01.12.2012 Aufrufe

Bernhard Viertler

Bernhard Viertler

Bernhard Viertler

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Theoretischer Hindergrund<br />

2.3 Emotionsarbeit aus Sicht der Handlungsregulationstheorie<br />

Die Handlungsregulationstheorie beschäftigt sich mit der psychischen Regulation von<br />

Tätigkeiten.<br />

Ausgangspunkt dafür ist die Aufgabe. Die psychischen Komponenten der<br />

Arbeitstätigkeit werden bestimmt durch die aus dem technologischen Prozeß sich<br />

ergebende Arbeitsaufgabe mit ihrem Sinn. Die Aufgabe entsteht beim Übernehmen<br />

des objektiven Arbeitsauftrags. Dabei muß das geforderte Ergebnis als Ziel antizipiert<br />

und die Ausführungsbedingungen der erforderlichen Handlung müssen berücksichtigt<br />

werden. Das entstehende mehr oder minder adäquate Abbild vom Ergebnis (Ziel) und<br />

seinen Erreichungsbedingungen gehört zum „inneren Modell“.<br />

(Hacker, 1986, S.69)<br />

Die grundlegende Annahme dieser Theorie ist also, dass Handlungen zielgerichtet sind.<br />

Zusätzlich wird mit ihr eine direkte Verbindung zwischen objektiven Arbeitsanforderungen<br />

und Arbeitsverhalten, trotz unterschiedlicher kognitiver Prozesse bezüglich der Umsetzung,<br />

hergestellt (Zapf et al. 1999). Wie aus dem obigen Zitat hervorgeht sind Arbeitsziele nicht frei<br />

gewählt, sondern werden durch die Übernahme der Arbeitsaufgabe bestimmt. In Bezug auf<br />

ein handlungsregulatorisches Verständnis der Emotionsarbeit bedeutet dies, dass die<br />

eingesetzten Emotionen als zielorientiertes Verhalten zu verstehen sind um organisatorische<br />

Anforderungen, welche in Form von expliziten oder impliziten Gefühlsregeln festgelegt sind,<br />

zu erfüllen.<br />

Handlungsregulation stellt einen Prozess dar, der sich bezogen auf übergeordnete Ziele in<br />

verschiedene Teilziele zergliedern lässt. Hacker (1998) spricht in diesem Zusammenhang von<br />

hierarchisch-sequentieller Handlungsregulation. Diesem Regulationsprozess liegen Merkmale<br />

der Arbeit zu Grunde, welche die Regulationsbedingungen mitbestimmen und so auf das<br />

psychische Befinden (da es sich ja um eine psychische Regulation der Tätigkeit handelt)<br />

Einfluss nehmen. Drei Gruppen von Arbeitsmerkmalen werden dabei unterschieden:<br />

- Regulationsanforderungen einer Arbeitstätigkeit bzw. der Emotionsarbeit ergeben sich<br />

aus deren Komplexität, aus der Vielfalt und Verbindung von Zielen und Teilzielen<br />

sowie dem Grad an bewussten versus automatischen Regulationserfordernissen (Zapf<br />

et al., 1999). Ein positiver Einfluss (siehe 2.2.3) auf die Persönlichkeit und das<br />

16

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!