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Bernhard Viertler

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Theoretischer Hindergrund<br />

- Das Kundenereignis stellt den letzten Teilbereich dar, der Auswirkungen auf die<br />

externale Aufgabe hat. Darunter fallen die Frequenz mit der Emotionsausdrücke<br />

gezeigt werden müssen, Intensität, Dauer, Qualität und die Variabilität der<br />

eingesetzten Emotionen (Fischbach, 2003).<br />

Obwohl viele der genannten Einflussfaktoren, welche die externale Aufgabe bedingen in den<br />

untersuchten Pflegebereichen (Altersheim, Normalstation im Akutkrankenhaus,<br />

psychiatrische Abteilungen) sehr ähnlich sind, gibt es entscheidende Unterschiede in den<br />

Bereichen der Beziehung zwischen Dienstleister und Dienstleistungsnehmer sowie der<br />

Variabilität der eingesetzten Emotionen. Letzteres hängt einerseits mit den<br />

Interaktionsbedingungen und andererseits mit differenten Subzielen der verschiedenen<br />

Tätigkeitsbereiche zusammen. Als Beispiel kann vorweg der Einsatz von Neutralität genannt<br />

werden, der in Zusammenhang mit der Durchführung von Behandlungspflege und der<br />

Vermittlung ausreichender Kompetenz vor allem im Akutkrankenhaus sowie im<br />

psychiatrischen Pflegekontext von Bedeutung sein sollte.<br />

2.4.1 Interaktion in der Pflege<br />

Côté (2005) schreibt interpersonellen Mechanismen in Zusammenhang mit der<br />

Emotionsregulierung und deren Auswirkungen auf die Arbeitsbelastung große Bedeutung zu.<br />

Auch das Konzept der Interaktionsarbeit (Büssing & Glaser, 1999b) greift diesen zentralen<br />

Punkt auf und bildet einen Rahmen für „die besonderen Merkmale im arbeitsbezogenen<br />

Umgang mit Menschen“ (Büssing & Glaser, 2003b, S. 134). Wie schon erwähnt nimmt der<br />

Patient im Sinne eines Ko-Akteur (vgl. Büssing & Glaser, 2003b) eine aktive Rolle im<br />

Pflegeprozess ein.<br />

Die Verhaltensweisen der Klienten sollten daher in stärkerem Maße als bisher als<br />

Einflussgrößen auf die Ausformung der konkreten Interaktion berücksichtigt werden.<br />

Dies gilt vor allem für die Altenpflege, in der sich häufig langjährige Beziehungen<br />

zwischen Pflegekräften und Bewohnern entwickeln.<br />

(Büssing, Giesenbauer, Glaser und Höge, 2001, S. 48)<br />

Auf diesen Aspekt wird nun näher eingegangen und versucht Gemeinsamkeiten von Patienten<br />

der verschiedenen Pflegebereiche zu erarbeiten, welche in die Interaktionssituation einfließen<br />

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