaft zum Ziel haben, bleibt festzuhalten, daß gerade die Niclitgestaliimgder Kippen und Restlöcher ein wesentliches Entwicklungsziel ist. Nur dadurch kann erreichtwerden, daß auch in Zukunft dynamische Prozesse möglich bleiben und Extremstaiidorte mitihrer spezialisierten Tierwelt erhalten werden.
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