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Seele aus der Balance - BMBF

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27STÖRUNGSBILDERRiskanter R<strong>aus</strong>ch:Drogen und psychische StörungenAlkohol, Crack, Nikotin, Cannabis o<strong>der</strong>Heroin: Obwohl sich alle diese Drogen inihrer ber<strong>aus</strong>chenden Wirkung deutlichunterscheiden, haben sie viele Gemeinsamkeiten.Drogen, die auch als psychotropeSubstanzen bezeichnet werden, greifenin das chemische Botenstoffsystem desGehirns ein und verän<strong>der</strong>n dabei die Wahrnehmungund das Verhalten. Und einigevon ihnen hinterlassen im Gehirn sogardauerhafte Spuren, die zu psychischenStörungen führen können – lange nachdem<strong>der</strong> Drogenr<strong>aus</strong>ch verflogen ist.Im Extremfall kann bereits <strong>der</strong> einmaligeGe nuss einer Droge – beispielsweise halluzinogenerSubstanzen wie LSD, Meskalin o<strong>der</strong> „MagicMushrooms“ – genügen, um psychotische Störungen,sogenannte drogeninduzierte Psychosen,<strong>aus</strong>zulösen. Aber auch chronischer Alkoholkonsumkann Psychosen <strong>aus</strong>lösen. Drogenpsychosenkönnen unter an<strong>der</strong>em das Gefühlslebenverän<strong>der</strong>n, zu Halluzinationen und Wahnvorstellungenführen o<strong>der</strong> auch schizophreniform sein,also an Schizophrenien erinnernde Symptomewie Stimmenhören o<strong>der</strong> Gedankeneingebungenhervorrufen. Gemein ist Drogenpsychosen, dass sieauch nach Beendigung des Drogenkonsums bestehenbleiben. Therapiert werden Drogenpsychosenwie Psychosen mit an<strong>der</strong>en Ursachen anhand <strong>der</strong>jeweiligen Symptome. Vorher müssen die Betroffenenallerdings eine Entziehungskur gemachthaben.Auch die Abhängigkeit von einer Droge selbst– die Sucht – wird als psychische Störung eingestuft.Das Abhängigkeitssyndrom gehört demnachzu den mit Abstand häufigsten psychischen Störungen.In Deutschland sind etwa 1,3 MillionenMenschen alkoholabhängig, 9,5 Millionen konsumierenAlkohol in gesundheitlich riskanter Form.Knapp 3,8 <strong>der</strong> insgesamt 16 Millionen Rauchergelten als tabakabhängig. Bei den illegalen Drogensind Angaben schwieriger. Die Zahl <strong>der</strong> regelmäßigenCannabiskonsumenten – die eindeutig amhäufigsten konsumierte illegale Droge – wird auf600 000 geschätzt, von diesen gelten 220 000 alsabhängig. Als medikamentenabhängig werden inDeutschland 1,4 bis 1,9 Millionen Menschen angesehen,davon sind rund 70 Prozent Frauen.Weitere Informationen: www.dhs.deDeutsche Haupstelle für Suchtfragenwww.psychologie.tu-dresden.de/bmbf/Deutsches Suchtforschungsnetz

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