<strong>BayWa</strong> <strong>AG</strong> Geschäftsbericht 2<strong>01</strong>053Berichterstattung nach § 315 Abs. 4 HGBZusammensetzung des gezeichneten KapitalsDas gezeichnete Kapital der <strong>BayWa</strong> <strong>AG</strong> belief sich zum Stichtagauf 87.611.471,36 Euro und ist eingeteilt in 34.223.231 auf denNamen lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteilam Grundkapital von 2,56 Euro. Von den ausgegebenen Stückaktiensind 32.861.289 vinkulierte und 118.691 junge vinkulierteNamensaktien (ab 1. Januar 2<strong>01</strong>1 dividendenberechtigte Mitarbeiteraktien).1.243.251 Aktien sind nicht vinkulierte Namensaktien.Hinsichtlich der durch die Aktien vermittelten Rechte undPflichten (z. B. Recht auf Anteil am Bilanzgewinn oder Teilnahmean der Hauptversammlung) wird auf die entsprechendenRegelungen des Aktiengesetzes verwiesen. Sonderrechte oderVorzüge bestehen nicht.Stimmrechts- oder Übertragungsbeschränkungen von AktienDer Erwerb von vinkulierten Namensaktien durch Einzelpersonenund Rechtspersonen des bürgerlichen und öffentlichen Rechtsunterliegt gemäß § 68 Abs. 2 AktG in Verbindung mit § 6 derSatzung der <strong>BayWa</strong> <strong>AG</strong> der Zustimmung durch den Vorstand der<strong>BayWa</strong> <strong>AG</strong>. Weitere Beschränkungen, die Stimmrechte oder dieÜbertragung von Aktien betreffend, bestehen nicht.der mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmenzu erhöhen. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen.Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsratsden weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen derAktienausgabe festzulegen.Der Vorstand ist ferner ermächtigt, das Grundkapital in der Zeitbis zum 30. April 2<strong>01</strong>1 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmaligoder mehrmals um bis zu nominal 12.500.000 Euro durchAusgabe neuer, auf den Namen lautender vinkulierter Stückaktiengegen Sacheinlagen zu erhöhen. Die Ermächtigung kann inTeilbeträgen ausgenutzt werden. Das Bezugsrecht der Aktionäreist ausgeschlossen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmungdes Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechte und dieBedingungen der Aktienausgabe festzulegen.Der Vorstand besitzt keine Ermächtigung der Hauptversammlungzum Rückkauf von Aktien. Vereinbarungen im Sinne des § 315Abs. 4 Nr. 8 und 9 HGB bestehen nicht.Zehn Prozent der Stimmrechte überschreitende BeteiligungenFolgende Anteilseigner halten am Bilanzstichtag Beteiligungenam Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte übersteigen:– Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-<strong>AG</strong>, Beilngries– Raiffeisen Agrar Invest GmbH, WienGesetzliche Vorschriften und Satzungsbestimmungen überErnennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands undüber die Änderung der SatzungErgänzend zu §§ 84 f. AktG sieht § 9 der Satzung der <strong>BayWa</strong> <strong>AG</strong>bezüglich der Bestellung und Abberufung des Vorstands vor, dassdie Mitglieder des Vorstands vom Aufsichtsrat bestellt werden.Die Bestellung erfolgt auf höchstens fünf Jahre; eine wiederholteBestellung ist zulässig. Der Aufsichtsrat bestellt den Vorsitzendendes Vorstands.