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Besuchen Sie uns in Halle B4, Stand 325 - Schiffahrt und Technik

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Neuwagentransporte auf e<strong>in</strong>em Schubverband<br />

der Bulgarischen Flussschiffahrt AG nach<br />

Bulgarien im Donauknie Bild: Genchev<br />

von 2004 auf 2005. 2006 legte der Contai -<br />

ner u mschlag nochmals um 35 % auf<br />

1.037.000 TEU zu. Besondere Bedeutung<br />

bekommt der Hafen Constantza durch die<br />

Verb<strong>in</strong>dung vom Schwarzen Meer zur Donau<br />

<strong>und</strong> somit zu Zentraleuropa. Hier sollen<br />

regelmäßige Conta<strong>in</strong>er-L<strong>in</strong>ienverkehre e<strong>in</strong> -<br />

gerichtet werden. Als erstes wurde e<strong>in</strong><br />

L<strong>in</strong>iendienst zwischen Constantza <strong>und</strong> Bel -<br />

grad aufgenommen, e<strong>in</strong> weiterer zu den<br />

österreichischen Häfen Wien, Krems, Enns<br />

<strong>und</strong> L<strong>in</strong>z soll folgen. Unter dem Projekt -<br />

namen COLD (Conta<strong>in</strong>er-L<strong>in</strong>iendienst-Donau)<br />

arbeiten derzeit rumänische <strong>und</strong> österrei -<br />

chische Fachleute geme<strong>in</strong>sam die Rahmen -<br />

bed<strong>in</strong>gungen aus. COLD ist e<strong>in</strong>e f<strong>und</strong>ierte<br />

Informations- <strong>und</strong> Datengr<strong>und</strong>lage für die<br />

verladende Wirtschaft, auf deren Basis künf -<br />

tig Überseeverkehre über die Donau bzw.<br />

den Hafen Constantza lanciert werden sollen.<br />

COLD liefert den Verladern Daten auf<br />

welchen Relationen, zu welchen Bed<strong>in</strong>gung -<br />

en aus den Ländern Österreich, Tschechien,<br />

Slowakei oder Ungarn Gütertransporte über<br />

die Donau nach Constantza s<strong>in</strong>nvoll geroutet<br />

werden können. Bis Ende 2007 erhält Con -<br />

stantza e<strong>in</strong> eigenes Barge-Term<strong>in</strong>al. E<strong>in</strong><br />

weiteres Conta<strong>in</strong>er Term<strong>in</strong>al auf Pier II für<br />

den Umschlag von 1 Mio. TEU pro Jahr wird<br />

ebenso gebaut, wie die Erweiterung der<br />

Schienenkapazität im Südteil des Hafenge -<br />

ländes <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Brücke über den Cernavoda-<br />

Leuchtturm an der Donaumündung <strong>in</strong> Sul<strong>in</strong>a am Schwarzen Meer<br />

Bild: Ste<strong>in</strong>dl<br />

Kanal im Hafen. Auch für die Personen schiff -<br />

fahrt sollen optimale Bed<strong>in</strong>gungen geschaf -<br />

fen werden. Hier kommt schon jetzt dem neu<br />

geschaffenen Passagier Term<strong>in</strong>al für See- u.<br />

Flussschiffe besondere Bedeutung zu.<br />

Bereits kurz nach Öffnung des Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>-<br />

Donau Kanals begannen die Werften Orsova,<br />

Turnu, Sever<strong>in</strong>, Giurgui, Oltenita, Braila,<br />

Galatz <strong>und</strong> Tulcea mit der Herstellung von<br />

Neubaukaskos für die B<strong>in</strong>nen- <strong>und</strong> Küsten -<br />

schifffahrt, die meist donauaufwärts <strong>in</strong> das<br />

Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>-Gebiet zum Endausbau gebracht<br />

werden.<br />

Wirtschaftsdaten Bulgarien<br />

Dank hoher Wachstumsraten <strong>und</strong> hohem<br />

Nachholbedarf s<strong>in</strong>d auch für Bulgarien die<br />

Aussichten positiv – nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong><br />

der zugesagten EU-Fördergelder für Infra -<br />

struktur <strong>und</strong> Tourismus von 7 Mrd. € <strong>in</strong> den<br />

ersten sechs Jahren. 2007 wird <strong>in</strong> Bulgarien<br />

e<strong>in</strong> Wirtschaftswachstum von 6,5% erwartet.<br />

Der Bankensektor ist e<strong>in</strong>er der modernsten<br />

Osteuropas, das lockt Investoren an, die<br />

wiederum Arbeitsplätze schaffen <strong>und</strong> die<br />

Inlandsnachfrage antreiben. Die Arbeits -<br />

kosten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> beiden neuen EU-Staaten<br />

deut lich niedriger als <strong>in</strong> Polen, Tschechien,<br />

Slowakei <strong>und</strong> Ungarn, was e<strong>in</strong> Vorteil für die<br />

