Auf und Ab mit Tiamat 1 - Edition Tiamat
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geboten hatte, aber da dachte man wohl, daß sich aus dem plötzlichen<br />
Ruhm mehr herausholen ließe. Und da für dtv natürlich<br />
nur beide Bände im Paket interessant waren, blieb es bei der<br />
schönen Zahl. Und ich schätze, auch Eichborn dürfte sich später<br />
grün <strong>und</strong> blau geärgert haben, denn Gabriele Goettle dachte<br />
gar nicht daran, durch die Talkshows zu tingeln <strong>und</strong> Interviews<br />
zu geben, weshalb der Ruhm schnell wieder verblaßte <strong>und</strong> die<br />
Garantiesumme fürs Taschenbuch nicht gerade gestiegen sein<br />
dürfte.<br />
1991 war auch das Jahr des Golfkriegs <strong>und</strong> das Wiedererwachen<br />
der »edlen Seelen« der Friedensbewegung. Broder<br />
<strong>und</strong> Geisel, <strong>mit</strong> denen ich damals häufig zusammen war, um die<br />
neuesten Storys <strong>und</strong> Ereignisse durchzukauen, halfen mir bei<br />
den »Liebesgrüßen aus Bagdad«, in dem wir Argumente gegen<br />
Saddams Überfall auf Kuwait sammelten <strong>und</strong> vor allem aus<br />
Gründen der Drohung des Diktators, Israel <strong>mit</strong> giftgasbestückten<br />
Scudraketen anzugreifen, für die Amerikaner eine Lanze<br />
brachen. Gegen die Friedensbewegung wurde auch polemisiert,<br />
weil die so tat, als würden die Amerikaner Bomben über<br />
Kreuzberg abwerfen. Enzensberger war <strong>mit</strong> seinem umstrittenen<br />
Essay vertreten, der, egal was man von ihm hielt, zumindest<br />
originell <strong>und</strong> gut begründet war, außerdem Henryk Broder,<br />
Eike Geisel, Cora Stephan, Jörg Friedrich, Amos Oz, Ralph<br />
Giordano u.a. Gern hätte ich auch Wiglaf Droste gewonnen. Er<br />
lebte damals als Titanic-Redakteur in Frankfurt <strong>und</strong> ich telefonierte<br />
manchmal st<strong>und</strong>enlang <strong>mit</strong> ihm, aber ihn störte, daß die<br />
Kritik der Friedensbewegung in der Öffentlichkeit als Entlastung<br />
für Georg Bush interpretiert werden könnte. Und er hatte<br />
recht. Die <strong>Ab</strong>lehnung war erstaunlich, <strong>und</strong> als Broders Artikel<br />
auf Intervention von Karasek im Spiegel erschien, boten die<br />
Gegner in der Redaktion gleich drei Kandidaten auf – <strong>und</strong> das<br />
war <strong>und</strong> ist bis heute wirklich einzigartig –, die sich wie<br />
Schwarzer <strong>und</strong> Ströbele um Kopf <strong>und</strong> Kragen schreiben<br />
durften.<br />
Ende 1991 fragte ich Jan Philipp Reemtsma, ob ich seine<br />
meist in Konkret abgedruckten Texte in einem Buch bündeln<br />
dürfte. Ich durfte. In seinem Hamburger Büro an der Binnenalster<br />
machten wir die Sache perfekt. Alles sehr gediegen. Und<br />
so wurde auch das Buch: Geb<strong>und</strong>en <strong>mit</strong> Schutzumschlag. Und<br />
weil es das erste Buch in dieser Ausstattung bei <strong>Tiamat</strong> war,<br />
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