Besuchen Sie uns in Halle B4, Stand 325 - Schiffahrt und Technik
Besuchen Sie uns in Halle B4, Stand 325 - Schiffahrt und Technik
Besuchen Sie uns in Halle B4, Stand 325 - Schiffahrt und Technik
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />
Mit den richtigen Ideen zum richtigen Zeitpunkt zum Erfolg<br />
105 Jahre Scania Mar<strong>in</strong>emotoren<br />
Scania Mar<strong>in</strong>emotoren feiert 2007<br />
das 105. Jubiläumsjahr. Die Welt<br />
mag sich seit 1902 <strong>in</strong> vielfältiger<br />
Weise verändert haben, aber die<br />
Nachfrage nach effizienten <strong>und</strong><br />
verlässlichen Mar<strong>in</strong>emotoren ist<br />
gleich geblieben. Scania ist heute<br />
e<strong>in</strong> erfolgreiches Weltmarktunter -<br />
nehmen, das nicht an schwedischem<br />
Charme verloren hat.<br />
Eigentlich ist Scania der late<strong>in</strong>ische<br />
Name für Schonen, e<strong>in</strong>e historische<br />
Prov<strong>in</strong>z an der Südspitze Schwedens.<br />
Dort wurde 1891 die Firma Scania<br />
gegründet, man übernahm die geographische<br />
Bezeichnung als Firmennamen. Die Erzeug -<br />
nisse der ersten St<strong>und</strong>e waren Güterwagen<br />
für die schwedische Staatsbahn sowie Walz -<br />
produkte. 1902 präsentierte Scania bereits<br />
erste Schiffsmotoren mit 6 bis 24 PS <strong>und</strong><br />
zählt somit zu den ältesten Produzenten von<br />
Schiffsmotoren. Ab 1903 wurde das Produkt -<br />
spektrum um Nutzfahrzeuge erweitert. Fast<br />
zeitgleich begann auch die schwedische<br />
Firma Vabis, die ebenso 1891 gegründet<br />
wurde, Lastwagen zu produzieren. Acht Jahre<br />
später fusionierten die beiden Firmen zu<br />
Scania-Vabis. Das neue Unternehmen verleg -<br />
te se<strong>in</strong>en Hauptsitz nach Södertälje, e<strong>in</strong>e<br />
Stadt südwestlich von Stockholm, wo zuvor<br />
schon Vabis ansässig war. Ab 1919 stellte<br />
Scania-Vabis hauptsächlich LKW her. Diese<br />
strategische Entscheidung sollte sich jedoch<br />
vorerst nicht bewähren. Kurz nach dem<br />
ersten Weltkrieg war die Nachfrage nach<br />
Last kraftwagen sehr ger<strong>in</strong>g <strong>und</strong> die Wirt -<br />
schaftskrise der Nachkriegsjahre brachte für<br />
Scania das vorzeitige Aus. Beide <strong>Stand</strong>orte<br />
wurden geschlossen, die Mitarbeiter entlas -<br />
sen.<br />
80 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />
4/2007<br />
Der Prototyp "Yellow peril" (gelbes Wagnis) vor<br />
dem Werkstor <strong>in</strong> Malmö im Jahr 1901. Zu dieser<br />
Zeit gab es <strong>in</strong> Schweden gerade e<strong>in</strong>mal 50 Mo -<br />
torfahrzeuge<br />
Bankrott als Chance<br />
Innerhalb kürzester Zeit wurde e<strong>in</strong>e neue<br />
Firma mit dem Namen AB Scania-Vabis<br />
gegründet, die alle übrig gebliebenen Ma -<br />
terialien, halbfertige <strong>und</strong> fertige Produkte der<br />
alten Scania-Vabis übernahm, um diese zu<br />
veräußern. 1922 wurde die Produktion von<br />
Spezialanfertigungen mit 15 Arbeitern aus<br />
der alten Belegschaft wieder aufgenommen.<br />
E<strong>in</strong> erster Entwicklungsauftrag kam 1922 von<br />
der schwedischen Post: Man benötigte e<strong>in</strong>en<br />
Postbus, der auch w<strong>in</strong>terliche Straßenverhält -<br />
nisse bewältigen konnte. 1929 folgte die<br />
Lieferung von 18 Mar<strong>in</strong>emotoren für Patrouil -<br />
len boote des schwedischen Zollamts. Dieser<br />
Auftrag eröffnete Scania-Vabis wieder den<br />
Produktionszweig der Schiffs- <strong>und</strong> Industrie -<br />
motoren. E<strong>in</strong> weiterer wichtiger K<strong>und</strong>e wurde<br />
Atlas Copco, e<strong>in</strong> schwedischer Industriekon -<br />
zern, der auch heute noch Kompres sor tech -<br />
nik, Industrietechnik sowie Bohr- <strong>und</strong> Berg -<br />
