Controlling für Logistikdienstleister - MM Logistik
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Traglast und Reichweite gefragt“, urteilt<br />
Mies. „Die Positioniergenauigkeit<br />
im Bereich von zehntel Millimetern<br />
spielt eher eine untergeordnete<br />
Rolle.“ Einen weiteren Aspekt nennt<br />
Dr. Michael Wenzel,Geschäftsführer<br />
der Reis GmbH&Co. KG in Obernburg:<br />
„Insbesondere bei stark wechselndenProduktenoder<br />
Produktverpackungen<br />
ist neben den reinen<br />
Robotereigenschaften<br />
auch die Greifertechnik<br />
und ihre Flexibilität,<br />
sich auf die unterschiedlichenGegebenheiten<br />
einzustellen, ein<br />
wichtiges Kriterium.“<br />
Dabei müssen sich die<br />
Anforderungen auch an<br />
den Produktionstoleranzen<br />
der Verpackungen<br />
orientieren. „Diese<br />
können durchaus im<br />
Bereich von �5 mm<br />
liegen“, sagt Bernd<br />
Schnoor. „Daher müssen<br />
Greifsysteme in<br />
Verbindung mit Sensorik<br />
entsprechend fehlertolerant<br />
sein. Ein<br />
hoher Warendurchsatz<br />
wird weniger durch Robotergeschwindigkeit<br />
als vielmehr<br />
durch Mehrfachgreifer oder Lagengreifer<br />
erzielt.“<br />
Hinsichtlich der Kinematik hat<br />
der Anwender die Wahl zwischen<br />
Knickarm- und Linearroboter. Als<br />
wesentlichen Unterschied stellt Dr.<br />
Wenzel die räumlichen Gegebenheiten<br />
heraus. Während ein Knickarmroboter<br />
im Regelfall bodengestützt<br />
montiert sei und damit Stellfläche<br />
benötige, werde ein Linearroboter<br />
auf Ständern angeordnet und biete<br />
dementsprechend zusätzliche Stellfläche<br />
in seinem Arbeitsraum. „So<br />
lassen sich zum Beispiel Fördertechnik,<br />
Palettenstation oder ähnliches<br />
unterhalb des Roboters anordnen<br />
und führen damit zu einer entsprechenden<br />
Platzeinsparung“, betont<br />
Wenzel. „Im Gegensatz dazu wirdim<br />
Regelfall ein Knickarmroboter eingesetzt,<br />
wenn <strong>für</strong> die Aufgabenstellung<br />
zusätzliche Freiheitsgrade beispielsweise<br />
zum Umorientieren des<br />
Werkstückes benötigt werden.“ Eine<br />
klare Unterscheidung trifft Fibro-<br />
Manager Beutel: „Grundsätzlich<br />
kommen bei Traglasten bis 100 kg<br />
und geringen Arbeitsbereichen<br />
Knickarmroboter zum Einsatz. Linearroboter<br />
werden bei großen Arbeitsbereichen<br />
und hohen Traglasten<br />
zwingend notwendig.“<br />
Bild: Reis<br />
Keine wirkliche<br />
Konkurrenzsituation<br />
zwischen Knickarmund<br />
Linearroboter<br />
sieht Kuka-Experte<br />
Schnoor in den meisten<br />
Anwendungen.<br />
„Für beide Kinematiken<br />
gibt es immer in<br />
Abhängigkeit von der<br />
spezifizierten Aufgabe<br />
gute Gründe.“<br />
Allerdings erwartet<br />
er, dass die hochgradig<br />
standardisierten<br />
sowie einfach und<br />
schnell installierbarenKnickarmroboter<br />
auch diesen<br />
Markt zukünftig<br />
zahlenmäßig dominieren<br />
werden, ohne<br />
jedoch die Lineargeräte<br />
zu verdrängen. Eine steigende<br />
Nachfrage nach einer Kombination<br />
aus Knickarmroboter und Verfahrachse<br />
hat man bei Fanuc ausgemacht.„Muss<br />
eine sehr große Fläche<br />
abgedeckt werden und ist mehr als<br />
nur das Heben und Senken erforderlich,<br />
kann eine solche kombinierte<br />
Lösung sinnvoll sein“, begründet<br />
Mies.<br />
Derartige Systeme bieten fast alle<br />
Hersteller über ihr Standardprogramm<br />
hinaus an. Fibro zeigte beispielsweiseerst<br />
kürzlich aufder Motek<br />
unter dem Motto„Knickarm und<br />
Linearroboter bündeln<br />
ihre Kräfte“ den Linearportalroboter<br />
KOR60,<br />
bei dem ein Knickarmroboter<br />
an einer horizontalen<br />
Laufschiene<br />
zur Arbeitsbereichvergrößerung<br />
arbeitet. Es<br />
gibt aber auch speziell<br />
<strong>für</strong> das Kommissionie-<br />
„Insbesondere bei stark wechselnden<br />
Produkten<br />
oder Produktverpackungen<br />
ist neben den reinen<br />
Robotereigenschaften auch<br />
die Greifertechnik ein<br />
wichtiges Kriterium“,<br />
sagt Dr. Michael Wenzel,<br />
Geschäftsführer der<br />
Reis GmbH & Co. KG in<br />
Obernburg.<br />
Bild: Fibro<br />
ROBOTER<br />
ren und Palettieren entwickelte Geräte.<br />
So liefertFanuc die vierachsigen<br />
Roboter der Baureihe M-410iB mit<br />
Traglasten bis 450 kg und 3143 mm<br />
Reichweite. Der ebenfalls vierachsige<br />
M-420iA hat eine Traglast von<br />
40 kg und 1855 mm Reichweite. Reis<br />
hat seinen 5-achsigen Palettierroboter<br />
durch den Entfall einer Drehachse<br />
auf diesen Anwendungsbereich<br />
hin optimiert. <strong>MM</strong><br />
www.maschinenmarkt.de<br />
� Fanuc Robotics<br />
� Fibro<br />
� Kuka Roboter<br />
� Reis Robotics<br />
VERPACKUNGSTECHNIK<br />
Portalroboter<br />
bei der Zwischenablage<br />
von Motorblöcken.<br />
<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 7/2004 51