Verantwortung leben - St. Joseph-Hospital Bremerhaven
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Auf beruhigende Medikamente, die das Bewusstsein beeinflussen<br />
und die kognitive Leistungsfähigkeit des Patienten<br />
häufig dauerhaft beeinträchtigen, kann aufgrund<br />
der persönlichen Betreuung auch während der Operation<br />
verzichtet werden. Die Entlassung in die häusliche Umgebung<br />
findet frühestmöglich statt. Das <strong>Hospital</strong> organisiert<br />
im heimischen Umfeld Physiotherapie, Schmerztherapie<br />
und bei Bedarf haushaltsnahe Dienstleistungen.<br />
Das gewährleistet eine optimale Rehabilitation zum<br />
Wohl der Patienten.<br />
Das Raumkonzept muss angepasst werden<br />
Es zeigt sich, dass die Patienten einer besonderen Betreuungsstruktur<br />
bedürfen, die in ersten Ansätzen umgesetzt<br />
ist. Entscheidend für den Versorgungsbedarf des einzelnen<br />
Patienten ist dabei nicht die Frage, welche Disziplin operiert<br />
hat (Unfallchirurgie, Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie,<br />
Orthopädie etc.), sondern welche kognitiven Möglichkeiten<br />
der Patient mitbringt, sich an die gegebenen<br />
Abläufe im Krankenhaus anzupassen. Die Patienten profitieren<br />
von einer angepassten Tagesstruktur, hoher Betreuungskontinuität<br />
und einer adäquaten Raumsituation.<br />
Dem früh-rehabilitativen Aspekt wird unmittelbar nach<br />
der Operation durch Ansprache nach dem Prinzip „kognitives<br />
Fördern und Fordern“ in einem Gemeinschaftsraum<br />
Rechnung getragen. Die Möglichkeit des „Rooming-in“ für<br />
betreuende Angehörige – die wichtigste und qualifizierteste<br />
Unterstützung in der Pflege – ist zwingend erforderlich.<br />
Schließlich ist dann auf einer solchen perioperativen<br />
Geriatrieeinheit das Personal – ärztlich, pflegerisch, therapeutisch<br />
– entsprechend geschult im Umgang mit den<br />
besonderen Bedürfnissen dieser Patienten.<br />
Schon heute behandeln wir zunehmend alte und hochbetagte<br />
Patienten. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen<br />
und darauf werden wir zeitnah reagieren mit<br />
Konzepten im stationären, aber auch im ambulanten<br />
Bereich. Ein solches Konzept ist das der mobilen geriatrischen<br />
Rehabilitation, das eine Lücke in der Versorgungskette<br />
schließt und der Versorgung betagter Patienten<br />
insbesondere auf dem Land zugutekommt.<br />
„Für den Klinikalltag und alle beteiligten Berufsgruppen im<br />
<strong>St</strong>. Franziskus-<strong>Hospital</strong> stellt die Implementierung unserer Arbeit<br />
eine große organisatorische und zeitliche Herausforderung dar.<br />
Viele beteiligte Personen müssen von der Existenz des Projektes<br />
wissen, die Inhalte und Ziele verinnerlichen und bei entsprechenden<br />
(Notfall-)Situationen auch daran denken, das Team hinzuzuziehen.<br />
Wir sind hier auf einem guten Weg, auch wenn noch immer – ein<br />
Jahr nach Projektbeginn – Mitarbeiterwechsel bei der Pfl ege,<br />
den Ärzten, der Physiotherapie etc. kontinuierliche Gespräche und<br />
Erklärungen erforderlich machen.<br />
Hinsichtlich des Projektziels, die Patienten möglichst schnell in das<br />
heimische Umfeld zurückzuführen, zeigt sich bisher folgendes Bild:<br />
Viele Patienten, die vor dem Krankenhausaufenthalt zu Hause gelebt<br />
und sich selbstständig versorgt haben, scheuen vor einem projektfi<br />
nanzierten Angebot zurück und favorisieren eine etablierte<br />
Therapieoption – hier könnte beispielsweise die mobile Rehabilitation<br />
eine wertvolle Ergänzung werden.