E - Tauriska
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„Die Konzeption zur Neupositionierung des<br />
Keltenmuseums wurde von einer Arbeitsgruppe<br />
unter Einbeziehung von Experten in<br />
relativ kurzer Zeit ausgearbeitet. Für Hallein<br />
bedeutet die Kooperation eine enorme Aufwertung<br />
des Standortes. Die regionale Bevölkerung<br />
wird von der Aufwertung profitieren.<br />
Auf ein solches kulturelles Highlight können<br />
wir Halleiner sehr stolz sein.“<br />
Eveline Sampl-Schiestl, Kulturstadträtin, Vorsitzende<br />
des Kuratoriums des Keltenmuseums<br />
Hallein<br />
Auch die Arbeit der Restauratoren will man<br />
in den Fokus der Öffentlichkeit rücken: Wie<br />
sie meisterhaft Artefakten den Glanz von<br />
gestern zurückgeben.<br />
Wie sie stimmungsvolle<br />
Szenarien zaubern,<br />
mit einem<br />
Häuflein Scherben,<br />
einem Klumpen verrosteten<br />
Eisenstücks<br />
vielleicht als Ausgangsstück.<br />
Beispiel<br />
keltischer Streitwagen<br />
in der Eingangshalle –<br />
ein wahrer Blickfang:<br />
Im Grab eines keltischen<br />
Stammesführers<br />
hatte man Eisenbeschläge<br />
gefunden. Das<br />
dazugehörige Wagenrad,<br />
ja der ganze<br />
Streitwagen, wurden<br />
danach rekonstruiert.<br />
Schulklassen, Fachkräfte,<br />
Wissenschafter<br />
will man künftig in die<br />
renommierte Halleiner<br />
Werkstatt blicken<br />
lassen. Und man will<br />
vermehrt in die Breite<br />
forschen und u.a. die Zusammenarbeit mit<br />
Archäozoologen und Anthropologen suchen.<br />
„Die geplante Internationalisierung des Keltenmuseums<br />
Hallein ist ehrgeiziges Ziel und<br />
sollte durch eine verstärkte Kooperation der<br />
Salzwelten mit dem Keltenmuseum erreicht<br />
werden.“<br />
Hannes Androsch, Ehrenpräsident von Celtic-<br />
Heritage, dem Verein der Freunde des Keltenmuseums<br />
Hallein<br />
Schon bisher floss viel internationales Wissen<br />
ein: durch den Austausch etwa mit dem<br />
Römisch-Germanischen Zentralmuseum<br />
Mainz oder durch den Bochumer Montan-<br />
8<br />
TAURISKA Magazin / Sommer 12<br />
Kelten<br />
archäologen Thomas Stöllner, der prähistorische<br />
Grabungen im Salzbergwerk Hallein<br />
durchführt. Und auch bei der Museumspädagogik<br />
setzt man auf Kooperationen.<br />
Das Museumslabor wurde mit der Anthropologischen<br />
Abteilung des Naturhistorischen<br />
Museums Wien entwickelt, die didaktische<br />
Umsetzung des „Abenteuers Restaurierung“<br />
erfolgt in Zusammenarbeit mit der<br />
Fachschule für Bildhauerei an der HTL-<br />
Hallein.<br />
„Wichtige Voraussetzung ist, dass es auch<br />
zukünftig möglich ist, Spezialisten auf dem<br />
Feld der keltischen Archäologie in die Erforschung<br />
des Dürrnberges zu integrieren und<br />
eine Plattform für Forschung zu schaffen.<br />
Dazu ist es nötig, wissenschaftliches Personal<br />
Goldener Haarschmuck, Eislfeld Grab 353, Dürrnberg. Die sieben hauchdünn gearbeiteten Goldblechkugeln,<br />
die zusammen mit 17 goldenen Haarsteckern einen Kopfschmuck bildeten, wurden in der späten<br />
Hallstattzeit einer höhergestellten Frau ins Grab mitgegeben. Der Fund vom Eislfeld zählt zu den kunsthandwerklich<br />
herausragendsten Objekten des Dürrnbergs. Foto: Keltenmuseum Hallein<br />
im Halleiner Keltenmuseum zu beschäftigen,<br />
das den Aufbau eines ,Europäischen Zentrums<br />
zur Keltenforschung’ vorantreibt und den<br />
Dürrnberg mit Sorgfalt wissenschaftlich pflegt<br />
und gemeinsam mit zahlreichen anderen KollegInnen<br />
weiter untersucht.“<br />
Thomas Stöllner, Leiter des Forschungsbereichs<br />
Montanarchäologie des Deutschen<br />
Bergbaumuseums Bochum und Leiter der<br />
untertägigen Ausgrabungen in Hallein<br />
Keltenausstellung 1980 – der Aufbruch<br />
Keiner hatte geglaubt, dass die Landesausstellung<br />
„Die Kelten in Mitteleuropa“,<br />
durchgeführt vom damaligen Kulturmanager<br />
des Landes Alfred Winter, so einschlagen<br />
würde: 360.000 Besucher aus aller Welt<br />
kamen nach Hallein, verlängert wurde, bis<br />
die Kälte die Schau im damals noch unbeheizten<br />
Museum unmöglich machte. An diesen<br />
großen Erfolg wollte Kurt Zeller mit<br />
einer weiteren großen Landesausstellung<br />
anknüpfen, starb aber inmitten seines kreativen<br />
Schaffens für das Keltenmuseum. Für<br />
dieses hat er als langjähriger Direktor Marksteine<br />
gesetzt.<br />
„Nach meiner Mitarbeit an der so erfolgreichen<br />
Landesausstellung ,Kelten in Mitteleuropa’<br />
1980 ist nun mein lang gehegter Traum,<br />
das Thema Kelten in Hallein zu einem permanenten<br />
internationalen Thema zu machen, in<br />
Erfüllung gegangen. Zwei Zukunftsvisionen<br />
für Hallein sind die Gründung einer archäologischenSommerakademie,<br />
wie die Schaffung<br />
eines ,Parlamentes’ Keltischer<br />
Regionen Europas.“<br />
Alfred Winter, Landesbeauftragter<br />
für Kulturelle<br />
Sonderprojekte, em.<br />
Zukunftsprojekte<br />
2013 wird nun die<br />
nächste große Schau in<br />
Salzburg gezeigt:<br />
„Schätze der Berge.<br />
10.000 Jahre Bergbau<br />
in den Ostalpen“, so<br />
der Titel, wird auch<br />
den Dürrnberg prominent<br />
einbeziehen. In<br />
diesen Salzberg hatten<br />
die Kelten einst mehrere<br />
Kilometer lange<br />
Stollen hineingearbeitet<br />
und damit nachhaltig<br />
die Geschichte<br />
des Bergbaues geprägt.<br />
Ab 23. Juni läuft übrigens die erste gemeinsame<br />
Sonderausstellung mit dem Salzburg<br />
Museum im Keltenmuseum: „Typisch Hallein“<br />
zeigt über 100 Objekte mit Hallein-<br />
Bezug aus den Sammlungen des Salzburg<br />
Museums, von der Urgeschichte bis zum 20.<br />
Jahrhundert. Christine Schweinöster<br />
Information:<br />
Keltenmuseum Hallein, Pflegerplatz 5,<br />
5400 Hallein;<br />
Öffnungszeiten: täglich 9-17 Uhr<br />
Tel. +43 (0) 6245 / 80 783<br />
keltenmuseum@keltenmuseum.at<br />
www.keltenmuseum.at<br />
www.salzburgmuseum.at