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Infodienst Nr. 68 - Pfarramt für Ausländerarbeit

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<strong>Infodienst</strong> Asyl in Rheinland-PfalzSeptember 2006Kosovo• An zweiter Stelle stehen die fehlenden Arbeitsmöglichkeiten. Dies gilt für im Kosovo Lebendewie auch für Rückkehrer. Das soziale Netz ist sehr weitmaschig geknüpft. Die sozialeVersorgung erfolgt über die Familie/den Clan Sozialhilfe bekommen nur Mütter, Familien mitkleinen Kindern.• Die medizinische Versorgung ist sehr schlecht. Sehr viele Leistungen und Medikamente sindnur gegen Barzahlung erhältlich.• Auf unser beharrliches Fragen bei allen Gesprächspartnern, der Minderheiten und derenAngehörige wurde die freiwillige Rückkehr vor der Abschiebung als die bessere Variantegenannt. „Es ist besser, wenn die Rückkehrer nicht mit leeren Händen kommen“.• Aber zuerst muss die Wohnraumfrage geklärt sein. Diese ständig geäußerte Meinung wurdeauch von der UNMIK bestätigt.• Häufig wurde betont, die Rückkehrer sollen berufliche Erfahrungen und Kenntnisse mitbringen,sodass sie sich selbstständig machen können. Dazu gehören finanzielle Mittel für die erstenMonate, Material und auch Mittel, um ggf. im Kosovo Gebliebene beschäftigen zu können.• Wir wurden vielfach gewarnt, nur die Rückkehrer zu fördern. Eine einseitige Förderung dieserArt würde Neid fördern und die Gefahr von Übergriffen heraufbeschwören.• Um Menschen Sicherheit für die freiwillige Rückkehr zu geben, sollte ihnen öfter dieGelegenheit angeboten werden, eine lnformation/Erkundungsreise in den Kosovo machen zukönnen. Viele kennen ihre alte Heimat nur noch von Erzählungen bzw. Medienberichten.• Es wurde deutlich, dass zu jeder Rückkehrberatung eine genaue Recherche in denHerkunftsorten notwendig ist. Befragt werden müssen die unterschiedlichen Stellen nachWohnraum, Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten und nach alten Rechnungen.• Es wurde uns zudem geraten, diese Recherche über ein eigenes (vertrauenswürdiges) Büro imKosovo durchführen zu lassen. Es soll auch die Flüchtlinge wenn möglich in Empfang nehmenund auch die Nachhaltigkeit sichern, d. h. u. a. Ansprechpartner sein, wenn Fragen aufkommenund/oder das Ein oder Andere aus Deutschland (Unterlagen und Papiere) benötigt wird.• Roma benötigen besondere Unterstützung. Es fehlt an vielem, u. a. an Schulmaterial, wie einehemaliger Schulleiter berichtete.• Gut wäre ein Projekt mit Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort für Minderheiten, die im Kosovoleben und Rückkehrern, sodass beide (integrativ) miteinander lernen.31

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