Controlling für Logistikdienstleister - MM Logistik
Controlling für Logistikdienstleister - MM Logistik
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MANAGEMENT CARGO-SECURITY<br />
BUCHTIPP<br />
12 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 7/2004<br />
Beklagte<strong>für</strong> den verursachten Schaden<br />
hafte, weil nach den staatsanwaltlichen<br />
Ermittlungen davon auszugehen<br />
sei, dass der Raubüberfall<br />
durch grobes Organisationsverschulden<br />
auf Seiten der Beklagten<br />
möglichgeworden wäre.Dies sahder<br />
<strong><strong>Logistik</strong>dienstleister</strong> anders und beantragte,<br />
die Klage abzuweisen, weil<br />
es keinen Schutz gegen einen bewaffneten<br />
Raubüberfall auf Speditionslager<br />
geben könne.<br />
Raubüberfall im Warenlager<br />
unvermeidbar <strong>für</strong> Spediteur<br />
Die Richter des Landgerichts Hamburg<br />
entschieden mit Urteil vom 9.<br />
Mai 2001(AZ: 3/13 O 12/01– rechtskräftig),<br />
dass die beklagte Partei<br />
nicht <strong>für</strong> den entstandenen Schaden<br />
einzugestehen habe, weil sie sichmit<br />
Erfolg auf den Haftungsausschluss<br />
des § 426 HGB (Handelsgesetzbuch)<br />
berufen könne. In der Begründung<br />
führten sie an, dass ein bewaffneter<br />
Raubüberfall durch brutale Täter in<br />
einem normal zugänglichen Warenumschlagslager<br />
schlicht und er-<br />
<strong>Controlling</strong> <strong>für</strong> <strong><strong>Logistik</strong>dienstleister</strong><br />
<strong>Controlling</strong> hat sich als betriebswirtschaftliche<br />
Servicefunktion <strong>für</strong> das Management zur<br />
zielorientierten Planung und Steuerung fest<br />
etabliert. Es ist heute unverzichtbarer Bestandteil<br />
moderner Unternehmensführungskonzepte.<br />
Bisherige Publikationen zum <strong>Logistik</strong>-<strong>Controlling</strong><br />
behandeln fast ausnahmslos das<br />
<strong>Controlling</strong> logistischer Prozesse inder Industrie,<br />
Besonderheiten von <strong><strong>Logistik</strong>dienstleister</strong>n<br />
bleiben dabei außer Acht. Die neueste<br />
Publikation aus dem Deutschen Verkehrs-Verlag<br />
schließt auf zirka 460 Seiten diese<br />
Lücke und stellt die Belange von <strong><strong>Logistik</strong>dienstleister</strong>n<br />
in den Mittelpunkt. Umfassend<br />
und praxisnah werden Konzepte, Instrumente<br />
und neuere Entwicklungen im<br />
<strong>Controlling</strong> von <strong><strong>Logistik</strong>dienstleister</strong>n vorgestellt<br />
und anhand von Anwendungsbeispielen<br />
erläutert. Gleichzeitig liefert das<br />
greifend <strong>für</strong> den Spediteur unvermeidbar<br />
gewesen sei. Das Vorgehen<br />
der Täter war äußerst brutal, weil<br />
zum Beispiel den Mitarbeitern<br />
Handschellen angelegt wurden.<br />
Außerdem wurde der Mund des Lagerpersonals<br />
jeweils mit einem breiten<br />
Band zugeklebt sowie die Beine<br />
mit Klebeband gefesselt. Einzelne<br />
Mitarbeiter wurden zudem brutal<br />
zusammengeschlagen.<br />
Die meisten Diebstähle passieren<br />
allerdings auf unspektakuläre Weise<br />
im Tagesgeschäft. Die Ursache liegt<br />
im Regelfall in vorhandenen Sicherheitsdefiziten.<br />
Um die Verlustgefahr<br />
deutlich zu reduzieren, sollte beispielsweise<br />
einedigitale Videoüberwachung<br />
an allen Schnittstellen im<br />
