„Musik-Jubilare“ Perlen der Romantik: Schubert - Alsdorfer ...
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WAHLEN<br />
Wahljahr 2009:<br />
Der Bürgermeister<br />
muss für sechs<br />
Jahre »ran«<br />
Bisher amtierte er ein Jahr weniger<br />
- Es genügt die einfache Mehrheit<br />
im ersten Wahlgang - Neues<br />
Proporz-Verfahren bei <strong>der</strong> Zusammensetzung<br />
des Stadtrates - Teil 1<br />
<strong>der</strong> "Und Sonst!?"-Reihe zum<br />
kommunalen "Super-Wahljahr"<br />
2009 wird auch für uns <strong>Alsdorfer</strong> als<br />
"Super-Wahljahr" in die Geschichte<br />
eingehen. Wir gehen nämlich nicht<br />
nur zur Bundestagswahl im September<br />
und zur Europawahl am 7. Juni,<br />
son<strong>der</strong>n küren just zu letzterem Termin<br />
auch noch den Rat sowie den<br />
Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt Alsdorf und -<br />
gemeinsam mit den Bürgern <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en Kreisstädte - den Stä<strong>der</strong>egionstag<br />
sowie Städteregionsrat (Nachfolger<br />
von Kreistag und Landrat).<br />
Bei soviel Gedanken- und Kreuzchen-<br />
Machen verliert man schon einmal<br />
den Überblick. Zumal es gegenüber<br />
den letzten Kommunalwahlen einige<br />
Än<strong>der</strong>ungen gibt, die noch gar nicht<br />
so richtig in das Bewusstsein von<br />
Otto-Normalwähler vorgedrungen<br />
sind. "undSonst?!" möchte in dieser<br />
und in den nächsten Ausgaben Klarheit<br />
in das mögliche Gewirr bringen -<br />
und dabei auch die Bürgermeister-<br />
Kandidaten persönlich vorstellen.<br />
Apropos "Bürgermeister-Wahl":<br />
Hier gibt es einige entscheidende Verän<strong>der</strong>ungen<br />
im Kommunalwahlrecht<br />
gegenüber früher. Bis zum Jahre 2004,<br />
als die letzte Wahl des hauptamtlichen<br />
Bürgerneisters (er vereint seit 1999<br />
die vormals getrennten Ämter von<br />
ALSDORFER STADTMAGAZIN 1/09 36 Februar/März<br />
ehrenamtlichem Bürgermeister und<br />
hauptamtlichem Stadtdirekor) stattfand,<br />
wurde <strong>der</strong> Chef <strong>der</strong> Verwaltung<br />
und Vorsitzende des Stadtrates jeweils<br />
für die Dauer von fünf Jahren gewählt.<br />
Dies än<strong>der</strong>t sich nun: Nach Paragraf<br />
65 <strong>der</strong> Gemeindeordnung beträgt die<br />
Amtszeit in Zukunft sechs Jahre. Noch<br />
eine einschneidende Verän<strong>der</strong>ung:<br />
Wenn bisher im ersten Wahlgang keiner<br />
<strong>der</strong> Bewerber eine absolute Stimmenmehrheit<br />
gewonnen hatte, musste<br />
<strong>der</strong> Bürgermeister in einem zweiten<br />
Wahlgang zwischen den beiden<br />
stimmstärksten Bewerber des ersten<br />
Wahlganges ermittelt werden. Sowohl<br />
1999 wie 2004 war dies in unserer<br />
Stadt <strong>der</strong> Fall: Die damals gewählten<br />
Bürgermeister Wolfgang Schwake<br />
(CDU, gegen Gustl Rinkens von <strong>der</strong><br />
SPD) und Helmut Klein (<strong>der</strong> von CDU<br />
und SPD unterstützte Unabhängige<br />
gegen Beatrix Schongen von den<br />
"Grünen") setzten sich im zweiten<br />
