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Frauen - Männer - Gender - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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Zu wenig<br />

Interesse<br />

an Geschlechtergerechtigkeit<br />

20 Jahre nach <strong>der</strong> deutschen<br />

Einheit: Gibt es so etwas wie<br />

<strong>Frauen</strong>solidarität zwischen<br />

Ost und West? O<strong>der</strong><br />

überwiegen immer noch<br />

die Fremdheitsgefühle?<br />

Wie sieht Ihre persönliche<br />

Bilanz aus?<br />

FRAUEN MÄNNER GENDER | 15<br />

Gespräch mit Christine Bergmann, Mitglied des Vorstands <strong>der</strong> FES<br />

Die Dresdnerin Christine Bergmann, Mitglied des Vorstands <strong>der</strong> <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ebert</strong>-<strong>Stiftung</strong>,<br />

ist promovierte Pharmazeutin, aber seit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung Politikerin mit einer rasanten<br />

Karriere. 1990 wurde sie stellvertretende SPD-Landesvorsitzende <strong>der</strong> Berliner SPD, war<br />

bis 1998 Bürgermeisterin von Berlin und danach bis 2002 Bundesministerin für Familie,<br />

Senioren, <strong>Frauen</strong> und Jugend im ersten Kabinett Schrö<strong>der</strong>. Bis heute ist sie eine engagierte<br />

<strong>Frauen</strong>politikerin und Kämpferin für Arbeitnehmerrechte.<br />

Wir haben uns ganz gut kennengelernt in den 20 Jahren seit <strong>der</strong> friedlichen<br />

Revolution. Wir wissen mehr voneinan<strong>der</strong>, von unseren unterschiedlichen<br />

Sozialisationen und wir haben mittlerweile gemeinsame<br />

Erfahrungen gemacht. Wir sind uns näher gekommen, das stelle ich bei<br />

vielen Diskussionen fest. Die West-<strong>Frauen</strong> verzweifeln nicht mehr am<br />

Ost-Pragmatismus und die Ost-<strong>Frauen</strong> haben die Erfahrungen ihrer<br />

Schwestern aus langen Jahren <strong>Frauen</strong>bewegung schätzen gelernt.<br />

„Jetzt o<strong>der</strong> nie – Freiheit und Demokratie!“ So lautete unsere For<strong>der</strong>ung<br />

auf den Transparenten im Herbst ’89. Und das heißt vor allem: sich<br />

beteiligen zu können, sich einzumischen, nicht mehr von vorn bis<br />

hinten bevormundet zu werden. Nach 40 Jahren Diktatur war das endlich<br />

möglich, ein ungeheueres Gefühl! Das ist mir geblieben, bei allen<br />

Mühen <strong>der</strong> Ebene. Wir sind nicht über Nacht im Paradies gelandet,<br />

schon gar nicht im Gleichstellungsparadies, aber wir können uns einsetzen<br />

für unsere politischen Ziele und wir müssen es auch. Natürlich<br />

bleibt die eigene Sozialisation und da sind mir Dresden und Berlin<br />

eben näher als Hamburg und München. Das ist auch nicht weiter

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