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Die rationalistische Zivilisation - Zentrum für Europäische ...

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Janko Prunkseit 1969 verliehen wird, ging bis zum Jahr 1994 in die Hände von nur 12Europäern im Gegensatz zu 52 Amerikanern. 86<strong>Die</strong> humanistischen und sozialen Wissenschaften machten in dieser Zeitkeinen großen Fortschritt, sie beeinflussten die Entwicklung des Lebensnicht maßgebend. Es ist charakteristisch, dass sich neben den älteren Wissenschaftenwie der Philosophie, der Geschichte und der Rechtswissenschaftauch neuere Wissenschaften durchsetzten: die Soziologie, die Politologie,die Anthropologie und in der neuesten Zeit die Kulturologie. BezeichnendesKennzeichen aller neuer Wissenschaften ist, dass sie ein Bedürfnisdanach haben, sich möglichst weit von ihren mütterlichen und väterlichenDisziplinen abzugrenzen. Manchmal verneinen sie einfach derenBedeutung für die Entwicklung der modernen Welt. Einerseits bestätigtenall diese Wissenschaften durch die Nutzung statistischer Methoden undtheoretischer Modelle die sozialen, anthropologischen und politischenProbleme, andererseits aber setzen sie sich der Gefahr aus, sich von verschiedenenpositivistischen Philosophien des 19. Jahrhunderts vereinnahmenzu lassen. <strong>Die</strong>se befürworteten, dass es auch in der Gesellschaft unddem menschlichen Verhalten möglich ist, alles naturwissenschaftlich festzustellenund zu messen. Ein weiterer Trend kann in der Entwicklung derWissenschaft beobachtet werden: die Interdisziplinarität.Der wissenschaftliche Umbruch wirkte sich auch auf die Entwicklung inder Landwirtschaft aus. <strong>Die</strong> Mechanisierung derselben und auch die Errungenschaftender Biotechnologie ermöglichten die sogenannte grüneRevolution, die den Ertrag der landwirtschaftlichen Produktion inWesteuropa erhöhte. Gleichzeitig verursachten diese neuen Technologienauch einen Überschuss an Arbeitskraft in der Landwirtschaft. Zwischenden Jahren 1950 und 1972 reduzierte sich die Zahl der Arbeiter in derLandwirtschaft von 30 auf 8,4 Millionen, also von einem Drittel auf einZehntel der gesamten Arbeitskraft. 87 Der Reduktionstrend wiederholte sichim letzten Viertel des Jahrhunderts, diese Entwicklung bedeutet fast dasEnde des landwirtschaftlichen Zweiges in der Geschichte. Nur diegemeinsame Agrarpolitik der EU gewährleistet noch die geschichtliche86 Hagen Schulze, S. 479.87 Ebd., S. 313.50

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