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Verantwortung leben - St. Joseph-Hospital Bremerhaven

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14<br />

Geriatrische Kompetenz<br />

Schon frühzeitig haben wir die Weichen in der Behandlung und Versorgung älterer<br />

Menschen gestellt und tragen damit in besonderem Maße der demografi schen<br />

Entwicklung Rechnung. An verschiedenen <strong>St</strong>andorten betreiben wir geriatrische<br />

Kliniken und entwickeln darüber hinaus geriatrische Gesamtkonzepte. Ein Beispiel<br />

für ein solches Konzept ist das Demenzprojekt am <strong>St</strong>. Franziskus-<strong>Hospital</strong> Münster,<br />

das bundesweit Leuchtturmcharakter besitzt, ausgezeichnet und umfänglich<br />

gefördert wurde.<br />

Bedarfsgerechte Betreuung von betagten Patienten<br />

Das Demenzprojekt ist ohne die Einrichtung eines qualifizierten<br />

Geriatrie-Teams und die Erfahrungen aus dem<br />

ebenfalls ausgezeichneten und geförderten Projekt „Maßnahmen<br />

zur Verhinderung eines perioperativen Altersdelirs“<br />

(Verwirrtheit im zeitlichen Umfeld eines Eingriffes)<br />

nicht denkbar. Bereits 2001 wurde ein perioperatives Geriatrie-Team<br />

etabliert – ursprünglich auch im Rahmen eines<br />

Modellprojektes durch das Bundesministerium für Gesundheit<br />

gefördert. Verhindert werden soll die Entwicklung<br />

einer postoperativen (nach der Operation) Verwirrtheit<br />

bei älteren Patienten.<br />

Durch die persönliche Betreuung älterer Menschen vor,<br />

während und nach einer Operation durch speziell geschulte<br />

Altenpflegekräfte bekommen die Patienten Orientierung<br />

und Sicherheit. Mit einer festen Ansprechpartnerin<br />

an der Seite fällt es den Patienten häufig leichter, sich von<br />

der bisweilen gefürchteten Erfahrung eines Eingriffs und<br />

von den ungewohnten Abläufen im Krankenhaus zu erholen.<br />

Die Arbeit des Teams war so erfolgreich, dass diese<br />

spezielle Form der Betreuung nach Ablauf der Modellförderung<br />

in die Regelversorgung überführt wurde. Im Verlauf<br />

der letzten Jahre wurden so mehr als 2.500 Patienten<br />

betreut. Die positiven Ergebnisse bestätigen den richtigen<br />

Weg: Die älteren Menschen überstehen den Eingriff mit<br />

Begleitung besser und können schnellstmöglich in ihre<br />

gewohnte Umgebung zurückkehren.<br />

Aus den Erfahrungen für das Demenzprojekt gelernt<br />

Nach wie vor gibt es kaum systematische, auf demenziell<br />

vorerkrankte Patienten zugeschnittene Behandlungskonzepte<br />

für Akutkrankenhäuser. <strong>St</strong>udien, die gezielt stationär<br />

eingewiesene Patienten auf ihre kognitive Leistungsfähigkeit<br />

hin untersuchen, existieren so gut wie nicht.<br />

Insbesondere operative Patienten in Häusern ohne<br />

geriatrische Fachabteilung werden nur selten bedarfsgerecht<br />

behandelt. Allerdings gibt es auch in Häusern<br />

mit geriatrischem Schwerpunkt selten Konzepte für<br />

ältere zu operierende Patienten. Entscheidend für die<br />

Versorgungsqualität dieser Patienten ist der Grad kognitiver<br />

Einschränkungen und demenzbedingter Verhaltensauffälligkeiten<br />

vor dem Krankenhausaufenthalt. Fremde<br />

Umgebung und erzwungene Untätigkeit führen dann<br />

zum weiteren Verlust von alltagspraktischen Fähigkeiten,<br />

die für die Rückkehr in das häusliche Umfeld entscheidende<br />

Voraussetzung sind.<br />

Vor diesem Hintergrund ist das Ziel des „Leuchtturmprojektes<br />

Demenz“, die Demenz in die Therapie der ursächlichen<br />

Aufnahmeerkrankung einzubeziehen und so eine<br />

optimale Rehabilitation zu erreichen. Kognitiv eingeschränkte<br />

Patienten werden durch ein systematisches<br />

Assessment (Klärung, Planung und Einleitung des Versorgungsweges)<br />

identifiziert. Während des Krankenhausaufenthaltes<br />

wird der Patient von speziell ausgebildeten<br />

Altenpflegekräften betreut. Um eine optimierte Narkoseführung<br />

zu gewährleisten, wird eine Teilnarkose („Regionalanästhesie“)<br />

favorisiert.

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