bautechnik zu se<strong>in</strong>en Produktfeldern zählt.<br />
Entgegen allen Erwartungen konnte Scania-<br />
Vabis die Krise der frühen Zwanziger über -<br />
w<strong>in</strong> den, sodass ab 1930 erneut schwarze<br />
Zahlen geschrieben wurden. 1936 wurde der<br />
erste 6-Zyl<strong>in</strong>der Diesel -<br />
motor mit 120 PS auf den<br />
Markt gebracht, 1950 der<br />
erste Motor mit Direkte<strong>in</strong> -<br />
spritzung, 1960 der erste<br />
Tur bo lader <strong>und</strong> 1972 die<br />
erste Intercooler Ma schi -<br />
ne mit 14 Litern <strong>und</strong> 347<br />
PS. 2002 stellte Scania<br />
den ersten 16 Liter Mari -<br />
ne diesel mit doppeltem<br />
Turbolader <strong>und</strong> 800 PS<br />
Scania-Motoren <strong>in</strong> der<br />
Montage<br />
vor, zwei Jahre später<br />
wurde die elektronische<br />
Motor steuerung EMS<br />
e<strong>in</strong> geführt.<br />
Ab 1948 wurde Scania–<br />
Vabis Generalimpor teur<br />
für VW <strong>in</strong> Schweden. So<br />
konnte das Unterneh -<br />
men e<strong>in</strong> rentableres<br />
Händler- <strong>und</strong> Werkstät -<br />
ten netz für se<strong>in</strong>e LKW <strong>und</strong> Busse aufbauen.<br />
In den 1950er Jahren entwickelte sich Brasi -<br />
lien für Scania zu e<strong>in</strong>em wichtigen Markt, da<br />
die schwedischen Fahrzeuge die schwierigen<br />
brasilianischen Gebirgsstraßen meistern<br />
konnten. 1962 wurde die erste Scania-Pro -<br />
duktionsstätte außerhalb Schwe dens <strong>in</strong> São<br />
Bernando, Brasilien eröffnet. Dort wurden<br />
neben den bewährten schwe dischen Bussen<br />
auch Lastkraftwagen, sowie Indu strie- <strong>und</strong><br />
Schiffsmotoren hergestellt. 1969 fusionierte<br />
Scania mit dem Unterneh men Saab, welches<br />
1937 gegründet wurde <strong>und</strong> <strong>in</strong> der LKW-,<br />
PKW- <strong>und</strong> Flugzeugpro duktion tätig war, zu<br />
Scania-Saab. 1991 wurde Scania wieder zu<br />
e<strong>in</strong>em eigenständi gen Unterneh men. Welt -<br />
weit verfügt Scania heute über 11 Produk -<br />
tions werke, 1600 Ser vicestätten sowie 1000<br />
Verkaufsstützpunkte <strong>und</strong> beschäftigt etwa<br />
20.000 Mitarbeiter. Um e<strong>in</strong>e gute Qualität<br />
gewährleisten zu können, richtet sich Scania<br />
nach der Philosophie, alles aus e<strong>in</strong>er Hand zu<br />
fertigen. So soll e<strong>in</strong> „Null-Fehler status“ er -<br />
reicht werden.<br />
Schiffsmotoren – mehr als e<strong>in</strong>e<br />
kle<strong>in</strong>e Produktsparte Scanias<br />
Scania Schiffsmotoren kommen <strong>in</strong> vielen<br />
Bereichen zum E<strong>in</strong>satz: In B<strong>in</strong>nen-, Küsten<strong>und</strong><br />
Seeschiffen, <strong>in</strong> Passagierschiffen, B<strong>in</strong> -<br />
nenkreuzern <strong>und</strong> Patrouillenbooten, <strong>in</strong> Fisch -<br />
trawlern <strong>und</strong> Bulkcarriern. Das Produktions -<br />
pro gramm umfasst Schiffsmotoren mit e<strong>in</strong>em<br />
Hubraum von 9, 12 <strong>und</strong> 16 Litern <strong>und</strong> mit<br />
e<strong>in</strong>er Leistung von 150 bis 588 kW. Das<br />
Angebot reicht vom kle<strong>in</strong>en, schnell lau -<br />
fenden Hochleistungsmotor bis zum groß -<br />
volumigen, mittelschnell laufenden Groß -<br />
motor. Zudem erfüllen die Motoren über -<br />
wiegend die neuen Abgasrichtl<strong>in</strong>ien der IMO,<br />
der EU <strong>und</strong> der Zentralkommission für die<br />
Rhe<strong>in</strong>schifffahrt (ZKR). Die Baureihen DI12M<br />
EMS <strong>und</strong> DI 16M EMS mit 221 bis 588 kW<br />
s<strong>in</strong>d bereits nach ZKR II zertifiziert. Zudem<br />
werden die Motorenentwicklungen regel -<br />
mäßig durch neue Technologien, Materialien<br />
<strong>und</strong> Richtl<strong>in</strong>ien angepasst, um immer auf