Wahlgang durch. Solch eine Stichwahl<br />
wird es im Juni definitiv nicht geben.<br />
Die einfache Mehrheit genügt<br />
Ab jetzt genügt - auch wenn wie bei<br />
letzten Wahlen drei o<strong>der</strong> mehr Kandidaten<br />
antreten sollten - schon die einfache<br />
Mehrheit im ersten Wahlgang,<br />
um als neu gewählter Bürgermeister<br />
über die Ziellinie zu gehen. Und wer<br />
kann Bürgermeister von Alsdorf werden?<br />
Dies regelt Absatz 2 des Paragrafs<br />
65 <strong>der</strong> Gemeindeordnung:<br />
"Wählbar ist, wer am Wahltag Deutscher<br />
... ist o<strong>der</strong> wer die Staatsangehörigkeit<br />
eines Mitgliedstaates <strong>der</strong><br />
DIE 19 WAHLBEZIRKE (28 STIMMBEZIRKE) DER STADT ALSDORF IN 2009<br />
STIMMBEZIRK BEZEICHNUNG WAHLLOKAL<br />
0101 Mitte Rathaus, Hubertusstr. 17<br />
0201 Mitte Ev. Pfarrgemeindehaus, Albrecht-Dürer-Str. 7<br />
0202 Zopp Sportheim SSG Alsdorf-Zopp, Ottenfel<strong>der</strong> Str. 2<br />
0301 Mitte Elisabethschule, Elisabethstraße 10<br />
0401 Mitte Burggebäude, Burgstraße 25<br />
0501 Mitte Burggebäude, Burgstraße 25<br />
0502 Neuweiler Vereinsheim Boxerklub Alsdorf, Am Rosenkränzchen<br />
0601 Schaufenberg GGS Schaufenberg, Engelstraße 50<br />
0602 Bettendorf AWO-Altentagesstätte, Baesweilerstraße 25<br />
0701 Schaufenberg Caritas Behin<strong>der</strong>tenwerk, Ernst Abbe-Str. 10<br />
0801 Ost Gerhart-Hauptmann-Schule GHS, Pommernstr. 2<br />
0901 Kellersberg GGS Kellersberg, Nordring 2<br />
0902 Kellersberg GGS Kellersberg, Nordring 2<br />
1001 Duffesheide Sportheim Duffesheide, Duffeshei<strong>der</strong> Weg 29<br />
1002 Ofden GS Ofden, Daniel-Schreber-Str. 84<br />
1003 Ofden VabW, Alfred-Brehm-Str. 29<br />
1101 Busch Altenheim St. Josef, Alte Aachener Straße 2<br />
1201 Hoengen Seniorenzentrum St. Anna, Bettendorfer Str. 30<br />
1301 Hoengen Kath. Hermann-Josef-Grundschule Hoengen, Falterstr.<br />
1302 Mariadorf Kin<strong>der</strong>tagesstätte, Rosenstraße<br />
1401 Am Müschekamp Kin<strong>der</strong>tagesstätte, Rosenstraße<br />
1402 Warden Johannesheim, Goethestraße 185<br />
1501 Begau Kath. Grundschule Begau, Ehrenstraße 26<br />
1601 Mariadorf Haus Stephanie, Eschweilerstraße 171<br />
1701 Mariadorf GGS Blumenrath, Poststr. 4<br />
1702 Mariadorf GGS Blumenrath, Poststr. 4<br />
1801 Blumenrath GHS Joh. Heinr. Pestalozzi, Pestalozzistr. 39<br />
1901 Broicher Siedlung Pfarrheim St. Barbara, BlumenratherStr. 220a<br />
Europäischen Gemeinschaft besitzt<br />
und eine Wohnung in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />
Deutschland innehat". Ferner<br />
muss <strong>der</strong> Kandidat das 23. Lebensjahr<br />
vollendet haben. Eine Altersbeschränkung<br />
nach oben hin - bisher musste<br />
ein Bürgermeister mit 68 Jahren aus<br />
dem Amt scheiden - gibt es nicht<br />
mehr. Der Wähler kann nun grundsätzlich<br />
von einer vollständigen Amtszeit<br />
des Kandidaten ausgehen und dies<br />
bei seiner Wahlentscheidung berücksichtigen.<br />
Das heißt auch: Der Eintritt<br />
in den Ruhestand ist für einen Bürgermeister<br />
- abgesehen vom Fall <strong>der</strong><br />
