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Controlling für Logistikdienstleister - MM Logistik

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DISTRIBUTION PFLEGEDIENSTE<br />

32 <strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 7/2004<br />

Richtig dosierter<br />

IT-Einsatz bei Pflegediensten<br />

kann zu<br />

respektierlichen<br />

Einsparungen führen,<br />

ohne Patienten oder<br />

Pflegepersonal stärker<br />

zu belasten.<br />

IT<br />

in der richtigen Dosis<br />

Medizinische Pflegeleistungen sind ein komplexes Netzwerk<br />

mit verbundenen, voneinander abhängigen Teilprozessen.<br />

Wenn ein Teilprozess nicht funktioniert, ist der Gesamterfolg<br />

der Behandlung gefährdet oder mit erheblichen Mehrkosten<br />

verbunden. Mit intelligentem IT-Einsatz lassen sich logistische<br />

Prinzipien <strong>für</strong> Pflegedienste nutzbar machen.<br />

MARTIN WÖLKER<br />

Sieht man sichdiverse Fernsehserien<br />

an, ist verständlich, womit<br />

viele Menschen medizinische<br />

Leistungen assoziieren: geniale<br />

Mediziner im Kampf mit dramatischen<br />

Krisen, aufopferungsvolle<br />

Krankenschwestern mit Gefühl <strong>für</strong><br />

unsagbar leidende Patienten, kleinkarierte<br />

Verwalter, die herzlos nur<br />

ihre Vorschriften durchsetzen, und<br />

natürlich auch immer unter Einsatz<br />

ausgefeilter medizinischer Techniken.<br />

Die Realität gleicht eher dem<br />

unspektakulären Gegenteil.<br />

Medizinische Leistungen, vollständig<br />

abhängig von Medizinern,<br />

Pflegekräften, Laboranten und<br />

MTAs, sind ein komplexes Netzwerk<br />

mit verbundenen und voneinander<br />

abhängigen Teilprozessen. Wenn ein<br />

Teilprozess nicht richtig abläuft, ist<br />

der Gesamterfolg der Behandlung<br />

oftmals nicht mehr gegeben oder mit<br />

erheblichen Mehrkosten verbunden.<br />

Der Auftrag besteht also darin, die<br />

richtige Menge der richtigen Objekte–Güter,Personen,Energie,Informationen<br />

– am richtigen Systemort<br />

(Quelle oder Senke) zum richtigen<br />

Zeitpunkt in der richtigen Qualität<br />

zu den richtigen Kosten zur Verfügung<br />

zu stellen–das ist <strong>Logistik</strong>.Dieser<br />

Beitrag geht der Frage nach, wie<br />

logistische Prinzipien <strong>für</strong> Pflegedienste<br />

mit ein wenig IT-Einsatz<br />

nutzbar zu machen sind.<br />

Bild: Archiv<br />

Viele Tätigkeiten, gerade in der<br />

häuslichen Pflege, müssen häufig periodisch<br />

wiederholt werden, Pflegepersonal<br />

und Infrastruktur müssen<br />

effizient gemanagt werden, die Dokumentation<br />

wird immer umfassender.<br />

Last but not least muss der Kunde–im<br />

vorliegenden Fall der Patient<br />

– auch noch den richtigen Service,<br />

die richtige Pflege bekommen, und<br />

das alles mit geringen finanziellen<br />

Mitteln.<br />

Viele kleine Einsparungen<br />

bringen den Erfolg<br />

Obwohl die logistische Leistung<br />

durch technische Systeme wie die<br />

mobile Leistungserfassung, Telematik<br />

oder Routenplanung bei hohem<br />

Invest verbessert wird, entscheidet<br />

sichder Erfolg im Detail. Denn richtige<br />

logistische Abläufe sparen an<br />

vielen Stellen ein wenig ein, seien es<br />

Sekunden oder Minuten, Materialverbrauchoder<br />

kürzere Liegezeiten –<br />

aber das viele hunderttausend Mal.<br />

In der Praxis werden durch die logistische<br />

Organisation der Abläufe<br />

20 bis 30% Kostenersparnis bei minimalen<br />

Investitionen erreicht.<br />

Die Dortmunder Cognid Consulting<br />

GmbH, ein 1997 gegründetes<br />

Spin-off der Universität Dortmund,<br />

hat im Ruhrgebiet über 100 Pflegedienste<br />

angeschrieben,anschließend<br />

telefonisch befragt und in einem<br />

gemeinsamen Workshop mit dem<br />

Kompetenzzentrum <strong>Logistik</strong> in<br />

Duisburg deren <strong>Logistik</strong> betrachtet.<br />

Angesprochen wurden die Pflegedienstleitungen<br />

und Geschäftsführungen<br />

beziehungsweise Inhaber.<br />

Sowohl private Pflegedienste als<br />

auch Pflegedienstemit Träger waren<br />

in die Untersuchung einbezogen<br />

worden.<br />

Schonbeider Frage,inwieweit <strong>Logistik</strong><br />

ein Thema ist, zeigte sich, dass<br />

nur eine Minderheit konsequent an<br />

diesem Thema arbeitet. Ein Drittel<br />

der Befragten empfindet <strong>Logistik</strong> als<br />

Mittel zur Steigerung der Wertschöpfung<br />

der Mitarbeiter als unwichtig.<br />

Immerhin hat die Mehrheit<br />

die Erkenntnis, dass hier noch Rationalisierungsreserven<br />

liegen, die<br />

nicht auf Kosten der Patienten oder<br />

der Schwestern gehen.

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