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LN 2008-4.pdf - Einwohnergemeinde Lengnau BE

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sche Art für Fliessgewässer mit üppiger Ufervegetation. Sie<br />

kommt an der Leugene reichhaltig vor. Die blaugrün schillernde<br />

Färbung und die dunkle Flügelbinde sind unverkennbare<br />

Merkmale der mittelgrossen Libelle (Flügelspannweite<br />

bis 7 cm). Sie entwickelt sich von einer Wasserlarve zu einer<br />

wahren Luftakrobatin. Die Männchen verteidigen ihr Territorium<br />

von einer höher gelegenen Sitzwarte aus im Schwirrflug<br />

(Flugzeit Mai-August). Die Larven leben in der Wasservegetation.<br />

Lebensraum Ufergehölze<br />

Dichte, hohe und artenreiche Uferbestockung kennzeichnen<br />

diesen Lebensraum als Nahrungs-, Fortpflanzungs- und<br />

geschützten Überwinterungsstandort. Ufergehölze sind an<br />

der Leugene vor allem flussabwärts anzutreffen. Schwarz -<br />

erle, Esche, Weiden und eine reiche Auswahl an Sträuchern<br />

bilden diesen Lebensraum aus. Als Bewohner sind Biber<br />

und Dachs zu nennen. Aber auch zahlreiche Vogelarten wie<br />

Nachtigall und Pirol sind heimisch.<br />

Der Biber (Castor<br />

fiber) ist ein Säugetier<br />

und wird zu<br />

den Nagetieren<br />

gezählt. Weil er<br />

nachtaktiv ist,<br />

bekommt man ihn<br />

kaum zu Gesicht.<br />

Typische Spuren<br />

sind angenagte<br />

oder gefällte<br />

Bäume und Dammbauten, mit denen sie Bäche aufstauen<br />

und künstliche Teiche anlegen. Diese Regulierung gibt den<br />

Bibern einen sicheren Wasserstand um ihre Burg herum.<br />

Gleichzeitig wachsen im Teich Wasserpflanzen, die dem<br />

Biber auch als Nahrung dienen. An der Leugene sind zur<br />

Zeit mehrere Biber sehr aktiv, wie die interessierten Spaziergängerinnen<br />

und Spaziergänger an den zahlreichen abgenagten<br />

Baustämmen bestimmt festgestellt haben.<br />

Der Dachs (Meles meles) ist ein kurzbeiniges, plump wirkendes<br />

Raubtier. Da er den Tag meist in seinem Bau verschläft<br />

und erst in der Dämmerung oder nachts aktiv wird, lässt<br />

sich der Dachs nur<br />

schwer in freier Wildbahn<br />

beobachten.<br />

Seine Höhle, den<br />

Dachsbau, gräbt er<br />

selbst. Nur selten erweitert<br />

er die Höhlen anderer<br />

Tiere (z.B. Fuchs) auf<br />

seine eigene Körpergrösse. Dachse halten oft über mehrere<br />

Generationen an ihrem Bau fest, so dass mit der Zeit weitläufige<br />

Röhrensysteme mit mehreren Eingängen und Kesseln<br />

entstehen. Einige der Dachsbauten am Ufer der Leu -<br />

gene werden inzwischen durch Füchse besiedelt.<br />

Lebensraum trockene Böschungen<br />

Steinriegel, Steinhaufen und andere Steinstrukturen dienen<br />

als Verstecke, Unterschlüpfe, Fortpflanzungs- und Überwinterungsorte<br />

für viele wärmeliebende Kleintiere (Wirbellose,<br />

Amphibien, Reptilien, Vögel). Sie sind wichtige Trittsteine für<br />

die ökologische Längsvernetzung. Am Oberlauf der Leu -<br />

19<br />

gene wurden am wärmeren,<br />

stark besonnten Ufer<br />

artgerechte Steinstrukturen<br />

angelegt. Bevölkert<br />

werden diese trockenen<br />

Böschungen durch die<br />

Zauneidechse, durch die<br />

Feldgrille aber auch durch<br />

sehr zahlreiche seltene<br />

Heu schreckenarten.<br />

Lebensraum Feuchtwiese<br />

Früher im Mittelland häufige<br />

zum Teil blumenreiche<br />

Futterwiese. Lebensraum<br />

für zahlreiche Insekten,<br />

Spinnen und Vögel.<br />

Dank spätem Schnitt Aufkommen<br />

von Bodenbrütern<br />

möglich. Das Fachwassergebiet<br />

Ägleren,<br />

wo sich die Gemeindegrenzen von Pietelen, <strong>Lengnau</strong> und<br />

Meinisberg treffen, wurde als Feuchtwiese ausgebaut. Bei<br />

Hochwasser bietet sich diese etwas tiefer gelegene Geländemulde<br />

als natürliche Überflutungszone<br />

an, welche aufkommendes<br />

Hochwasser für einige<br />

Zeit zurück hält. Die Leugene<br />

kann dort bei Bedarf rasch viel<br />

mehr Raum einnehmen. Entsprechend<br />

dieser Bodenbeschaffung<br />

ist die Bewachsung<br />

mit zahlreichen Gräserarten,<br />

Spierstaude, Kukukslichtnelke,<br />

Blutweiderich, Lilienarten wie<br />

z.B. gelbe oder sibirische<br />

Schwertlilie. Diese vielfältige<br />

Bewachsung bietet wiederum<br />

zahlreichen Insekten ihre<br />

Lebensgrundlage.<br />

Menschen nutzen die Lebensräume vielfältig<br />

Im Rahmen der Güterzusammenlegung <strong>Lengnau</strong>-Pieterlen-<br />

Meinisberg und der Renaturierung der Leugene entstanden<br />

im Lebensraum Leugene zahlreiche Flurwege, welche von<br />

den zuständigen Gemeinden unterhalten werden.<br />

Anschluss ans Velonetz Schweiz. Die Jurasüdfussroute 50<br />

der Stifung Veloland Schweiz führt zwischen Biel und Grenchen<br />

meist direkt der Leugene entlang. Bewegung pur.<br />

Sorge tragen<br />

Die Lebensräume und die Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen<br />

sollen sich entwickeln können und auch den nächsten<br />

Generationen erhalten bleiben. Wir können dazu beitragen,<br />

wenn wir ihnen mit Respekt und Verantwortung begegnen<br />

und einige Regeln beachten:<br />

– Hunde an der Leine führen, Robidog benutzen!<br />

– Tiere nicht stören oder fangen, ihre Behausungen<br />

und Nester nicht zerstören

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