Dienstunfähigkeit - nur noch zum<br />
Ablauf <strong>der</strong> kompletten Amtszeit möglich.<br />
Die Reihenfolge <strong>der</strong> Kandidaten<br />
auf dem Stimmzettel richtet sich grundsätzlich<br />
nach <strong>der</strong> Stimmenzahl, welche<br />
die Parteien und Wählergruppen bei<br />
<strong>der</strong> letzten Wahl erreicht haben. Und<br />
noch eine Bestimmung ist wichtig<br />
(Paragraf 65, Absatz 2 <strong>der</strong> Gemeindeordnung):<br />
Der Bürgermeister-Kandidat<br />
muss die Gewähr dafür bieten, dass er<br />
je<strong>der</strong>zeit für unsere freiheitlich-demokratische<br />
Grundordnung eintritt.<br />
Bürgermeister und Stadtrat<br />
Den Bürgermeister und den Stadtrat -<br />
auf den wir gleich zu sprechen kommen<br />
- dürfen alle <strong>Alsdorfer</strong> deutscher<br />
und EU-Nationalität wählen, die das<br />
16. Lebensjahr vollendet haben und<br />
<strong>der</strong>en Wohnsitz spätestens 15 Tage<br />
(bisher drei Monate) Alsdorf ist. Sollte<br />
ein so definierter "Neu-<strong>Alsdorfer</strong>"<br />
bereits vor seinem Umzug per Briefwahl<br />
seine Stimme abgegeben haben,<br />
so ist diese ungültig.<br />
Die Stadtverordneten<br />
38 Stadtverordnete (plus <strong>der</strong> neue<br />
Bürgermeister qua Amt) werden dem<br />
<strong>Alsdorfer</strong> Stadtrat angehören, <strong>der</strong> am<br />
7. Juni gewählt wird. Dabei sind auf<br />
jeden Fall die 19 in ihren Wahlbezirken<br />
(siehe Karte) direkt gewählten Kandidaten.<br />
Hinzu kommen 12 Kandidaten<br />
von Partei-Reservelisten, sodass die<br />
38 Sitze in etwa proportional den von<br />
den Parteien erreichten Stimmen-Prozenten<br />
entsprechen. Um dabei eine<br />
größtmögliche Gerechtigkeit zu erreichen,<br />
ist (wie schon zuletzt im Bund)<br />
das Wahlverfahren nach dem Belgier<br />
d’Hondt durch ein neues gerechteres<br />
Divisor-Verfahren, nach dem franz.<br />
Mathematiker La Hague »La Ha gue/<br />
Schepers«, benannt. Die den Parteien<br />
und Wählergruppen zustehenden Sitzzahlen<br />
werden bei einer Sitzstärke von<br />
38 im Rat ermittelt nach <strong>der</strong> Formel:<br />
Stimmenzahl geteilt durch 263 gleich<br />
Sitzzahl. Jede Zahl ab 0,5 wird aufgerundet.<br />
Erreicht eine Partei die absolute<br />
Stimmenzahl, verpasst aber aufgrund<br />
des Divisors-Verfahrens knapp<br />
die absolute Mehrheit im Rat, so wird<br />
diese doch noch mit dem Mittel eines<br />
Zusatzmandats herbeigeführt, ohne<br />
dass sich die Gesamtzahl <strong>der</strong> Sitze<br />
verän<strong>der</strong>t.<br />
Fünf-Prozent-Klausel<br />
Die Fünf-Prozent-Klausel ist einst für<br />
die Kommunalparlamente abgeschafft<br />
worden, dennoch schiebt Paragraf 33,<br />
Absatz 3 des Kommunalwahlgesetzes<br />
(KWahlG) einer allzu großer Parteienzersplitterung,<br />
welche die Ratsarbeit<br />
lähmen könnte, einen Riegel vor. Mindestens<br />
1,1 Prozent Stimmenanteil<br />
muss eine Partei o<strong>der</strong> Vereinigung in<br />
Alsdorf schon erreichen, um sich<br />
Chancen auf einen Sitz im Stadtrat<br />
auszurechnen.