Ausgabe 1-2009a 2 - beim Bistum Mainz
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Die Geschichte unserer Kirche<br />
(Teil II)<br />
Die neu entstandene Pfarrgruppenzeitung möchte ich dazu benutzen,<br />
Sie mit der Geschichte unserer Kirche vertraut zu machen.<br />
Die Geschichte unserer Kirche<br />
Der Gründer der Kirche ist unser Herr Jesus Christus. Gewissermaßen sein erster Gründungsakt ist sein<br />
Ruf zur Umkehr angesichts des kommenden Gottesreiches und des damit verbundenen beginnenden<br />
neuen und ewigen Bundes Gottes mit den Menschen.<br />
„Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe, kehrt um und glaubt an das Evangelium.“ (Mk 1,15). So<br />
verkündet Jesus sein Programm. Einen zweiten Schritt zur Kirchengründung tut Jesus am See Genezareth,<br />
wo er mehrere Fischer von den Netzen wegruft und sie zu seinen Aposteln macht. Er sagte zu ihnen:<br />
„Kommt her, folgt mir nach, ich werde euch zu Menschenfischern machen.“ (Mk 1,17). Besonders<br />
ins Vertrauen scheint Jesus Petrus, Jakobus und Johannes zu ziehen. Bei mehreren entscheidenden Aktionen<br />
bzw. Erlebnissen Jesu dürfen nur sie dabei sein: Bei der Auferweckung der Tochter des Jairus(Mk<br />
5,35–43), bei der Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor (Mk 9,2–10) und angesichts der Todesangst Jesu<br />
im Garten Gethsemani (Mk 14,32–42). Es sollte sich zeigen, daß diese drei später ganz besondere Verantwortung<br />
tragen sollten: Petrus als Oberhaupt der ganz sich ausbreitenden Kirche, Jakobus d. Ältere<br />
als erster Bischof von Jerusalem und Johannes als die apostolische Autorität in Kleinasien, der heutigen<br />
Türkei, wo sich das Christentum im ersten Jahrhundert am intensivsten ausbreitete.<br />
Schließlich bestimmt der Herr den Petrus zum Felsenfundament der Kirche. „Du bist Petrus, der Fels,<br />
und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Mächte des Todes werden sie nicht überwältigen.<br />
Dir will ich die Schlüssel des Himmelreiches geben. Alles, was du auf Erden binden wirst, wird<br />
auch im Himmel gebunden sein und was du auf Erden lösen wirst, wird auch im Himmel gelöst<br />
sein.“(Mt16,18 und 19). Durch die mehrjährige Teilnahme am Wirken Jesu schulte Jesus seine Apostel<br />
und brachte so seine Kirchengründung voran. Sie nahmen seine Lehre auf und wurden Zeugen seiner<br />
Kraft zu heilen, seiner Liebe zu den Menschen und seines Versöhnungswirkens. Jesus hatte die Zwölfzahl<br />
der Apostel gewählt zur Erinnerung an die zwölf Stämme Israels. Denn die Erneuerung Israels war<br />
sein Ziel. Mit Israel und allen Völkern sollte der neue und ewige Bund geschlossen werden. Besonders<br />
eindrucksvoll war die Erfahrung des gemeinsamen Abendmahls, aus der sofort nach der Auferstehung<br />
des Herrn die Eucharistiefeier (damals „Brotbrechen“ genannt) werden sollte. Die Abschiedsreden Jesu<br />
im Abendmahlssaal, in denen Jesus viel über seinen Willen und seine Person offenbarte, haben die<br />
Apostel tief geprägt (Joh 13,21 – 17,26).<br />
Aber auch in der Krise mußten sich die Apostel bewähren. Leiden und Tod des Herrn haben die Apostel<br />
im Mark erschüttert. Sie mußten damit fertig werden. Die Erfahrung der Auferstehung führte sie langsam<br />
wieder zusammen und gab ihnen Zuversicht und Mut zurück.<br />
Manfred Lebisch, Pfr.<br />
Pfarrzeitung 1/2009 Seite 5