Lager obligatorisch sein. Insbesondereder<br />
Warenein- und-ausgang<br />
muss lückenlos und elektronischerfasst<br />
werden. Bei fehlender Erfassungstechnik<br />
mittels Scanner sollte<br />
in jedem Fallder Warenausgang physisch<br />
kontrolliert werden. Obwohl<br />
dies naheliegend klingt, zeigt die<br />
Praxis jedoch, dass in vielen Spedi-<br />
Buch wertvolle Anregungen<br />
und konkrete Ansatzpunkte <strong>für</strong><br />
die erfolgreiche Ausgestaltung<br />
eines wirkungsvollen <strong>Controlling</strong>s<br />
und die Lösung betrieblicher<br />
<strong>Controlling</strong>-Probleme.<br />
„<strong>Controlling</strong> <strong>für</strong> <strong><strong>Logistik</strong>dienstleister</strong>“<br />
erscheint im<br />
September zum Preis von<br />
53 Euro und wendet sich an Führungs-<br />
und Führungsnachwuchskräfte, an<br />
Fachleute aus dem Finanz- und Rechnungswesen,<br />
an Unternehmensberater sowie an<br />
Controller, insbesondere von <strong><strong>Logistik</strong>dienstleister</strong>n.<br />
Darüber hinaus richtet sichdas Buch<br />
an Dozenten und Studierende mit den<br />
Schwerpunkten <strong>Logistik</strong> und Verkehrsbetriebslehre<br />
beziehungsweise <strong>Controlling</strong>.<br />
Bestellungen unter leserservice@dvz.de<br />
(ISBN 3-87154-300-4)<br />
tionsbetrieben nur lückenhaft<br />
Warenausgangskontrollen stattfinden.<br />
Viele Subunternehmer beladen<br />
ihreFahrzeuge selbstständig.Dabeiist<br />
es ein leichtes Spiel, eine Palette (absichtlich)<br />
zusätzlich aufzuladen. Dies<br />
lässt sich auch bei Videoaufzeichnung<br />
nur äußerst schwer nachweisen, weil<br />
die Rechtsprechung an die Beweisführung<br />
hohe Maßstäbe setzt.<br />
Ein probates Mittel zur Abschreckung<br />
sind in jedem Fall Taschenund<br />
Fahrzeugkontrollen. Gegebenenfalls<br />
kann diese Aufgabe auch an<br />
einen externen Sicherheitsdienstleister<br />
fremdvergeben werden.<br />
Ein „Muss“ist bei hochwertigen Waren<br />
schließlich das Vorhandensein<br />
einer Einbruchmeldeanlage, die<br />
gleichzeitig auf einen Wachdienst<br />
aufgeschaltet sein sollte. Zudem sind<br />
Maßnahmenpläne zu erstellen, die<br />
das Verhalten im Alarmfall klar regeln.<br />
Dazu gehörtinsbesondere auch<br />
die parallele Information an die zuständige<br />
Polizei, die mit dem Sicherheitsunternehmen<br />
im Alarmfall gemeinsam<br />
zum Lager ausrücken sollte.<br />
Schließlich trägt auch das Umzäunen<br />
von Lagerstandorten zur Erhöhung<br />
der Sicherheit bei. Nicht zuletzt<br />
solltenach Geschäftsschluss sowie<br />
insbesondere an Wochenenden<br />
und Feiertagen ein Wachdienst mehrere<br />
Male täglichdas Lager anfahren.<br />
Resümierend lässt sich<br />
festhalten, dass Ladungsverluste<br />
beziehungsweise<br />
Diebstähle im Lager tendenziell<br />
zunehmen. Wie die<br />
Rechtsprechung zeigt, beinhaltet<br />
dies <strong>für</strong> den Spediteur<br />
erhebliche Risiken, die<br />
schlimmstenfalls dazu führen,<br />
dass die wirtschaftliche Existenz<br />
auf dem Spiel steht.<br />
Eingebunden in ein Risikomanagementsystem<br />
müssen deshalb Maßnahmen<br />
geplant und umgesetzt werden,<br />
die dieses Risiko minimieren<br />
helfen. <strong>MM</strong><br />
Bild: Deutscher Verkehrs-Verlag<br />
www.maschinenmarkt.de<br />
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