Besuchen Sie uns in Halle B4, Stand 325 - Schiffahrt und Technik

Das Infomobil von
BDS und BDB um -
lagert von Inte -
res senten zu
besseren Zeiten:
Heute dient es
eher als beque -
mes Transport -
mittel zu BDB
Jahrestagungen
Öffentlichkeitsarbeit ist nicht nur in Richtung breite Öffentlichkeit von
Bedeutung. Auch im Bereich des Verkehrssektors gehört Klappern zum
Handwerk. Eine Möglichkeit bieten Fach messen wie jetzt die anstehende
„trans port logistic 2007” in München. Viele Unter nehmen sehen eine
Beteiligung an der Messe mit einem eigenen Stand in erster Linie unter
dem Aspekt der getätigten Abschlüsse. Diese mögen ein positiver
Nebeneffekt sein. Der Messesauftritt sollte jedoch dazu genutzt werden,
sich in Erinnerung zu bringen und neue Interessenten auf sich aufmerksam
zu machen. Mit Blick auf das Profil der zu er war tenden Besucher ist es für
einen einzelnen Partikulier oder eine kleinere Reederei uninteressant, auf
der Messe Flagge zu zeigen. Dies sollte aber Aufgabe der Fachverbände
sein, wobei dies auch als Dienstleistung für deren Mitglieder gestaltet
werden kann.
Der Bundesverband öffentlicher Binnenhäfen nutzt z.B. diese Möglich -
keiten seit vielen Jahren vorbildlich, indem er sich mit einem beachtlichen
Programm und einem großen Gemeinschaftsstand präsentiert, auf dem er
auch kleineren Binnenhäfen oder Partnern wie dem SPC zu günstigen
Konditionen eine Werbeplattform bietet, und die Werbetrommel für die
Schnittstelle von Wasserstraße, Schiene und Straße in den Logistikketten
rührt. Diese wichtige Möglichkeit, Werbung für die Binnenschifffahrt bei
einem hochkarätigen Fachpublikum zu machen, wird von den beiden
Schifffahrtsverbänden, nämlich dem Bundesverband der Deutschen
Binnenschifffahrt (BDB) und dem Bundesverband der Selbständigen,
Abteilung Binnenschifffahrt (BDS), seit Auslaufen eines Förderprogramms
des Bundesverkehrsministerium zur Imagewerbung für diese Branche vor
fünf Jahren nicht mehr genutzt. Während der BDS auf finanzielle Probleme
verweist, scheint beim BDB die Meinung vorzuherrschen, dass ein
Messeauftritt keine Tonne mehr auf das Wasser bringt. Dies ist fahrlässig
zu kurz gedacht. Flagge zeigen ist für die Binnenschifffahrt (über-)
lebenswichtig. Genau wie der BÖB hätte der BDB sehr wohl die Möglich -
keit, mit einem Gemeinschaftstand, an dem sich mehrere Mitglieder
präsentieren, in München Flagge zu zeigen. Stattdessen sind manche
Mitglieder auf anderen Ständen, wie dem vom Hafen Duisburg oder den
Gemeinschaftsständen der Seehäfen zu finden. Einen geeigneten Messe -
stand hatten BDS und BDB übrigens bereits – bezahlt aus Mitteln des
Bundesverkehrsministeriums im vorgenannten Förderprogramm zur
Imagewerbung der Binnenschifffahrt. Mit diesem Stand waren die
Verbände mehrere Jahre auf diversen Fachmessen präsent – mit großem
Erfolg, wie sich Standbetreuer erinnern. Nach Auslaufen des Förderpro -
gramms hatte die BDB-Geschäftsführung allerdings nichts Eiligeres zu tun,
als diesen offensichtlich als Ballast empfundenen Messestand zu ver -
kaufen. Immerhin hat der BDB den seinerzeit gemeinsam mit dem BDS
erworbenen Info-Bus behalten, der jedoch eher als bequemes Trans -
portmittel zu BDB Jahrestagungen denn als aktives Marketinginstrument
genutzt wird. Auch die seinerzeit vom Bund bezahlten Imagebroschüren
sind inzwischen etwas in die Jahre gekommen. Das als Anschubfinan -
zierung gedachte Förderprogramm des BMV hat die gewünschte Ziel -
setzung jedenfalls nicht erreicht: Nach Auslaufen der Mittel sind die
Schifffahrtsverbände wieder in die alte Lethargie verfallen. Der BÖB
hingegegen, der gar keine Fördermittel bekommen hat, zeigt in vielfältiger
Weise, dass man auch ohne Staatsknete erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit
und Messe-PR machen kann. Dr. Hermann Blankmann ❑
* Im Standpunkt äußern die Autoren ihre persönliche Meinung, die nicht
unbedingt der Auffassung der Redaktion entspricht.
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MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK
4/2007