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Die rationalistische Zivilisation - Zentrum für Europäische ...

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Janko PrunkEs kann vorkommen, dass manchmal die Politik selbst sowie auch der philosophischeGedanke, die Geistigkeit die Entwicklung der Wissenschaften,die Mentalitäten der Menschen einer Ära entscheidend prägen und die allseitigeEntwicklung der Menschen und der Gesellschaft beeinflussen. <strong>Die</strong>sgeschieht besonders dann, wenn diese Politik totalitär ist. So war es auch inEuropa zwischen den beiden Weltkriegen.Viele moderne Historiker bezeichnen diese Ära als die „Ära der Ungeduldigen"(Andrej Mitrovič, Beograd, 1974) oder auch als „die Ära der Ideologien"(Karl <strong>Die</strong>trich Bracher, Bonn, 1988) oder einfach als „das Zeitalterder Extreme" (Eric Hobsawm, London, 1994).<strong>Die</strong>se Ära bedeutete aber in Wirklichkeit eine permanente und fortschreitendeKrise der liberalen parlamentarischen Demokratie und auch der liberalenWirtschaft, die die rationalistisch-aufklärerische und positivistischeArt der menschlichen Entwicklung darstellen sollte.2. <strong>Die</strong> antiliberalen und antidemokratischen TotalitarismenWenn man kurz die Feinde der liberalen Demokratie aufzählen wollte,müsste man mit dem Bolschewismus beginnen, der sich zwischen den beidenWeltkriegen als internationaler Kommunismus darstellte. 62<strong>Die</strong> Kommunisten hielten an ihrer ideologisch begründeten Überzeugungfest, dass eine baldige soziale Krise in Europa die große sozialistische Revolutionauslösen wird. Da sie die Gewerkschaften zur Diktatur desBürgertums erklärt hatten, lehnten sie sogar die Gewerkschaftsaktionen fürdie Besserung der Arbeiterlage innerhalb der liberalen Demokratie ab. Seitdem Ende der 20er Jahre führten sie eine sektenartige Politik gegenüber deranderen arbeiterdemokratischen Organisation. Sie bezeichneten diese alsden Zwilling des Faschismus. Eine solche Politik schwächte die Macht dessozialistischen Lagers im Kampf mit der liberalen Demokratie, aber auchmit dem Faschismus. 6362 Jerzy Holzer, Der Kommunismus in Europa. Fischer Verlag, Frankfurt am Main,1998. Dimitrij Volkogonov. Stalin: Triumph und Tragödie, Düsseldorf, 1989.63 Jerzy Holzer, Der Kommunismus in Europa, und François Furet, <strong>Die</strong> vergangenenIllusionen, Das Essay über die kommunistische Idee des 20. Jahrhunderts, 1995.32

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