Unsichtbare Geometrie - ISaR Projekt
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© Ulrike Baasch<br />
vereinen ist (vgl. RATH 1998, 52) bzw. auf welche Weise den durch die Behinderung<br />
entstehenden Nachteilen zu begegnen ist.<br />
2.3.1. Der basale Bildungsplan für sehgeschädigte Schülerinnen und Schüler<br />
Nachdem zu Beginn der 50er Jahre zwei Krankheitswellen in den USA zu einer erhöhten<br />
Erblindungsquote bei Kindern geführt hatte, konnten die Blindenschulen des Landes den<br />
bevorstehenden Ansturm nicht mehr bewältigen (RATH 1992, 50). Unterstützt von der<br />
beginnenden Integrationsbewegung, wurden diese Kinder vermehrt in<br />
Integrationsmaßnahmen unterrichtet. Während der Unterricht sich anfangs an den<br />
nichtbehinderten Schülern orientierte und lediglich die Medien auf die Bedürfnisse der<br />
sehgeschädigten Schüler angepasst wurden, musste nach Beendigung der Schulzeit dieser<br />
Schüler festgestellt werden, dass Bildungsdefizite vorlagen. Es fehlte in Bereichen, die<br />
direkt mit der Sehschädigung zusammenhingen.<br />
Es wurde neben dem die Schulart betreffenden Lehrplan ein blindenspezifischer Lehrplan<br />
entwickelt, der gleichrangig zu behandeln war. Dieser zweite Lehrplan berücksichtigte alle<br />
Bedürfnisse, die sich speziell aus der Sehschädigung ergaben, woraus der Begriff „Duales<br />
Curriculum“ (RATH 1992, 51) geprägt wurde. Beide Lehrpläne sollten miteinander<br />
verzahnt und auf das Individuum abgestimmt werden. Dies geschieht mit Hilfe eines<br />
individuellen Entwicklungsplans (IEP), der regelmäßig angepasst wird. Die jährliche<br />
Erstellung eines IEP für einen behinderten Schüler ist in den USA bereits sei 1975 Pflicht<br />
(PIAZZA, NEWMAN 1978). Ein Child Study Team erstellt Grob- und Feinziele, die im Laufe<br />
des Schuljahres überprüft werden. Nach Diskussionen über den Begriff „dual“, der<br />
suggeriert, dass zwei Bildungspläne nebeneinander existieren, ein verbindlicher und ein<br />
fakultativer, formulierte Ph. HATLAN (1996) den Begriff „basaler Bildungsplan“. Auf diese