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BayWa 01 02 03 04 - BayWa AG

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<strong>03</strong> KonzernlageberichtGeschäft und Rahmenbedingungen44hängigkeit der Preisentwicklung auf den regionalen Märkten voninternationalen Einflüssen – wie Dürreperioden oder Misserntenin anderen Teilen der Welt – als auch die wechselseitige Beeinflussungvon Preisentwicklungen einzelner Agrarrohstoffe starkzugenommen. Aufgrund der stärkeren internationalen Verflechtunggewinnen zudem Veränderungen von Wechselkursen undTransportpreisen einen zunehmenden Einfluss auf die Preisbildungin den regionalen Märkten. Darüber hinaus hat die steigendeBedeutung von Agrarrohstoffen als Anlageklasse die Preisvolatilitätenerhöht. Schließlich können Veränderungen der rechtlichenRahmenbedingungen insbesondere in den Bereichen nachwachsendeRohstoffe und erneuerbare Energien zu erheblichen Anpassungsreaktionender Märkte für Agrarprodukte führen. Ebensoüben Regulierungen beispielsweise durch die EU auf Preiseund Strukturen in einer Reihe relevanter Märkte wesentlichenEinfluss aus.Im Bausegment wirken sich vor allem Veränderungen im konjunkturellenund politischen Umfeld – insbesondere die Ausgestaltungvon Wohnungsbau- oder Modernisierungsförderungsmaßnahmen– positiv oder negativ aus. Die Geschäftsentwicklungdes Baustoff-Fachhandels folgt im Wesentlichen der allgemeinenBaukonjunktur. Dabei sind vor allem die Bereiche Tiefbauund Straßenbau stark vom Ausgabeverhalten der öffentlichenHaushalte abhängig. Im Bereich der privaten Bautätigkeit wirkensich Anreize wie Fördermittel für Sanierungs- oder Modernisierungsmaßnahmen,Zinsvergünstigungen für Finanzierungen sowieVeränderungen bei Energie-Einspeisevergütungen für Stromaus Photovoltaikanlagen auf das Investitionsverhalten aus. Danebenbeeinflussen eine Vielzahl von Regulierungen durch Baugesetze,Bauverordnungen wie beispielsweise die Energieeinsparverordnungoder die Einführung von Energieausweisen fürGebäude, das Baugenehmigungsrecht, das Vergaberecht sowieBrandschutz- und Schallschutzverordnungen das Investitionsverhaltenund die Nachfrage nach bestimmten Produkten.Das Energiesegment wird vorwiegend durch die volatile Preisentwicklungauf den Märkten für Rohöl beeinflusst. Dadurch unterliegenauch die Preise für fossile Brenn-, Kraft- und Schmierstoffeerheblichen Schwankungen, was die Nachfrage nach diesenProdukten natürlich beeinflusst. Bei den regenerativen Energienführen steigende Preise für fossile Brennstoffe im Allgemeinenzu einer zunehmenden Nachfrage. Bei Biodiesel ist der Absatzallerdings maßgeblich von der Ausgestaltung der steuerlichenRahmenbedingungen abhängig. Dies gilt in ähnlicher Weise fürdie Nachfrage nach Photovoltaikanlagen, deren nach wirtschaftlichenGesichtspunkten kalkulierte Rendite bislang noch vonder gesetzlich vorgegebenen Einspeisevergütung ins Stromnetzbestimmt wird.Gesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenDie Weltwirtschaft hat sich im Jahr 2<strong>01</strong>0 schneller und stärker alserwartet von der Rezession des Jahres 2009 erholt. Die globaleWirtschaftsleistung nahm real um 3,9 Prozent zu, das Volumendes Welthandels stieg – nach dem extremen Rückgang um11,0 Prozent im Jahr 2009 – überproportional um 15,7 Prozentan. In den Industrieländern zeigte der Konjunkturverlauf 2<strong>01</strong>0ein differenziertes Bild. Einige Volkswirtschaften, namentlichDeutschland und Japan, verzeichneten ein kräftiges Wirtschaftswachstum,das vor allem von der Exportnachfrage aus denSchwellenländern und einer zunehmenden Belebung der Binnenkonjunkturgetragen