Frauen - Männer - Gender - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
Frauen - Männer - Gender - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
Frauen - Männer - Gender - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
eicht das Arbeitsfeld in einigen Län<strong>der</strong>n aber bis<br />
hin zur Computerarbeit und mo<strong>der</strong>nen Home-<br />
Offi ce Vereinbarungen, wie das Büro zuhause.<br />
FES: Wie kam es zu „Homenet“? Woran arbeitet Ihr<br />
gerade, und gibt es Homenet nur in Südasien?<br />
Renana Jhabwala: Wir haben vor genau zehn Jahren<br />
als subregionale Gruppe „Homenet Südasien“<br />
angefangen. Mittlerweile ist Homenet ein Netzwerk<br />
von 600 Organisationen und repräsentiert<br />
über 300.000 Heimarbeiterinnen in Bangladesh,<br />
Indien, Nepal, Pakistan und Sri Lanka. Unsere Arbeit<br />
strahlt über die Region hinaus: Auch in Südostasien<br />
bekommt Homenet South-East Asia ständig<br />
neue Mitglie<strong>der</strong>. Es gibt schon Homenets in Thailand,<br />
Indonesien, auf den Philippinen, in Laos und<br />
die jüngste ist in Kambodscha. Am Anfang haben<br />
uns ILO, UNIFEM und an<strong>der</strong>e internationale Entwicklungsorganisationen<br />
sehr unterstützt, mittlerweile<br />
schaffen wir es aus eigener Kraft, immer mehr<br />
Leute zu mobilisieren. Der wichtigste Teil unser<br />
Arbeit ist jetzt, beispielsweise wie in <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> FES, die politische Arbeit und<br />
natürlich die Öffentlichkeitsarbeit. Zuviele Leute<br />
sehen weg, wenn es um die Ausbeutung <strong>der</strong> Heimarbeiterinnen<br />
geht. Deshalb ist es uns wichtig,<br />
Politikprozesse in möglichst vielen Län<strong>der</strong>n zu<br />
FRAUEN MÄNNER GENDER | 47<br />
unterstützen, die darauf zielen, sozial gerechtere<br />
Bedingungen für Heimarbeit zu schaffen. Es ist wichtig,<br />
dass sich unsere Mitglie<strong>der</strong>organisationen<br />
beteiligen können, wenn z. B. über eine spezielle Sozialgesetzgebung<br />
für Heimarbeiter diskutiert wird.<br />
FES: Das ist ja ein riesiges Netzwerk, was Ihr da<br />
aufgebaut habt. Werdet Ihr von den Politikern in<br />
den Län<strong>der</strong>n ernstgenommen?<br />
Sapna Joshi: Homenet SA ist ein Netzwerk <strong>der</strong><br />
Netzwerke. Gerade das macht uns stark. Wenn ich<br />
an unsere Anfänge in Indien, Pakistan, Sri Lanka,<br />
Nepal und Bangladesh denke, dann bin ich wirklich<br />
stolz! Wir sind von <strong>der</strong> Basisgruppe zur Regierungsberatung<br />
aufgerückt. HNSA repräsentiert<br />
seine Mitglie<strong>der</strong> und ihre Organisationen regional<br />
und in internationalen Foren, während unsere<br />
Mitgliedsorganisationen in den Län<strong>der</strong>n immer<br />
mehr Heimarbeiterinnen organisieren. Wir unterstützen<br />
sie mit technischer Hilfe und über den<br />
Erfahrungsaustausch untereinan<strong>der</strong>. So lernen sie<br />
verschiedene Lebensbedingungen und Arbeitserfahrungen<br />
in unterschiedlichen Län<strong>der</strong>n kennen<br />
und können wirksam politischen Druck ausüben.<br />
Wir sind durch unser regionales Netzwerk <strong>der</strong><br />
Brennpunkt einer Massenbewegung. (Lacht) In<br />
Asien braucht man schon immer eine grosse Zahl<br />
von Leuten, wenn man das Gehör <strong>der</strong> Entscheidungsträger<br />
erreichen will. In Pakistan hatten wir<br />
großen Erfolg, dort interessieren sich mittlerweile<br />
viele für die Anliegen <strong>der</strong> Heimarbeiterinnen und<br />
wie die ILO Konvention 177 umgesetzt werden<br />
kann.<br />
FES: Eine schöne Erfolgsgeschichte, aber wo seht<br />
Ihr denn die Herausfor<strong>der</strong>ungen für die Zukunft?<br />
Sapna Joshi: Da gibt es so viele. Zuerst müssen wir<br />
mehr Leute davon überzeugen, dass das Schicksal<br />
<strong>der</strong> Heimarbeiterinnen wichtig ist. Dazu brauchen<br />
wir eine allgemeingültige international akzeptierte