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Seele aus der Balance - BMBF

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69 PRÄVENTION UND FRÜHERKENNUNGDie Warnzeichen entdecken – Prävention undFrüherkennungAb 35 regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchungbeim H<strong>aus</strong>arzt, Krebsvorsorge, Tetanus- undInfluenza-Impfung – auf dem Gebiet <strong>der</strong> körperlichenErkrankungen gibt es umfassendeund anerkannte Angebote zu Präventionund Früherkennung. Doch wie sieht es beipsychischen Störungen <strong>aus</strong>? „Bei <strong>der</strong> Früherkennungund Prävention psychischer Erkrankungenbesteht ein dringen<strong>der</strong> Aufholbedarfim Vergleich zu körperlichen Erkrankungen“,beschreibt Professor Joachim Klosterkötter,Direktor <strong>der</strong> Klinik und Poliklinik für Psychiatrieund Psychotherapie des UniversitätsklinikumsKöln, die Situation. Die WeltgesundheitsorganisationWHO hat die Präventionpsychischer Störungen zu einem ihrer vorrangigenZiele für die nächsten Jahre undJahrzehnte erklärt.Die Hälfte aller psychischen Erkrankungenbeginnt bereits im Kindes- und Jugendalter.„Anzeichen für eine Schizophrenie o<strong>der</strong> Magersuchtzeigen sich noch nicht bei Vierjährigen“, soProfessor Beate Herpertz-Dahlmann, Direktorin<strong>der</strong> Klinik für Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie und-psychotherapie am Universitätsklinikum Aachen.„Aber Autismus, Störungen des Sozialverhaltens,Tics o<strong>der</strong> das ADHS lassen sich bereits im Vorschulaltererkennen.“ Gut <strong>aus</strong>gebildete Kin<strong>der</strong>ärzte undnatürlich die Eltern spielen bei <strong>der</strong> Früherkennungvon psychischen Erkran kungen im Kindes- undJugendalter eine entscheidende Rolle. BildgebendeVerfahren wie die Positronenemissionstomografie(PET), bei denen Radioaktivität eingesetzt wird,werden bei <strong>der</strong> Früherkennung psychischer Störungenim Kindesalter nicht angewendet. ObMethoden, die ohne Radioaktivität <strong>aus</strong>kommen,wie die Magnetresonanztomografie (MRT), hierhilfreich sein könnten, wird <strong>der</strong>zeit noch erforscht.Instrumente <strong>der</strong> Früherkennung sind Fragebögen,die ab einem Alter von sechs Jahren eingesetzt werdenkönnen und Tests. Mit ihrer Hilfe versuchenTherapeuten zum Beispiel her<strong>aus</strong>zufinden, wieein Kind sich fühlt, ob es Ängste hat o<strong>der</strong> impulsivist. „Aber ein Fragebogen ist keine Grundlage füreine <strong>aus</strong>sagekräftige Diagnose. Wichtiger als alleTests ist gerade bei Kin<strong>der</strong>n immer das Urteil, dasNicht das Gleiche: Prävention und FrüherkennungIm allgemeinen Sprachgebrauch wird oft nicht zwischen den Begriffen Prävention und Früherkennungunterschieden. Aus medizinischer Sicht ist <strong>der</strong> Unterschied jedoch bedeutsam. AlsPrävention o<strong>der</strong> Vorsorge werden alle Maßnahmen bezeichnet, mit denen die Entstehung vonKrankheiten verzögert o<strong>der</strong> verhin<strong>der</strong>t werden kann. Dazu zählen Impfungen o<strong>der</strong> auch einaktiver Lebensstil, <strong>der</strong> am besten noch mit einer <strong>aus</strong> gewogenen Ernährung kombiniert wird.Bei <strong>der</strong> Früherkennung geht es darum, mit spezifischen Untersuchungen o<strong>der</strong> Tests möglichstfrüh Anzeichen von Erkrankungen so sicher wie möglich zu erkennen o<strong>der</strong> <strong>aus</strong>zuschließen. ImFall von Krebserkrankungen kommt es zum Beispiel darauf an, Frühstadien – Krebsvorstufen – zufinden und eine geeignete Behandlung einzuleiten, noch bevor <strong>aus</strong> den verän<strong>der</strong>ten Zellen dieeigentliche Krebserkrankung entsteht.

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