wurde. Demgegenüber blieb die Wirtschaftsentwicklungin den USA aufgrund der strukturellen Verwerfungenim Immobiliensektor und einer hohen Arbeitslosigkeit verhalten;2<strong>01</strong>0 dürfte der Anstieg des Buttoinlandsprodukts (BIP) hier2,8 Prozent betragen haben. Im Euro-Raum hat die Wirtschaftsleistung2<strong>01</strong>0 durchschnittlich um 1,7 Prozent zugenommen. Ineinigen Ländern haben die angespannte Situation der Staatsfinanzenund der daraus resultierende Zwang zur Konsolidierungzur Verunsicherung der Wirtschaft, der Verbraucher und derFinanzmärkte geführt. Deutschland übernahm 2<strong>01</strong>0 mit einemWirtschaftswachstum um 3,6 Prozent im Euro-Raum die Rolle derKonjunkturlokomotive. Die deutsche Wirtschaft profitierte mit einerZunahme der Exporte um 14,2 Prozent von der hohen Internationalisierung.Zudem wurde um 9,4 Prozent mehr in Ausrüstungeninvestiert als im Vorjahr. Der private Konsum und der Lageraufbauleisteten ebenfalls positive Beiträge zum Wirtschaftswachstum.Die österreichische Wirtschaftsleistung wuchs mit2,0 Prozent etwas stärker als der Durchschnitt des Euro-Raums.Das Wachstum wurde hauptsächlich durch den Anstieg der Exporteum 12,3 Prozent und eine in der Folge um 7,0 Prozent höhereSachgütererzeugung getragen. In den Staaten Osteuropas,in denen die <strong>BayWa</strong> vertreten ist, erhöhte sich die Wirtschaftsleistungim Jahr 2<strong>01</strong>0 im Durchschnitt um 2,4 Prozent, nach einemRückgang um 3,3 Prozent im Vorjahr. Dabei reichte die Bandbreiteder Wachstumsraten von 4,0 Prozent in der Slowakei über3,6 Prozent in Polen, 2,3 Prozent in Tschechien, 1,5 Prozent inSerbien, 1,3 Prozent in Ungarn bis zu 1,0 Prozent in Slowenien.Lediglich in Kroatien verringerte sich die Wirtschaftsleistunggegenüber dem Vorjahr nochmals um 1,3 Prozent.Branchentrend AgrarNachdem sich die Preise für Agrarerzeugnisse im ersten Halbjahr2<strong>01</strong>0, bedingt durch die qualitativ und mengenmäßig guten Erntender beiden vorangegangenen Jahre, noch auf relativ niedrigemNiveau eher seitwärts bewegt hatten, setzte zur Jahresmitteein starker Preisanstieg ein. Die Ursache hierfür lag in der großenTrockenheit während der Hauptvegetationsphase vieler Nutzpflanzenin Europa und in den GUS-Staaten sowie den dadurchbedingten geringeren Erwartungen an die Erntemengen und-qualitäten. Gestützt wurde dieser Preistrend durch das ungünstigeWetter während der Haupterntezeit im Spätsommer und Frühherbst,das zu weiteren Ernteausfällen führte. Insgesamt wird fürdas Getreidejahr 2<strong>01</strong>0/11 ein Rückgang der Produktionsmengevon Weizen und Grobgetreide um 3,4 Prozent erwartet. Mit minus5,8 Prozent fällt das Erntevolumen insbesondere bei Weizen voraussichtlichdeutlich geringer aus als im Getreidejahr 2009/10 –erstmals seit drei Jahren liegt damit der Verbrauch von Brot-,Grob- und Futtergetreide über der Erntemenge. Als Reaktiondarauf lagen die Ernteeinstandspreise um 70 bis 80 Prozent überdem Niveau des Vorjahres. Die erntebedingten Mengenrückgängein der pflanzlichen Erzeugung konnten somit durch die höherenPreise für die Landwirte mehr als ausgeglichen werden. DieLandwirte profitierten während der Aussaat- und Aufzuchtphaseim ersten Halbjahr noch von günstigen Düngemittelpreisen, diedeutlich unter dem Vorjahresniveau lagen. In der Milchwirtschaftverbesserten sich die Erzeugerpreise im Jahresvergleich voneinem sehr niedrigen Ausgangsniveau aus um rund 25 Prozent;die Milchproduktion erhöhte sich um rund 1,5 Prozent. Für dieViehzucht waren in der Rinderzucht preis- und mengenbedingt

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