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Die rationalistische Zivilisation - Zentrum für Europäische ...

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<strong>Die</strong> <strong>rationalistische</strong> <strong>Zivilisation</strong>Europa verlor wegen seiner materiellen, politischen und moralischen Verwüstungwährend des Krieges und wegen der politischen Aufteilung in denOsten und Westen den Entwicklungsprimat in der Welt, der erkennbar aufdie USA überging. <strong>Die</strong> USA besaß in den Jahren nach dem Krieg mehr alszwei Drittel des Weltkapitals, sie schafften mehr als 50 % des weltlichenBruttosozialprodukts und besaßen die modernsten Technologien auf zivilemund militärischem Gebiet.Westeuropa, das in den Nachkriegsjahrzehnten allseitig sehr geschwächtwar, fand keinen Weg in die dringend erforderliche politische Einigkeit.Sie gründeten zwar 1949 den Europarat, aber dieser war nur eine Art Beratungsorganisationsouveräner nationaler Staaten.Das östliche kommunistische Europa blieb unter der Hegemonie der Sowjetunionauf allen Gebieten stark hinter der Entwicklung des Westens zurück.Der Sowjetunion gelang es von 1949 bis 1954 das militärischeGleichgewicht in der Atomkraft mit den USA aufzustellen und so entstandein Gleichgewicht der Atomkriegbedrohung und ein Gleichgewicht derAngst.Aber das „Gleichgewicht der Angst“ beinhaltete – nach der Bewertung vonE. Hobsbawm – nie in eine ernsthafte Kriegsgefahr zwischen den führendenNuklearmächten, 80 was Westeuropa ein halbes Jahrhundert den Friedenund einen ungeahnten wirtschaftlichen Fortschritt ermöglichte. Westeuropa,in dem noch eine starke nationale Orientierung seiner Nationen undStaaten herrschte, wählte 1952 den ökonomischen Weg der Annäherungund Zusammenarbeit, die seit 1957 die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft(EG) heißt. Mit dem Vertrag von Maastricht aus dem Jahre 1992 trafendie Mitglieder das Abkommen über eine höhere Form der Verbindung:die Europäische Union. <strong>Die</strong>se bekam bis zum Ende des Jahrhunderts denEuro als gemeinsame Währung. Auch über andere politische Fragen, wiez.B. über die allgemeine Außen- und Innenpolitik und die Verfassung sindintensive Diskussionen im Gange.80 E. Hobsbawm, Das Zeitalter der Extreme, S. 289-290.45

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