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Auf und Ab mit Tiamat 1 - Edition Tiamat

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Nummern der in Berlin herausgegebenen anarchistischen<br />

Theoriezeitschrift »Schwarze Protokolle«, die eine gründliche<br />

Kritik der Anfang der Siebziger in Mode geratenen K-Gruppen<br />

<strong>und</strong> grandiose Artikel des Sonderlings H.D. Heilmann enthielt.<br />

Mit 500 Seiten ein echtes Mammutwerk. Dann rief ich eine<br />

Zeitschrift ins Leben: »anschläge«. Einziger Autor des Blattes:<br />

Ich. Vorteil: Niemand widersprach mir. Später änderte sich das.<br />

Texte aus dem Französischen wurden übersetzt. Es ging um den<br />

Putsch in Polen <strong>und</strong> die »Jugendunruhen« in London, Zürich,<br />

Amsterdam <strong>und</strong> Berlin. <strong>Ab</strong>er das war schon Anfang der Achtziger.<br />

Vorher saß ich noch in Nürnberg <strong>und</strong> edierte eine kleine surrealistische<br />

Schriftenreihe <strong>mit</strong> Jacques Prevert, René Crevel,<br />

eine Anthologie über den Comte de Lautréamont, Texte zur<br />

»Notwendigkeit der Revolte« von der surrealistischen Konkurrenz-Gruppe<br />

»Le Grand Jeu« <strong>und</strong> den lustigen Porno »Die<br />

tollwütigen Hoden« von Benjamin Péret, der mir von einer<br />

gewissen linken Buchhandlung in Göttingen einen geharnischten<br />

Brief einbrachte. Die Bücher wurden zurückgeschickt.<br />

Auch von Antonin Artaud gab ich unerlaubterweise zwei kleine<br />

Broschüren heraus. Dadurch lernte ich den Münchner Verleger<br />

Axel Matthes kennen, der die Rechte an Artaud hatte <strong>und</strong> mich<br />

sehr fre<strong>und</strong>lich darauf hinwies, daß man das so nicht einfach<br />

machen könne.<br />

Daneben publizierte ich einige anarchistische Agitationsschriften<br />

von Johann Most <strong>und</strong> den »Einspruch gegen die<br />

Kapitulation von 1937« von einem »Unkontrollierten« der<br />

Eisenkolonne. Was sich so geheimnisvoll anhört, ist eines der<br />

wenigen Dokumente des Spanischen Bürgerkriegs, in denen die<br />

Remilitarisierung der spanischen Kolonnen durch die Kommunisten<br />

kritisiert wurde, was die Rückkehr zu militärischer<br />

Hierarchie bedeutete. Gegen diese Neustrukturierung der Armee<br />

leisteten die ehemaligen Knackis, die von den Anarchisten<br />

befreit worden waren <strong>und</strong> eine eigene Miliz gegründet hatten,<br />

heftigen Widerstand. Das erste Buch, das eine etwas größere<br />

Erwähnung fand, <strong>und</strong> zwar durch Jörg Fauser, der damals beim<br />

Tip arbeitete <strong>und</strong> dem das Büchlein als Anlaß diente, einen<br />

großen <strong>Auf</strong>satz über den Spanischen Bürgerkrieg zu schreiben.<br />

Schon allein aus diesem Gr<strong>und</strong> fühlte ich mich quasi verpflichtet,<br />

die Biographie Jörg Fausers herauszugeben, als die<br />

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