Über Änderungen der Satzung beschließt nach § 179 AktGin Verbindung mit § 21 der Satzung der <strong>BayWa</strong> <strong>AG</strong> immer dieHauptversammlung.Befugnisse des Vorstands insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit,Aktien auszugeben oder zurückzukaufenDer Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit bis zum29. Mai 2<strong>01</strong>3 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu nominal10.000.000 Euro durch Ausgabe neuer, auf den Namen lautenderStückaktien gegen Sacheinlagen zu erhöhen. Die Ermächtigungkann in Teilbeträgen ausgenutzt werden. Das Bezugsrechtder Aktionäre ist ausgeschlossen. Der Vorstand ist ermächtigt, mitZustimmung des Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechteund die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen.Darüber hinaus ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital inder Zeit bis zum 31. Mai 2<strong>01</strong>5 mit Zustimmung des Aufsichtsratseinmalig oder mehrmals um bis zu nominal 4.696.151,<strong>04</strong> Eurodurch Ausgabe neuer, auf den Namen lautender vinkulierterStückaktien gegen Bareinlage an Mitarbeiter der <strong>BayWa</strong> <strong>AG</strong> und
<strong>03</strong> KonzernlageberichtChancen- und Risikobericht54IV. Chancen- und RisikoberichtChancen- und RisikomanagementDie Politik des <strong>BayWa</strong>-Konzerns ist darauf ausgerichtet, Chancenund Risiken des unternehmerischen Handelns verantwortungsbewusstgegeneinander abzuwägen. Das Management vonChancen und Risiken ist eine fortwährende Aufgabe unternehmerischerTätigkeit, um den langfristigen Erfolg des Unternehmenszu sichern. Damit schafft der <strong>BayWa</strong>-Konzern Neues, sichert undverbessert Bestehendes. Das Management von Chancen undRisiken ist eng an der langfristigen Strategie und der Mittelfristplanungdes <strong>BayWa</strong>-Konzerns ausgerichtet. Durch die dezentrale,regionale Organisations- und Managementstruktur kann derKonzern frühzeitig Trends, Anforderungen und die Chancen undRisikopotenziale der oftmals fragmentierten Märkte erkennen,analysieren und flexibel sowie marktnah agieren. Darüber hinauswerden kontinuierlich intensive Markt- sowie Wettbewerbsbeobachtungendurchgeführt, um Chancen und Risiken zu identifizieren.Im Konzern lassen sich zudem durch die stetige Kommunikationund den zielgerichteten Erfahrungsaustausch der einzelnenBereiche miteinander zusätzliche Chancen und auch Synergiepotenzialenutzen.Zentraler Bestandteil und zugleich Weiterentwicklung des Chancen-und Risikomanagements ist das im Geschäftsjahr 2009implementierte Risk Board. Unter Leitung des Vorstandsvorsitzendentagt dieses mit operativen Managern und Stabsstellenbesetzte Gremium, um laufend operative Chancen und Risikenzu diskutieren und zu bewerten. Die protokollierten Sitzungendienen der Entwicklung eines Chancen- und Risikoverständnissesund bilden auch Grundlage des Risikomaßes für operativeEntscheidungen.Grundsätze des Chancen- und RisikomanagementsDie <strong>BayWa</strong> nutzt im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit sich ergebendeChancen, sie trägt aber auch unternehmerische Risiken.Das Erkennen von Unternehmenschancen, die Sicherung desVermögens und die Steigerung des Unternehmenswerts erforderndaher ein Chancen- und Risikomanagementsystem. Im<strong>BayWa</strong>-Konzern ist das Risikomanagement ein integraler Bestandteilder Planungs- und Steuerungsprozesse. Die Konzernstrategieist darauf ausgerichtet, einerseits Chancen optimal zunutzen und andererseits die mit der Geschäftstätigkeit verbundenenRisiken zu identifizieren und so weit wie möglich zu begrenzen.Insbesondere muss die Erkennung und Begrenzungbestandsgefährdender Risiken durch das Risikomanagementgewährleistet werden.Die Grundsätze des im <strong>BayWa</strong>-Konzern bestehenden Systemszur Erkennung und Überwachung geschäftsspezifischer Risikensind in einem vom Vorstand verabschiedeten Risikomanagement-Handbuch beschrieben. Zudem prüft die interne Revision