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Unter der STALEKE - Ausgabe 169 - Frühling

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Christina (1626–1689),<br />

Königin von Schweden und<br />

Herzogin von Bremen-Verden (Teil II)<br />

Spätestens seit 1646 – also noch vor ihrer<br />

Krönung 1650 – trug sich die junge Königin<br />

mit Konversions- und damit konsequenterweise<br />

auch mit Abdankungsplänen.<br />

War doch in Schweden die evangelischlutherische<br />

Lehre als Staatsreligion festgeschrieben<br />

und das katholische Bekenntnis<br />

verboten! Der Übertritt zum katholischen<br />

Glauben bedeutete Erbverlust, Amtsaufgabe und Landesverzicht<br />

– das wusste Christina sehr genau! Auch ihre Entscheidung,<br />

nicht zu heiraten, nicht „zum Acker für des Mannes<br />

Pflug“ zu werden, fiel ebenfalls bereits in diese Zeit.<br />

Die Regelung <strong>der</strong> Thronnachfolge wurde damit eine <strong>der</strong> wesentlichen<br />

innenpolitischen Aufgaben für die 20-jährige Monarchin,<br />

die zwar den Beruf als Herrscherin zum Lebensinhalt<br />

gemacht hatte, jedoch nicht bereit war, sich den Zwängen ihres<br />

Standes und ihrer Rolle zu unterwerfen. Mit ihrer unkonventionellen,<br />

gegen alle Normen verstoßenden Lebensweise geriet<br />

sie zwangsläufig in einen Konflikt – mit sich selbst und mit <strong>der</strong><br />

schwedischen Monarchie.<br />

Am 10. März 1649 ernannte Chri-<br />

Cousin Carl Gustav<br />

wird Thronerbe<br />

stina ihren Cousin Carl Gustaf<br />

– seit 1648 bereits Oberbefehlshaber<br />

des schwedischen Heeres in<br />

Deutschland – zu ihrem Erben. Am 9. Oktober 1650, wenige<br />

Tage vor ihrer eigenen feierlichen Krönung am 20. Oktober,<br />

wurde er auch offiziell als Thronerbe bestätigt. Damit hatte<br />

sie eine wesentliche Voraussetzung für ihre Abdankung geschaffen.<br />

Geprägt durch die religiöse Toleranz ihres früheren<br />

Lehrers, des Theologen Johannes Matthiae, bestärkt durch<br />

eine Fülle vertraulicher Gespräche mit dem französischen und<br />

spanischen Botschafter in Stockholm sowie dem Einfluss <strong>der</strong><br />

Jesuiten ausgesetzt, trat Königin Christina den folgenschweren<br />

Schritt: Am 6. Juni 1654 dankte sie in Uppsala ab und verließ<br />

Schweden – inkognito und in Männerkleidung. Am Heiligabend<br />

dieses Jahres trat sie in Brüssel heimlich zum Katholizismus<br />

über; öffentlich in Innsbruck am 3. November 1655.<br />

Wenige Wochen später erreichte Christina Rom und wurde<br />

dort am 23. Dezember 1655 mit großen Ehren empfangen. Mit<br />

ihrer Abdankung endete die Herrschaft <strong>der</strong> Vasa-Dynastie; es<br />

folgte das Haus Pfalz-Zweibrücken.<br />

Über die tieferen Beweggründe ihres<br />

Glaubenswechsels herrschen verschiedene<br />

Meinungen. Christina –<br />

nunmehr Christina-Alexandra (nach<br />

Christinas Motive<br />

für Glaubenswechsel<br />

und Abdankung<br />

Papst Alexan<strong>der</strong> VIII.; 1599–1667) – hat, so viel steht fest,<br />

wohl überlegt und aus Überzeugung, <strong>der</strong>en Folge <strong>der</strong> Thronverzicht<br />

war, gehandelt. Manches deutet darauf hin, dass sie,<br />

eine hochbegabte und intellektuelle Frau, sich von <strong>der</strong> reichen<br />

Kultur und dem geistigen Klima des katholischen Europas angezogen<br />

fühlte. Vielleicht glaubte sie auch, dass <strong>der</strong> Katholizismus<br />

liberaler sei als <strong>der</strong> in Schweden herrschende ortho-<br />

36 <strong>169</strong> UNTER DER <strong>STALEKE</strong> 1-2008

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