Ansiedelung ausländischer Produktionen ist.<br />

Beide Länder trennt die Donau <strong>und</strong> Skepsis<br />

im Verhältnis zue<strong>in</strong>ander. Brücken fehlen.<br />

Jahrelang stritten die Nachbarstaaten über<br />

den <strong>Stand</strong>ort e<strong>in</strong>er neuen Donaubrücke. Auf<br />

Druck der EU stimmte Bukarest schließlich<br />

dem W<strong>uns</strong>ch der Bulgaren nach dem Bau<br />

e<strong>in</strong>er Brücke bei Vid<strong>in</strong> zu. Bulgarien soll 60<br />

Mio. €, Rumänien 48 Mio. € der Kosten<br />

übernehmen. Den Löwenanteil trägt die EU.<br />

Mit dem Bau der Brücke, die dann Vid<strong>in</strong> mit<br />

Calafat verb<strong>in</strong>det, soll im Sommer 2007 be -<br />

gonnen werden. Die Eröffnung ist für 2010<br />

geplant.<br />

Bulgariens Donauanteil beträgt am Rechten<br />

Ufer 470,5 km. Genau wie <strong>in</strong> Rumänien gibt<br />

Typischer Donauschubverband der Bulgarischen<br />

Flussschiffahrt AG mit Schubboot, zwei Schub -<br />

leichten <strong>und</strong> Schleppkahn Bild: Genchev<br />

es neben der ehemaligen staatlichen, heute<br />

privatisierten Reederei Bulgarische Flussschiff -<br />

fahrt AG (BRP) r<strong>und</strong> fünfzig private Schiff -<br />

fahrtsunternehmen <strong>und</strong> Partikuliere, die vor -<br />

läufig nur die Strecke von Bulgarien bis<br />

Kelheim befahren. Die <strong>in</strong>ländische Tagesaus -<br />

flugsschifffahrt hält sich <strong>in</strong> Grenzen. Dafür<br />

boomt die Kab<strong>in</strong>enschifffahrt. Bulgarien hat<br />

schon seit 1983 die <strong>in</strong> Dordrecht gebauten<br />

Flusskreuzfahrer SOFIA <strong>und</strong> ROUSSE zwi -<br />

schen Passau <strong>und</strong> dem Schwarzen Meer<br />

laufen. 2004 wurde die <strong>in</strong> Hard<strong>in</strong>xveld ge -<br />

baute ROUSSE PRESTIGE <strong>in</strong> Fahrt gebracht<br />

<strong>und</strong> seit dem Vorjahr ist auch die HEINRICH<br />

HEINE im bulgarischen Besitz. Zusätzlich<br />

legen <strong>in</strong> Bulgarien unzählige westliche<br />

Kab<strong>in</strong>enschiffe <strong>in</strong> Vid<strong>in</strong>, Lom, Nikopol <strong>und</strong><br />

Rousse an.<br />

Die bedeutendsten Donauhäfen s<strong>in</strong>d Lom,<br />

Vid<strong>in</strong> <strong>und</strong> Rousse. Diese s<strong>in</strong>d auch mit Ro/Ro<br />

Rampen ausgestattet, hier können PKW, LKW<br />

<strong>und</strong> Trailer verladen werden. Die bedeu -<br />

tendsten Seehäfen s<strong>in</strong>d Varna <strong>und</strong> Burgas. Im<br />

Hafen Varna stehen für den Schiffsumschlag<br />

65 Kräne zur Verfügung. Die Lagerkapazität<br />

liegt bei 454.000 qm. Die Wassertiefe reicht<br />

für Schiffe mit e<strong>in</strong>er Kapazität bis 50.000 t.<br />

Neben Schiffs-Service, Laden <strong>und</strong> Löschen,<br />

Lagern <strong>und</strong> Versenden werden auch ver -<br />

schiedene <strong>in</strong>termodale <strong>und</strong> logistische<br />

Dienst leistungen angeboten. Die wichtigste<br />

bulgarische Werft liegt <strong>in</strong> Rousse an der<br />

Donau, wo unter deutscher Leitung neben<br />

B<strong>in</strong>nenschiffsneubaukaskos für Westeuropa<br />

auch Küstenmotorschiffe gebaut werden.<br />

Konsulent Kapitän Otto Ste<strong>in</strong>dl ❑<br />

11<br />

MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

4/2007

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