regelmäßigdas prozessbegleitende interne Risikomanagementsystem.ISO-Zertifizierungen zur Standardisierung von Abläufen und zurVermeidung von Risiken sowie der Abschluss von Versicherungenergänzen das Risikomanagement des Konzerns.Darüber hinaus hat der <strong>BayWa</strong>-Konzern in seinen Unternehmensleitlinienund ethischen Grundsätzen verbindliche Ziele und Verhaltensweisenfestgelegt und unternehmensweit implementiert.Sie betreffen das individuelle Handeln im Umgang mit Unternehmenswertenebenso wie das faire und verantwortungsbewussteVerhalten gegenüber Lieferanten, Kunden und Kollegen.Chancen- und Risikomanagement im <strong>BayWa</strong>-KonzernEin umfangreiches Risikomanagementsystem erfasst und überwachtlaufend sowohl die Unternehmensentwicklung als auchaktuelle Schwachstellen. Das Risikomanagementsystem umfasstalle Bereiche und ist ein zentrales Element der Berichterstattung.Dies versetzt die Konzernleitung in die Lage, schnell und effektivzu handeln. Für jeden Bereich des Konzerns sind Risikobeauftragteund Risikoberichterstatter eingesetzt, die für die Umsetzungdes Reporting-Prozesses sorgen.Der Reporting-Prozess teilt Risiken und Chancen in Klassen einund nimmt eine Beurteilung der Eintrittswahrscheinlichkeitensowie der möglichen monetären Auswirkungen vor. Das Systembasiert auf individuellen Einschätzungen, unterstützt durch entsprechendeManagementprozesse, und ist in die Kernaktivitätenintegriert. Es beginnt bei der strategischen Planung und setzt sichüber Beschaffung und Vertrieb einschließlich des Forderungsmanagementsfort. Als Erweiterung des Planungsprozesses inden Geschäftsfeldern, der Beschaffungs- und Vertriebsorganisationsowie den Zentralbereichen dient das Risiko- und Chancenmanagementsystemzur Identifikation und Bewertung möglicherAbweichungen von erwarteten Entwicklungen. Neben der Identifikationund Bewertung von wesentlichen, das Geschäft beeinflussendenEntwicklungen lassen sich mit dem System Aktivitätenpriorisieren und implementieren. Damit können Chancenbesser genutzt und Risiken reduziert werden.Kern des Risikomanagementsystems sind die Risikoberichte, dieregelmäßig von den Geschäftseinheiten erstellt werden. DieseBerichte werden vom Vorstand und den Geschäftsbereichsverantwortlichenausgewertet und beurteilt. Die systematische Weiterentwicklungbestehender und die Entwicklung neuer Systememit Frühwarncharakter tragen maßgeblich zur weiteren Festigungsowie zum gezielten Ausbau der unternehmensweiten RisikoundChancenkultur bei.Gesamtwirtschaftliche Chancen und RisikenAllgemeine konjunkturelle Einflüsse wirken sich auch auf dasKonsum- und Investitionsverhalten in den <strong>BayWa</strong>-Kernmärktenaus. Diese Umfeldfaktoren belasteten jedoch die <strong>BayWa</strong> wenigerstark als andere Unternehmen. Das Geschäftsmodell der <strong>BayWa</strong>ist sehr stark auf die Befriedigung menschlicher Grundbedürfnissewie Ernährung, Wohnen, Mobilität und Energieversorgungfokussiert, so dass zyklische Schwankungen hier geringer ausfallenals in anderen Wirtschaftsbereichen. Gleichzeitig kann eingut aufgestelltes Unternehmen wie die <strong>BayWa</strong> in Krisen sogarnoch spezifische Chancen nutzen, etwa durch Identifikation undAkquisition von Übernahmekandidaten zum Auf- oder Ausbaubestehender oder neuer Geschäftsaktivitäten.Branchen- und unternehmensspezifische Chancenund RisikenWechselnde politische Rahmenbedingungen wie beispielsweiseVeränderungen von Subventionen für Agrarprodukte oder steuerlicherFörderungen von Energieträgern sowie globale und volatileMärkte verursachen Risiken. Sie eröffnen aber auch neue Per-