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Auf und Ab mit Tiamat 1 - Edition Tiamat

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Mittlerweile füllte sich pro Jahr ein Leitz-Ordner <strong>mit</strong> Rezensionen.<br />

Es ging aufwärts. Ich konnte 1995 nun auch mal ein<br />

größeres Projekt in Angriff nehmen, wie z.B. die bislang unveröffentlichte<br />

Betrachtung »Die Zukunft von gestern« von<br />

Harry Mulisch, der Entwurf eines Szenarios, in dem Deutschland<br />

den Krieg gewonnen hatte. Ein Jubiläumsband. Die<br />

Nummer 50 der Reihe Critica Diabolis. Drei St<strong>und</strong>en hechelte<br />

ich <strong>mit</strong> Mulisch telefonisch die letzten Korrekturen durch. Danach<br />

war mein linkes Ohr taub. Nach seinem Roman-Bestseller<br />

»Die Entdeckung des Himmels« lief dieses Buch eher bescheiden,<br />

obwohl grandiose Kapitel über einen Besuch der Wagner-<br />

Oper <strong>und</strong> ein Gespräch <strong>mit</strong> Albert Speer enthalten sind.<br />

Ähnlich erging es dem Buch von Rebecca West über die<br />

Nürnberger Prozesse, die sich gerade zum 50. Mal jährten. Mir<br />

gefiel der sarkastische Ton, den sie anschlug. <strong>Ab</strong>er da war ich<br />

wohl einer von wenigen. Zum ersten Mal hatte ich ein Buch auf<br />

ein Jubiläumsereignis hin produziert <strong>und</strong> machte nun die Erfahrung,<br />

daß die Nachfrage danach ganz schnell von H<strong>und</strong>ert<br />

auf Null sinken kann. Jahre später kam in der Anderen Bibliothek<br />

eine erfolgreiche Textanthologie zu dem Thema heraus,<br />

<strong>und</strong> ich durfte wieder einmal darüber grübeln, woran das lag.<br />

Schließlich konnte ich den bei Nautilus publizierenden Wiglaf<br />

Droste überreden, <strong>mit</strong> dem schmalen Bändchen »Brot <strong>und</strong><br />

Gürtelrosen« bei <strong>Tiamat</strong> fremd zu gehen. Darüber war ich sehr<br />

glücklich, weil ich seit Jahren ein großer Bew<strong>und</strong>erer seiner<br />

taz-Kolumnen war <strong>und</strong> schon lange da<strong>mit</strong> liebäugelte, meine<br />

Critica Diabolis-Reihe <strong>mit</strong> einem Buch von ihm zu schmücken.<br />

Da wir einige Jahre zusammenwohnten, heckten wir vieles gemeinsam<br />

aus. Ich lernte<br />

viele neue Leute über<br />

Wiglaf kennen, was das<br />

Verlagsprogramm nicht<br />

unerheblich beeinflußte.<br />

»Brot <strong>und</strong> Gürtelrosen«<br />

war dann ein Gr<strong>und</strong><br />

dafür, daß Wiglaf sich<br />

<strong>mit</strong> seinem alten Verlag<br />

zerstritt, denn schließlich,<br />

so Nautilus, habe<br />

man ihn »erst groß ge- Wiglaf Droste, der Verlagsflüsterer<br />

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